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Die Edmonton Oilers haben am Mittwochabend in der Xfinity Mobile Arena einen 2:1-Auswärtssieg n.V. bei den Philadelphia Flyers eingefahren. Dabei schlug ihr Overtime-Spezialist Jack Roslovic erneut zu. Seine Verpflichtung hat sich für Edmonton jetzt schon bezahlt gemacht.
Roslovic wird zum OT-Experten
Zwei Tore hat Roslovic in den letzten zwei Oilers-Spielen geschossen - beide waren OT-Siegtreffer, sorgten also sowohl in Philadelphia als auch zuvor gegen die Columbus Blue Jackets (5:4 n.V.) für den Extra-Punkt.
Der jüngste Erfolg resultierte aus einem wilden Turnover in der neutralen Zone, bei dem die Flyers einen springenden Puck verloren. Edmonton schaltete blitzschnell um, Matthew Savoie trug den Puck in die Zone, während Roslovic gekonnt auf die Bremse trat, um eine Abseitsstellung zu verhindern. Es folgte der Querpass von Savoie, eine Direktabnahme von Roslovic und der Extra-Zähler war auf dem Punkte-Konto verbucht (62.).
„Sie waren irgendwie verwirrt. Wenn man den Puck nur ganz leicht berührt, kann es manchmal einen großen Unterschied ausmachen. Es war also nur eine leichte Berührung von mir, dann eine leichte Berührung von ‚Savi‘, wir waren beide nicht im Abseits und er spielt einen grandiosen Pass“, blickt Roslovic grinsend auf die spielentscheidende Szene zurück.
„Es war ein unterbrochener Spielzug in der neutralen Zone und eine starke Puckeroberung von ‚Rosi‘“, beschrieb Savoie die Situation. „Danach sind wir durchgestartet, er hat sich freigelaufen, ich habe ihn angespielt und er schließt gut ab.“
Edmontons Nach-Kauf hat sich schon alleine deshalb voll bezahlt gemacht. Der 28-jährige US-Amerikaner wurde erst am 8. Oktober als Free Agent für ein Jahr und 1,5 Millionen US-Dollar unter Vertrag genommen, zeigte trotz der langen Ungewissheit aber kaum Anlaufschwierigkeiten an neuer Wirkungsstätte.
„Ich habe versucht, bei meinem Spiel zu bleiben und schnell, hart und energiegeladen zu spielen“, erklärt Roslovic.
Nach 16 Spielen stehen für ihn elf Scorerpunkte (5-6-11) zu Buche. Der Stürmer versorgt die Oilers also genau mit dem Secondary Scoring, weswegen sie ihn verpflichtet hatten und lieferte mit zwei Game Winning Goals in Folge sogar noch ein bisschen mehr.
„Jack war eine großartige Verstärkung für unsere Mannschaft. Bei 5-gegen-5, im Powerplay und offensichtlich in der Overtime“, lobte Oilers-Trainer Kris Knoblauch. „Wir haben mehr Geschwindigkeit dazubekommen, du kannst gar nicht genug Tempo in deiner Aufstellung haben. Er hat uns auch mit mehr Secondary Scoring versorgt. Wir sind froh, ihn zu haben.“
Roslovic ist sogar erst der zweite Spieler in der Franchise-Geschichte, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielen in der Overtime treffen konnte. Andrew Cogliano schaffte dieses Kunststück im März 2008 sogar in drei Partien in Folge, was einen ligaweiten Rekord bedeutet.
Geduldsprobe in Philly
Zuvor musste Edmonton eine regelrechte Geduldsprobe bestehen. Trotz 13:5 Torschüssen im ersten sowie 12:6 Schüssen im zweiten Drittel stand es lange 1:1.
„Wir wussten, dass wir heute viel Geduld brauchen würden, denn Philadelphia ist eine der besten Defensiv-Mannschaften“, so Knoblauch. „Du darfst nicht in ihre Falle tappen: Sie lassen nicht viel zu, profitieren davon, dass ihre Gegner es irgendwann erzwingen wollen und schlagen dann selbst zu. Wir mussten konzentriert und geduldig sein und haben das gut gemacht.“
Evan Bouchard hatte mit einem Direktschuss aus zentraler Position das 1:0 für die Oilers besorgt (20.). Vorbereitet übrigens von Kapitän Connor McDavid, der seine persönliche Punkteserie damit auf sechs Spiele verlängerte (4-7-11).
Im Mittelabschnitt glich Flyers-Scharfschütze Matvei Michkov mit einem Laser-Schuss aus (36.). Im Powerplay bohrte sich sein Handgelenksschuss aus dem linken Faceoffkreis durch den Verkehr vor dem Tor, tunnelte Gegenspieler Mattias Ekholm und schlug unter der Latte zum 1:1 ein.
„In den ersten fünf Minuten hatten sie viele Chancen, die ‚Stui‘ entschärft hat. Danach haben wir viel besser gespielt und waren in der Lage in Führung zu gehen. Im zweiten Drittel hatten wir viele Möglichkeiten, konnten diese aber nicht nutzen, um das Spiel zu entscheiden. Da hat ihr Torwart ein paar gute Paraden gezeigt“, fasste Knoblauch das Spiel zusammen.
Oilers-Torwart Stuart Skinner (20 Saves, 95,2 Prozent Fangquote) und Flyers-Goalie Dan Vladar (30 Saves, 93,8 Prozent) hielten die Begegnung lange offen. „Am Ende ging es um Zentimeter, erst waren es bei ihnen ein paar Zentimeter, dann bei uns“, spielte Knoblauch zum einen auf einen per Video-Beweis einkassierten Abseitstreffer von Philadelphia 24 Sekunden vor Schluss und zum anderen auf die knappe Abseits-Situation bei Roslovics Siegtreffer an.
„Wir sind gut drangeblieben, haben die Dinge kontrolliert, hatten viel Puckbesitz in ihrer Zone und gute Chancen. Wir sind eine erfahrene Mannschaft. Viele Spieler vertrauen voll auf ihre Fähigkeiten. Die Jungs sind ruhig geblieben“, sagte Savoie zur Nervenstärke seines Teams.
„Wir sind geduldig geblieben und haben gut in der Defensive gespielt“, stimmte Machwinner Roslovic mit ein. „Wir sind selbstbewusst geblieben und haben getroffen, als die Zeit reif dafür war. Es ist gut, wenn du hintereinander Spiele gewinnst.“
Langer Roadtrip - Hyman vor Rückkehr
Edmonton (8-6-4) springt nach zwei Overtime-Siegen in Folge auf Rang drei in der Pacific Division. Aktuell sind die Oilers auf einem Sieben-Spiele-Roadtrip und beschreiten schon am Donnerstag (7:30 p.m. ET; Freitag, 1:30 Uhr MEZ) die zweite Etappe in einem Back-to-Back-Spiel in Columbus. Vielleicht sogar mit Zach Hyman in der Aufstellung - der Power Forward soll unmittelbar vor seinem Comeback und seinem ersten Saison-Einsatz stehen.
