Haie schlagen die Adler

Genau wegen solcher Abende lieben wir diesen Sport so sehr! Die Mannschaft der Kölner Haie lieferte sich mit den Adler Mannheim ein Duell auf höchstem Niveau und führte zwischenzeitlich mit 2:0. Die Mannheimer schlugen jedoch zurück und glichen die Partie noch vor Ablauf der regulären Spielzeit aus. In der Overtime hatten die Haie dank eines Powerplays mehrere Chancen auf den Sieg, bissen sich aber an der starken Defensive der Adler um Goalie Franzreb mehrfach die Zähne aus. Das Penaltyschießen wurde schließlich zum Drama: Ex-Hai Justin Schütz traf gleich zweimal, sowohl Mannheim als auch Köln hatten mehrfach die Chance, die Entscheidung herbeizuführen. Am Ende war es Nate Schnarr, der mit seinem dritten Penaltytreffer im insgesamt 24. Versuch den Extrapunkt sicherte.

Vor 15.913 Zuschauern in einer stimmungsvollen LANXESS arena entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche und mitreißende Partie. Die Haie erwischten den besseren Start und trafen im ersten Drittel gleich zweimal – beide Male in Überzahl. Den Auftakt machte Maximilian Kammerer, der nach Zuspiel von Dominik Bokk und Juhani Tyrväinen zur Führung einschoss. Kammerer stand zentral im Slot goldrichtig und verwertete die perfekt aufgelegte Scheibe per Direktabnahme zum 1:0 (9.).

In der 15. Minute wandelte der KEC seine druckvolle Anfangsphase in das zweite Tor um – ein Treffer, der fast eine Kopie des ersten war. Dieses Mal wurde Patrick Russell im Slot freigespielt und zog per One-Timer ab. Der Schuss war unhaltbar, das 2:0 (15.). Kurz vor Drittelende hätte Gregor MacLeod sogar auf 3:0 erhöhen können, doch Franzreb parierte mit einem starken Reflex.

Die Mannheimer kamen mit viel Wut und Energie aus der Kabine und fanden zunehmend besser in das intensive Spiel. Zwischen der 25. und 26. Minute bot sich den Haien die große Chance, in doppelter Überzahl davonzuziehen. Sie hielten Mannheim über eine Minute lang komplett in deren Zone fest und erspielten sich mehrere gute Gelegenheiten, doch die Defensive der Adler hielt dem Druck stand. Diese Szene gab den Gästen spürbaren Auftrieb.

Wenig später kam Maximilian Heim zum verdienten Anschlusstreffer (29.), als er einen Schuss von Leon Gawanke unhaltbar abfälschte und Haie-Goalie Janne Juvonen keine Abwehrchance ließ. Mannheim blieb weiter am Drücker. Nur eine großartige Defensivaktion von Tyrväinen verhinderte in der 33. Minute den Ausgleich, als er Matthias Plachta kurz vor dem leeren Tor am sicheren Treffer hinderte. Damit ging es für den KEC mit einer knappen Führung ins letzte Drittel.

Zu Beginn des Schlussabschnitts fuhren MacLeod und Russell einen gefährlichen Zwei-auf-Eins-Konter, der jedoch im letzten Moment von einem Mannheimer Verteidiger gestoppt wurde (45.). Auch ein Tip-In-Versuch von Bokk ging knapp daneben (47.). Die verpassten Chancen rächten sich, denn Mannheim glich in der 49. Minute aus: Alexander Ehl behielt im Slot die Übersicht und schob aus kurzer Distanz über die Linie. In der Schlussphase hatten die Adler sogar zweimal den Siegtreffer auf dem Schläger, beide Male rettete jedoch der Pfosten für den KEC. Nach 60 intensiven und ausgeglichenen Minuten ging es in die Verlängerung.

In der Overtime hatten die Haie – auch dank eines Powerplays – mehrere gute Momente, konnten das golden Goal jedoch nicht erzielen. Beide Teams hatten in 65 Minuten alles aus sich herausgeholt, sodass das Penaltyschießen die logische Konsequenz war.

Was dann folgte, war pure Dramatik. Schnarr und Schütz trafen jeweils als einzige unter den ersten drei Schützen, womit es ins „Sudden Death“ ging. Mannheim legte vor, und als Schütz erneut traf, lastete großer Druck auf Schnarr – der blieb eiskalt und hielt die Haie im Spiel. Auch Russell musste nach einem Treffer von Mannheims Michaelis nachziehen und tat dies mit beeindruckender Souveränität. Nachdem mehrere Versuche ungenutzt blieben, hatte Schnarr im 24. Versuch die Entscheidung auf dem Schläger – und setzte den entscheidenden Treffer.

Quelle:
Kölner Haie