Das enorm hohe spielerische Niveau aus den beiden vorausgegangenen Partien erreichte Spiel 3 bis hierhin nicht. Viele Fehler und Undiszipliniertheiten bremsten den Spielfluss. Alleine in den ersten 20 Minuten wurden 16 Strafminuten ausgesprochen. Edmonton kam dem Ausgleich trotzdem nahe, als Kane einen Alleingang startete, jedoch vorbeischoss (15.). Das sollte sich wenig später rächen: Florida schickte einmal mehr die Überzahlformation aufs Eis, Rodrigues spielte einen kurzen Pass auf den linken Flügel zu Carter Verhaeghe, der genau Maß nahm und den Puck im rechten Eck zum 2:0 versenkte (18.).
Floridas Hockey-DNA schlägt voll durch
Die Oilers starten im Powerplay in den zweiten Abschnitt, taten sich lange schwer, dann aber stand Corey Perry goldrichtig und staubte zum 1:2 ab (22.). Die Panthers reagierten trotzig und drückten dank ihrer Hockey-DNA ihren Stempel auf, fuhren viele Checks und erzwangen Fehler im Forechecking. Aleksander Barkov eroberte die Scheibe, Verhaeghe spielte einen kunstvollen Rückhandpass zu Reinhart der aus halblinker Position zum 3:1 in den linken Winkel traf (23.).
Nun hatte Florida das Momentum auf seiner seite, trat weiter aufs Gaspedal und legte nach: Bennett fuhrt in der eigenen Zone zwei heftige Hits und schaltete sich nach einem Scheibenverlust von Vasily Podkolzin an der blauen Linie gedankenschnell mit nach vorne ein, kam zu einem Alleingang und stellte nach trickreichen Bewegungen auf 4:1 (28.). Bennett bleibt mit seinem 14. Playoff-Treffer - darunter deren vier im Stanley Cup Finale - das ultimative Playoff-Monster der Panthers. Zudem verlängerte der 28-jährige Kanadier seine Tore-Serie auf vier Spiele (5-1-6).
Edmonton bekam fortan keinen Fuß in die Tür - trotz Knoblauchs Reihenumstellungen, die eine verkürzte Bank sowie eine neu-kombinierte Linie mit Connor McDavid, Draisaitl und Perry vorsah. Stattdessen ernährte sich Florida von seinem Körperspiel, kam immer wieder durch die neutrale Zone geschossen, ließ den Puck kreativ und clever laufen und hatte demnach mehr vom Spiel.
Ekblads Powerplay-Tor erzwingt den Torwartwechsel
An dieser Ausgangslage änderte sich auch im dritten Durchgang nichts. Die Oilers kamen nicht wirklich auf, die Panthers blieben effektiv. Erneut im Powerplay setzte Bennett einen abgefälschten Schuss ans Lattenkreuz (43.), Verhaeghe und Rodrigues (beide 44.) wurde mit ihren Versuchen gerade noch geblockt. Es folgte Sahnestück: Wie am Schnürchen gezogen kombinierte Florida mit einer Passstafette, Reinhard lud mit der Rückhand zu Ekblad durch, der zum 5:1 vollendete (44.). Knoblauch hatte genug gesehen, nahm Skinner aus dem Tor und brachte dafür Calvin Pickard (sieben Saves, 87,5 Prozent Fangquote).
Die Partie war längst entschieden und blieb bis zum Ende zerfahren mit vielen Strafen und Nickligkeiten. Am Ende wurden insgesamt 140 Strafminuten ausgesprochen (Florida: 55; Edmonton: 85). Eines der vielen Überzahl-Möglichkeiten nutzte Rodrigues mit einer Schlagschuss-Direktabnahme, um auf den 6:1-Endstand zu stellen (57.).
Spiel 4 ist für Donnerstag (8 p.m. ET; Freitag, 2 Uhr MESZ) erneut in der Amerant Bank Arena in Sunrise angesetzt.