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(4:0) - (2:1) - (2:2)
26.11.2025, 03:00 Uhr

Oilers finden nach Klatsche klare Worte

Edmonton verliert 3:8 gegen Dallas und offenbart klaffende Lücken in der Defensive

Þ26 November 2025, 11:05
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Edmonton Oilers

Die Edmonton Oilers haben das einzige NHL-Spiel am Dienstagabend mit 3:8 gegen die Dallas Stars verloren. Im Rogers Place gab einmal mehr die Defensivleistung Grund zur Sorge. Der deutsche Superstar Leon Draisaitl, Kapitän Connor McDavid und Trainer Kris Knoblauch sprachen nach dem Spiel Klartext.

Eine herbe Heim-Klatsche

Edmonton gegen Dallas sollte ein ultimatives Top-Spiel in der Western Conference sein. Immerhin standen sich beide Teams zuletzt zwei Jahre in Folge in den Stanley Cup Playoffs im Western Conference Finale gegenüber. Zweimal setzten sich die Oilers durch (2024: 4:2; 2025: 4:1). An diesem Abend aber fegten die Stars ihren Kontrahenten überraschend klar mit 8:3 vom Eis. Für die Kanadier ist bereits die zweite deutliche Heim-Klatsche nach einem 1:9gegen die Colorado Avalanche am 8. November.

„Ich habe gerade keine Antwort darauf. Es war von Anfang bis Ende einfach nicht gut genug. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es ist gerade einfach nicht gut genug“, wirkte Draisaitl ein wenig ratlos. McDavid ging es da nicht anders: „Ich weiß es nicht und habe gerade keine Antwort für euch. Wir hatten zwei inakzeptable Auftritte auf heimischen Eis und müssen einen Weg finden, uns selbst Momentum und Energie zu schaffen, damit wir ins Laufen kommen.“

Knoblauch sorgt sich um die Defensive

Vor allem die Defensive bereitet große Sorgen: Edmonton kassierte 93 Gegentore in dieser Saison, so viele wie kein anderes Team in der NHL. Im Schnitt kassieren die Oilers 3,72 Gegentore/Spiel (30.), nur die Vancouver Canucks (3,74) und Toronto Maple Leafs (3,73) sind hier ganz knapp noch schlechter.

„Es hat sich um 180 Grad gedreht: Letzte Saison waren wir eine der besten Defensiv-Mannschaften, jetzt gerade sind wir eine der schlechtesten“, weiß Knoblauch. „Wir lassen die meisten Gegentore zu und fast die meisten Chancen. Das muss sich ändern. Wir müssen uns anschauen, wie wir verteidigen. Das geht auch die Stürmer und uns als Trainerteam etwas an. Wir haben es oft angesprochen und viele Spieler ausgetauscht, aber vielleicht müssen wir jetzt etwas anderes machen, denn es kann nicht sein, dass es jemanden gibt, der nicht weiß, was wir vorhaben.“

Knoblauch weiter: „Ich mache mir um viele Bereiche Sorgen, da kannst du eine ganze Liste abhaken: Verteidigen, Aufbauen, Forechecken, Emotionen - es gibt viele Dinge, die wir reparieren müssen. Wir können nicht alles auf einmal lösen und müssen Prioritäten setzen. Es wird in den nächsten Tagen ein paar tiefgehende Diskussionen geben, was wir machen werden. Wir hatten zuletzt viele Spiele, da hatten wir kaum Zeit, zu trainieren. Jetzt können wir uns ein paar Dinge anschauen und sie adressieren.“

Bei der Fehleranalyse sieht McDavid „mehrere Gründe“ für die eklatante Anfälligkeit in der Defensive und zählt auf: „Wir sind nicht gut genug am Puck, verbringen zu viel Zeit in der Defensivzone, kommen nicht nach vorne und gewinnen keine Scheiben im Forechecking zurück. Es gibt nicht viele Defensiv-Taktiken, die bei 30, 40 Sekunden oder eine Minute im eigenen Drittel bestehen können. Das ist schwer zu verteidigen.“

„Wir sind als Mannschaft nicht auf derselben Seite“, spricht auch Draisaitl Klartext. „Es fallen viele Dinge auf, wenn du nicht auf derselben Seite bist. Wir sind als Team nicht im Takt, nicht im Rhythmus und müssen das lösen.“

