Straubing bleibt in Schwenningen ohne Punkte

Die Straubing Tigers müssen sich am Freitagabend den Schwenninger Wild Wings mit 4:1 geschlagen geben. In einer intensiven und phasenweise ausgeglichenen Partie konnten die Tigers trotz zahlreicher guter Ansätze nicht die nötige Durchschlagskraft entwickeln. Filip Varejcka sorgte im Mittelabschnitt für den einzigen Straubinger Treffer.

Spiel

Die Partie begann mit einem frühen Schreckmoment für die Tigers: Keine 40 Sekunden waren gespielt, da musste Florian Bugl bereits mit einer starken Rettungstat eingreifen. Der Videobeweis bestätigte, dass die Scheibe nicht vollständig hinter der Linie war – ein wichtiges Signal für den jungen Straubinger Goalie, der damit sofort im Spiel war. In der 6. Spielminute stand erneut eine mögliche Strafe im Fokus: Auch bei einer vermeintlichen Zwei-Minuten-Strafe gegen Alex Green griff der Videobeweis ein und nahm die Entscheidung zurück. Straubing fand daraufhin immer besser in die Begegnung, angeführt vom erstmals im Lineup stehenden Ryan Merkley, der sofort mit Dynamik, guter Puckkontrolle und Präsenz auffiel. Elis Hede hatte die erste richtig gefährliche Möglichkeit, scheiterte aber an Goalie Eriksson – ebenso wie wenig später Tim Fleischer. Das Passspiel der Tigers funktionierte insgesamt gut, die Abläufe waren klar, Tempo und Kontrolle deutlich spürbar. Nach einer Strafe gegen Schwenningens Kyle Platzer wegen Spielverzögerung bot sich Straubing das erste Powerplay der Partie. Dieses verlief jedoch unruhig: Erst ein hitziger Moment, nachdem Eriksson auf dem freien Puck saß, dann einige gute Ansätze mit Merkley als ordnendem Element an der blauen Linie. Trotz guter Scheibenbewegung entstanden keine klaren Torchancen, die Wild Wings überstanden die Unterzahl. In der Folge hatte Straubing durch Justin Scott und Skyler McKenzie weitere Möglichkeiten. Die Tigers zogen das Tempo an, dominierten die Bullys deutlich (9:1), und verlagerten das Spiel zunehmend ins Drittel der Gastgeber. Schwenningen stand jedoch kompakt und lauerte auf Fehler. Einen davon nutzten die Wild Wings fast, doch Bugl entschärfte auch diese Situation souverän. Das erste Drittel endet torlos, aber mit Vorteilen auf Straubinger Seite, sowohl im Puckbesitz als auch im Spielrhythmus.

Im zweiten Drittel entwickelte sich die Partie deutlich dynamischer und intensiver als noch im ersten Abschnitt. Schwenningen kam druckvoll aus der Kabine und setzte die Tigers mehrfach unter Druck, während Straubing zunächst nur über Konter gefährlich wurde. Filip Varejcka hatte dabei eine große Möglichkeit, konnte den Puck aber nicht sauber kontrollieren und verpasste eine wertvolle Gelegenheit. Die Wild Wings blieben tonangebend und erzielten schließlich die Führung: Alexander Karachun traf nach Vorlage von Martinsson, nachdem die Tigers defensiv einen Schritt zu spät kamen. Kurz darauf wurde es noch schwieriger, als Ryan Merkley wegen eines Beinstellens auf die Strafbank musste. Das daraus resultierende Powerplay nutzte Schwenningen sofort. Martinsson erhöhte per Direktabnahme auf 2:0, Bugl war chancenlos. Nur wenig später musste auch Alex Green eine Strafe wegen Stockschlags hinnehmen. Während Schwenningen erneut gefährlich wurde und Karachun eine weitere Topchance hatte, hielt Bugl die Tigers mit einem spektakulären Reflex im Spiel. Straubing kämpfte sich anschließend besser in die Partie und setzte einen wichtigen Konter: Nach einem präzisen Pass von Beaudin traf Filip Varejcka in der 33. Minute mit einem Schuss über die Stockhand von Eriksson zum 2:1-Anschlusstreffer. Dieser Treffer gab den Tigers spürbar Energie. In der Folge erspielte sich Straubing weitere Szenen, darunter ein Abschluss von Tim Fleischer, der jedoch das Ziel verfehlte. Gleichzeitig schlichen sich im Aufbau leichte Fehler ein, die Schwenningen zu weiteren Möglichkeiten einluden. Eine besonders gefährliche Aktion landete schließlich im Außennetz. Glück für die Tigers, die mit einem 2:1-Rückstand in die zweite Pause gingen.

Im Schlussdrittel versuchten die Tigers, den Druck zu erhöhen. Adrian Klein setzte den ersten Akzent mit einem Schuss aufs Tor, gefolgt von einer starken Einzelaktion von Linus Brandl, dessen Abschluss jedoch an der Latte landete. Auf der Gegenseite zeigte Schwenningens Senyshyn seine ganze Klasse mit einer trickreichen Bewegung, blieb jedoch an Florian Bugl hängen, der erneut stark reagierte. Straubing kam immer wieder zu Abschlüssen – unter anderem durch Wade Allison ans Außennetz –, doch insgesamt neutralisierten sich beide Teams lange Zeit. Defensiv blieb es auf beiden Seiten eng, wobei sich bei den Tigers einige unsaubere Pässe in der eigenen Zone einschlichen, die jedoch ohne Folgen blieben. Die entscheidende Phase kam in der 51. Minute, als Tim Brunnhuber wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank musste. Das folgende Powerplay nutzten die Wild Wings und Tyson Spink traf zum 3:1 und legte wenig später aus dem Spiel heraus seinen zweiten Treffer nach. Beim 4:1 war er schneller am freien Puck als Brunnhuber und schob über die Linie. Die Tigers kamen im Schlussabschnitt zwar zu mehreren Abschlüssen, fanden aber keinen Weg vorbei an Eriksson, der für Schwenningen eine starke Leistung abrief. Am Ende musste sich Straubing trotz guter Phasen und vieler Bemühungen mit 4:1 geschlagen geben.

Ausblick

Am kommenden Sonntag empfangen die Straubing Tigers die Eisbären Berlin am Pulverturm (23.11.2025, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Anschließend steht für die Niederbayern ein weiterer Auswärtstest auf dem Programm: Am darauffolgenden Dienstag treten die Tigers beim EHC Red Bull München an (25.11.2025, 19:30 Uhr, SAP Garden, München). Nur wenige Tage später folgt bereits das nächste Heimspiel, wenn die Kölner Haie am Freitagabend zum Duell in Straubing gastieren (28.11.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).

Schwenninger Wild Wings vs. Straubing Tigers 4:1 (0:0, 2:1, 2:0)

Tore: 1:0 (24:31) Karachun A. (Martinsson E., EQ); 2:0 (26:36) Martinsson E. (Hofflin M., Uvira S., PP1); 2:1 (33:10) Varejcka F. (Beaudin N., EQ); 3:1 (51:37) Spink T. (Höfflin M., Ulvira S., PP1); 4:1 (56:11) Spink T. (Ulvira S., EQ).

Strafen: Schwenningen: 2 Minuten – Straubing: 6 Minuten

Zuschauer: 4.774

Schiedsrichter: Martin Frano / Aleksander Polaczek

Spielstätte: Helios Arena, Schwenningen

Quelle:
Straubing Tigers