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(0:2) - (2:2) - (2:1)
03.12.2025, 01:00 Uhr

Seider ist Detroits Herzschrittmacher

Red Wings gewinnen 5:4 gegen die Boston Bruins

Þ03 Dezember 2025, 11:52
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Hintergrund von „Bildschirmfoto 2025-06-25 um 18.45“ entfernt.27
Detroit Red Wings

Die Detroit Red Wings haben ihre Niederlagenserie nach vier Spielen beenden können und sich am Dienstagabend in der heimischen Little Caesars Arena mit 5:4 gegen die Boston Bruins durchgesetzt. Dabei erlebte der deutsche Verteidiger Moritz Seider einen regelrechten Gala-Abend mit einem Drei-Punkte-Spiel (1-2-3, +1, vier Blocks, 22:55 Minuten Eiszeit).

Seider befeuert die Offensive

Erstmals in der laufenden Saison und erstmals seit dem 14. April 2025 gelangen Seider wieder drei Scorerpunkte in einem einzelnen Spiel. In seiner noch jungen NHL-Karriere steht der 24-Jährige aus Zell (Mosel) nun bei 199 Scorerpunkten (33-166-199 in 355 Spielen) und ist nur noch einen Punkt von der Schallmauer von 200 Punkten entfernt, die vor ihm erst zwei andere deutsche Verteidiger durchbrachen: Christian Ehrhoff (74-265-339 in 789 Spielen), Uwe Krupp (69-212-281 in 729 Spielen) und Dennis Seidenberg (44-207-251 in 859 Spielen).

Gegen Boston hatte Seider direkt bei den ersten beiden Treffern seine Hände im Spiel. Beim 1:0 klärte er den Puck zur Seite, wo ihn Albert Johansson in den Lauf von James van Riemsdyk spielte, der seinen Alleingang eiskalt nutzte (7.).

Beim 2:0 lauerte der 1,88 Meter große Rechtsschütze links an der blauen Linie, täuschte eine Schlagschuss-Direktabnahme an, kontrollierte aber den Puck noch einmal und gab einen Handgelenksschuss ab, der sich durch den Verkehr vor dem Tor ins Ziel bohrte (14.).

„Ich will es nichts erzwingen. Natürlich willst du deine Schüsse immer durchbringen und hast Mitspieler vor dem Tor, die sie verarbeiten, abfälschen oder dem Torwart die Sicht nehmen. Da haben wir heute einen exzellenten Job gemacht“, freute sich Seider.

Der dritte Streich gelang Anfang des dritten Drittels im Powerplay, als Seider Teil einer feinen Direktpassstafette war: Patrick Kane spielte vom rechten Flügel hoch an die blaue Linie zu Seider, der den Puck direkt zum auf der linken Seite positionierten Lucas Raymond weiterschickte, dessen Direktabnahme zum 5:2 einschlug (44.).

„Schon die ganze Saison spielen wir gut im Powerplay, treffen aber nicht. Es war schön, dass er reingegangen ist und schlussendlich der Siegtreffer war“, freute sich Detroits Angreifer Alex DeBrincat.

Auch Trainer Todd McLelland war ob des Überzahltreffers erleichtert: „Wir haben darüber diskutiert, was wir im Powerplay brauchen - und sie sind rausgegangen und haben es umgesetzt. So einfach ist das.

Zwischenzeitlich und hintenraus wurde es noch einmal eng für die Red Wings, als die Bruins mit Doppelschlägen erst im zweiten Drittel auf 2:3 und später im Schlussabschnitt noch einmal auf 4:5 herankamen.

„Ein paar Fehler haben es enger gemacht als nötig“, räumte DeBrincat ein, der selbst das zwischenzeitliche 3:0 besorgt hatte (22.). „Wir hatten heute einen besseren Start und haben gleich ein paar Tore im ersten Drittel geschossen. Das hat uns geholfen, unser Spiel und mehr Selbstvertrauen aufzubauen.“

Ben Chiarot (37.) und der von Seider vorbereitete Powerplay-Treffer sorgten für ein wenig Entlastung.

„Das war der Wendepunkt“, so Seider. „Trotzdem mussten wir da rausgehen, ihr Momentum stoppen und unser Glück forcieren. Jeder von uns hat sich gefreut, das Feuer gespürt und sie unter Druck gesetzt. Es war eine richtig gute Antwort gegen einen sehr guten Gegner. Wir hatten von Anfang an die richtigen Antworten parat und haben unserer Gameplan sehr gut umgesetzt. Wir konnten unsere Chancen nutzen und haben uns auf die Defensive konzentriert. Heute ist es einfach gelaufen.“

Offene Rechnung wird direkt beglichen

Drei Tage zuvor hatte Detroit noch knapp mit 2:3 n.P. in Boston verloren. Nun gelang die direkte Revanche.

„Unser Start war besser und wir waren überall auf der Eisfläche grundsolide. Wir haben das Spiel verstanden und sind gut mit bestimmten Situationen umgegangen“, sagte McLellan. „Wir haben schneller und besser verteidigt. Wenn Spieler freies Eis vor sich haben, dann wird es gefährlich, wir haben ihnen heute viel davon weggenommen. Das haben wir richtig gut gemacht, alle vier Reihen haben sich diesem Ziel verschrien. Das hat gut ausgesehen.“

Seider stimmte mit ein: „Wir müssen den Gegner einfach auf den Außen halten. Jedes Team wird zu Chancen und Momentum kommen, es geht für uns aber darum, sie so gut es geht zu limitieren. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Torhüter den Puck sehen können, dann lösen sie das selbst.“

John Gibson zeigte an diesem Abend 34 Saves und kam auf eine Fangquote von 89,5 Prozent.

Die Red Wings (14-11-2) hatten zuvor vier Spiel in Folge sowie fünf der letzten sechs Partien verloren und fanden Dank Seider wieder ihren Rhythmus, ehe sie als Dritter in der Atlantic Division zu einem langen Sechs-Spiele-Roadtrip aufbrechen. Dieser startet am Donnerstag (7:30 p.m. ET; Freitag, 1:30 Uhr MEZ) bei den Columbus Blue Jackets. Die weiteren Stationen lauten Seattle Kraken, Vancouver Canucks, Calgary Flames, Edmonton Oilers und Chicago Blackhawks.

„Wir müssen uns das beibehalten“, fordert DeBrincat. „Für die nächsten sechs Spiele brauchen wir auch eine gute Auswärts-Mentalität.“

Und einen Seider in Gala-Form, der sich persönlich auf deutsche Duelle bei Philipp Grubauer (SEA), Lukas Reichel (VAN) und Leon Draisaitl (EDM) freuen darf und dort erneut als Detroits Herzschrittmacher gebraucht werden wird.

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