Mitleid für die Torhüter

Schon nach 3:48 Minuten schlug es das erste Mal hinten ein, als Stars-Stürmer Jamie Benn per Abstauber seinen 400. NHL-Treffer erzielte (4.). Bis zum Ende des ersten Drittels stand für die Oilers ein 0:4-Rückstand auf der Anzeigetafel, darunter weitere Abstauber von Roope Hintz (11., im Powerplay) und Sam Steel (19.) sowie ein sträflich alleine gelassener Nathan Bastian (16.). „Heute waren wir seit dem ersten Wechsel platt. Wir haben einige schwere und entscheidende Fehler gemacht und unsere Torhüter im Stich gelassen“, sagte Knoblauch, der seinen Starter Stuart Skinner (vier Saves, 50 Prozent Fangquote) nach dem ersten Drittel auswechselte und Backup Calvin Pickard (18 Saves, 81,8 Prozent Fangquote) brachte.

Der Torwartwechsel hatte nur einen kurzen Hallo-Wach-Effekt, denn Edmontons Connor Clattenburg gelang der erste Treffer seiner NHL-Karriere (25.). In Folge dessen aber enteilte Dallas durch zwei Powerplay-Tore von Jason Robertson (35.) und Wyatt Johnston (36.) auf 6:1. „Auch unsere Torhüter müssen besser spielen“, nahm Knoblauch seiner Keeper aus der Kritik nicht aus. „Es fängt damit an, wie wir verteidigen. Dazu zählen auch die Stürmer und Abwehrspieler. Wir können kein perfektes Spiel spielen, also brauchen wir auch Torhüter, die sich zeigen. Die 20 Spieler, die ein Trikot tragen, müssen besser sein, auch wir Trainer.“

Draisaitl nahm die Schlussmänner dagegen in Schutz. „Was sollen sie machen?“, stellte der 30-jährige Kölner eine rhetorische Frage. „Sie sind ein Teil des Teams und werden sicher selbst sagen, dass sie es zeitweise besser können und wir können sie nicht immer aus allem außen vor lassen. Aber was sollen sie machen? Wir lassen eine Großchance nach der anderen zu. Du kannst von deinem Torwart nicht verlangen, dass er jede Einzelne hält, sodass wir das Spiel 3:1 gewinnen. Wir müssen einfach viel besser sein, auch für sie.“

„Goaltending ist eine Aufgabe des gesamten Teams“, betonte auch McDavid. „Es ist schwer für unsere Torhüter, gut auszuschauen, wenn ihre Vorderleute nicht gut spielen. Da ist es auch ganz egal, wer im Tor steht, wenn die Jungs vor ihnen nicht den Ansprüchen gerecht werden. Ich kann beide nur bemitleiden.“

Draisaitl: „Das ist sehr besorgniserregend“

Nach 25 Spielen sind die Oilers (10-10-5) Sechster in der Pacific Division, haben aber auch nur zwei Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Platz in der Western Conference. „Das ist sehr besorgniserregend“, findet Draisaitl. „Wir haben fast 30 Spiele gespielt und wissen noch immer nicht, wo wir stehen. So läuft es nicht. Die Position, in der wir uns befinden ist okay, aber nicht da, wo wir sein wollen. Die Zeit ist reif - und sie ist jetzt reif. Morgen schon. Es ist einfach: Wir müssen besser werden.“

„Es gibt viele beunruhigende Dinge. So wie wir gerade spielen, hat das nichts mit Pech zu tun. Wir sind einfach keine gute Mannschaft“, räumte Knoblauch ein. „Wir haben viele frustrierte Spieler. Es ist nicht so, als ob es ihnen egal ist, das wäre schlimm. Aber sie versprühen gerade nicht viel Optimismus. Als Trainer müssen wir eine Lösung finden.“

Superstars nehmen sich in die Pflicht

Die beiden ultimativen Superstars McDavid und Draisaitl nehmen sich derweil selbst in die Pflicht. „Ich bin ein bisschen neben der Spur und fühle es gerade nicht. Ich muss selbst in den Spiegel schauen und sicherstellen, dass ich besser werde“, sagt Draisaitl. „Ich kann es definitiv besser. Mit Sicherheit. Meine Aufgabe ist es, das Spiel an mich zu reißen - und das habe ich nicht gemacht“, so McDavid.

Die erste Chance auf Wiedergutmachung haben die Oilers am Samstag (4 p.m. ET; 22 Uhr MEZ) auswärts beim Seattle Kraken.

Quelle:
NHL.com

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Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ
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