









Die Dallas Stars haben die Neuauflage des Western Conference Finals von 2025 am Dienstagabend im heimischen American Airlines Center mit 4:3 n.P. gegen die Edmonton Oilers gewonnen. Dabei ragte Mikko Rantanen mit einem Drei-Punkte-Spiel (2-1-3) und seinem 300. NHL-Tor heraus. Im Penaltyschießen funktionierte „Plan A“ von Wyatt Johnston.
300 NHL-Tore von Rantanen
Rantanen befindet sich nun in bester Gesellschaft: Erst als vierter in Finnland geborener Spieler nach Teemu Selanne (684 Tore), Jari Kurri (601 Tore) and Olli Jokinen (321 Tore) durchbrach er die Schallmauer von 300 NHL-Treffern. Dafür brauchte der 29-jährige Flügelstürmer nur 665 Spiele. Schneller erreichten diesen Meilenstein nur Kurri (441 Spiele) and Selanne (464 Spiele). Er ist auch erst der zweite Spieler aus dem NHL Draft 2015, der diese Marke erreichte. Vor ihm gelang das nur Connor McDavid (726 Spiele, 364 Tore).
„Das wusste ich“, erklärte Rantanen in der zweiten Drittelpause am Mikrofon von ESPN. „Es bedeutet mir eine Menge. Überhaupt in der NHL zu spielen ist ein Traum, der für mich wahr wurde. Davon träumst du als Kind. Ich bin einfach nur froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Hoffentlich geht das so weiter.“
Schon bevor der Puck an diesem Abend das erste Mal das Eis küsste, stand Rantanen im Fokus, immerhin hatten die Stars das Spiel zu seiner „Bobblehead Night“ gemacht, also die im Hockey typischen Spielzeug-Wackelköpfe mit überdimensionierten Rantanen-Köpfen verteilt.
„Ich habe eh einen großen Kopf, das hat also gut gepasst und Spaß gemacht“, lachte Rantanen.
„Es war definitiv ein großartiger Abend für Mikko“, grinste auch Reihenkollege Wyatt Johnston. „Es war beeindruckend, ihm zuzuschauen. „Er kann Tore schießen, Pässe spielen, beschützt den Puck gut. Das macht es mir und ‚Robo‘ (Jason Roberston) so viel einfacher. Er ist groß und es macht einfach Spaß, neben ihm zu spielen.“
„Jeder weiß, was er kann“, lobte auch Verteidiger Miro Heiskanen seinen Landsmann. „Ich habe lange gegen ihn gespielt und bin froh, dass er mittlerweile bei uns ist. Er ist natürlich ein großartiger Spieler, der viel kreieren und wichtige Tore schießen kann.“
Auch Dallas‘ Trainer Glen Gulutzan stimmte in die Lobesarien mit ein: „Rantanen ist so wichtig für uns. Er ist ein großer Mann, aber neben dem Eis ist er auf so viele verschiedene Arten noch viel größer. Er ist unglaublich auf dem Eis, ein unglaublicher Wettkämpfer und ein großartiger Anführer. Er ist einfach super für unsere Kabine. Auch hier gilt: Wenn Top-Spieler gegen Top-Spieler antreten, kann man sehen, wer heraussticht, und es ist spannend, ihm dabei zuzusehen.“
Früher Rückstand: Rantanen startet das Comeback
Trotz eines soliden ersten Drittels (11:7 Torschüsse) gerieten die Stars mit 0:2 in Rückstand. Vasily Podkolzin (4.) und der Deutsche Leon Draisaitl aus schier unmöglichem Winkel (8., im Powerplay) sorgten für die Oilers-Führung.
„Im ersten Drittel hatten wir eigentlich einen guten Start und plötzlich steht es 0:2. Edmonton kann das, sie sind eine gute Mannschaft“, so Rantanen. „Es ist nicht ideal, denn du willst immer das erste Tor schießen, weil es meist einfacher ist, mit der Führung zu spielen. Wir haben aber viel Geduld in dieser Mannschaft, wir bleiben dran.“
Gesagt, getan. Mit einem Hechtsprung nach vorne erzielte Rantanen per Rückhand-Abstauber im Powerplay ein spektakuläres 300. NHL-Tor (30.).
Nachdem Edmontons Connor McDavid zwischenzeitlich den alten Abstand wieder hergestellt hatte (48.), gelang Rantanen postwendend Nummer 301 zum 2:3-Anschluss (49.). Wenig später legte er den Ausgleichstreffer zum 3:3 von Heiskanen auf (53.).
„Es hat sich gut angefühlt. Es ist einfach, neben Wyatt Johnston und Jason Robertson zu spielen, denn sie sind zwei richtig gute Hockey-Spieler, die gut um mich herumspielen“, lobte Rantanen seine Nebenleute. „Das Team kämpft hart, wir ziehen alle an einem Strang. Es ist nicht einfach, wenn deine beiden besten Center (Roope Hintz und Matt Duchene, d. Aut.) ausfallen, aber die Jungs schlüpfen in neue Rollen und finden Wege, zu punkten, was wichtig ist.“
Penaltyschießen: Johnston hält sich an Plan A
Im späteren Penaltyschießen traf Robertson für die Stars und Draisaitl sogar einhändig für die Oilers. In der dritten Runde scheiterte Ryan Nugent-Hopkins an Dallas-Torwart Casey DeSmith (23 Saves, 88,5 Prozent Fangquote), während Johnston einen weiten Bogen nach links fuhr und Oilers-Goalie Stuart Skinner (24 Saves, 88,9 Prozent Fangquote) mit einem staubtrockenen Schuss ins rechte Eck überwand.
„Ich habe meine Moves, die ich gerne mache“, legte Johnston erneut sein spitzbübisches Grinsen auf. „Ich schaue mir die Torhüter immer an und lerne daraus. Ich habe mich also an meinen Plan gehalten. Wenn Plan A nicht funktioniert, dann muss Plan B herhalten, wobei ich heute bei Plan A geblieben bin: einfach schießen.“
Ein extra süßer Extra-Punkt
Die Stars verlängerten damit ihre Punkteserie von sieben Spielen (4-0-3). „Es war ein guter Kampf für den Team-Erfolg heute. Ich freue mich sehr über die zwei Punkte“, sagte Rantanen.
„Es war ein unterhaltsames Spiel“, befand Johnston. „Wir haben viel Geduld und geben niemals auf. Wir haben immer das Gefühl, dass wir zurückkommen können. Es ist gut, dieses Selbstvertrauen zu haben. Wir können uns immer noch steigern. Es ist nicht leicht bei unseren vielen Ausfällen, aber wir sind eine tief-besetzte Mannschaft.“
Nachdem Dallas in den letzten zwei Jahren das Western Conference Finale gegen Edmonton verloren hatte (2025: 1:4; 2024: 2:4) schmeckte dieser Erfolg besonders süß, wie Gulutzan eingestehen musste: „Es war schön, den Extra-Punkt zu bekommen. Insbesondere gegen diesen Gegner macht es das umso schöner.“
Die Stars (7-3-3) sind Vierter in der Central Division und stehen auf einem Wildcard-Platz, während die Oilers (6-5-4) als Fünfter in der Pacific Division unterhalb dieses Strichs rangieren.