Zum 17. Spieltag der DEL2 Saison 2022/2023 standen sich der ESV Kaufbeuren und die Bayreuth Tigers in der energie schwaben arena gegenüber. Das Trainergespann um Marko Raita musste für die Begegnung auf die Langzeitverletzen John Lammers, Fabian Koziol und Yannik Burghart verzichten. Zusätzlich meldete sich kurzfristig auch noch Alexander Thiel nicht spielbereit. Nicolas Appendino war weiterhin in München. Bei der Rückkehr von Sami Blomqvist und Branden Gracel sahen die 2.403 Zuschauer am Ende einen 5:1 Heimsieg des ESV Kaufbeuren.
Die Bayreuth Tigers starteten engagiert in die Partie und man merkte, dass die Mannschaft von Marco Vorderbrüggen ihren Negativlauf stoppen wollte. Eine frühe Strafe gegen Sami Blomqvist wegen Bandenchecks ermöglichte den Joker ihre erste Überzahl des Abends. Angetrieben von Gestalter Mikko Lehtonen erspielten sich die Hausherren einige gute Tormöglichkeiten. Olafr Schmidt im Kasten der Gäste zeigte jedoch mehrmals seine Klasse. Am Ende überstanden die Oberfranken die Druckphase schadlos. In der 5. Spielminute konnte sich dann auch Daniel Fießinger auszeichnen: Einen Alleingang von Tobias Meier entschärfte er gekonnt mit der Fanghand. Ein Halten von Tobias Echtler kurz darauf ermöglichte es den Gästen, ihre Überzahlformation aufs Eis zu schicken. Marko Raitas Team verteidigte konsequent und konzentriert und killte das Powerplay ohne große Möglichkeiten zuzulassen. Direkt im Anschluss musste Mike Mieszkowski wegen Bandenchecks in die Kühlbox. In diesem Powerplay durften dann die Fans der Kaufbeurer erstmals jubeln: Jacob Lagacé brachte die Scheibe vors Tor, wo Tyler Spurgeon goldrichtig stand und nur noch einschieben musste. In Minute 12 sahen die Schiedsrichter ein Halten von Johannes Krauß und so mussten die Joker erneut in Unterzahl agieren. Kurz nach Ablauf der Strafe konsultierten die Unparteiischen den Videobeweis wegen eines vermeintlichen Tores für die Hausherren. Die Scheibe hatte die Linie jedoch nicht vollständig überquert und so blieb es beim Spielstand von 1:0. Kurz darauf scheiterte Sebastian Gorcik aus aussichtsreicher Position an der Stockhand von Olafr Schmidt. Mit klugen Pässen und viel Durchsetzungsvermögen erreichten es die Rot-Gelben auch fortan, die spielbestimmende Mannschaft zu sein und man schaffte es immer wieder, sich über längere Zeit im Angriffsdrittel festzusetzen. 70 Sekunden vor Ende musste dann Patrick Kurz wegen eines Stockschlages vom Eis. Die Mannschaft aus dem Allgäu bekam so die dritte Möglichkeit in numerischer Überlegenheit zu agieren. In diesem ist es ein knallharter Direktschuss von Markus Lillich, nach Vorlage von Tomas Schmidt, der den Spielstand auf 2:0 stellte.
In den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnittes neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend. Die besten Chancen hatten in dieser Phase Sebastian Gorcik und Mikko Lehtonen. Kurz darauf mussten Christian Kretschmann und Tobias Echtler wegen Unnötiger Härte vom Eis. In der 28. Spielminute schloss Simon Schütz gezielt per Handgelenkschuss ab und traf platziert in den Winkel. Direkt im Anschluss gab es den Torhüterwechsel auf Seiten der Tigers: Olafr Schmidt wurde von Lukas Steinhauer ersetzt. Petteri Nikkilä musste in der Folge wegen eines unkorrekten Köperangriffs vom Eis. Aufgrund eines Wechselfehlers egalisierte sich dieser Vorteil kurz darauf. In der anschließenden Überzahl gab es eine weitere Strafe gegen die Joker. Tomas Schmidt musste wegen Stockschlags in die Kühlbox. Mit einer geschlossen Mannschaftsleistung überstand man diese Phase unbeschadet. Gleich darauf wechselten die Bayreuther Tigers aufgrund einer Verletzung von Lukas Steinhauer wieder zurück auf Olafr Schmidt im Tor. Mit einem Spielstand von 3:0 ging es in die Pause.
Zu Beginn des letzten Drittels neutralisierten sich beide Mannschaften. Ein Schuss von Branden Gracel überraschte dann in der 44. Spielminute Daniel Fießinger im Tor der Joker und rutschte über die Linie. Kurz darauf scheiterte Markus Lillich während des Konters an Olafr Schmidt. Danach blieben die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft und hatten mit Jere Laaksonen und Mikko Lehtonen gute Möglichkeiten. Ein Stockschlag durch Dani Bindels gegen Max Oswald gab den Joker die nächste Möglichkeit des Powerplay. Jakob Lagacé passte auf Simon Schütz, der nahm den Schlagschuss und den Abpraller des Bayreuther Schlussmannes drückte Max Oswald über die Linie. Dieses Tor stellte auch den alten drei Tore Vorsprung wieder her. Der ESVK war auch in der Folge die bessere Mannschaft mit mehr Zug zum gegnerischen Gehäuse. Man schaffte es jedoch - trotz teilweise sehr schön ausgespielten Angriffskombination - nicht, sich zu belohnen. Die Tigers setzten am Ende nochmal alles auf eine Karte und zogen 100 Sekunde vor Ende des Spiels den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Dieses Risiko sollte nicht belohnt werden und so traf Mikko Lehtonen zum 5:1 Endstand in das leere Gehäuse.