Formstarke Red Bulls wollen Serie ausbauen

Mit vier Siegen im Rücken reist Red Bull München an den Seilersee. Dort will die Mannschaft am Freitag beim Tabellenvorletzten, den Iserlohn Roosters, den fünften Erfolg in Serie nachlegen. Die Partie beginnt um 19:30 Uhr. Die Red Bulls haben den Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt, das Selbstvertrauen ist groß – auch dank Spielen wie dem 5:3-Erfolg gegen die als Tabellenführer angereisten Straubing Tigers am vergangenen Dienstag. Zu den Torschützen im Derby gehörte Veit Oswald, der die aktuelle Siegesserie sowohl dem Kopf als auch dem System von Trainer Oliver David zuschreibt.

Oswald erklärte, dass der mentale Aspekt eine große Rolle spiele. Das System des Trainers sei anspruchsvoll und verlange präzise Positionsarbeit. Sobald ein Spieler nicht exakt dort sei, wo er sein müsse, falle alles zusammen wie ein Kartenhaus. Gleichzeitig betonte er, dass die Mannschaft eine starke Mentalität entwickelt habe, bei ihrem Spiel zu bleiben – selbst dann, wenn sie zwei Gegentore kassiere. Genau das war im Spiel gegen Straubing zu sehen, als die Red Bulls auf zwei schnelle Treffer der Gäste mit einem eigenen Doppelschlag reagierten.

Am Ende stand der vierte Dreier in Serie. Oswald zeigte sich überzeugt: München sei schwer zu schlagen, und wenn die Mannschaft so weiterspiele und den Trend fortsetze, sei sie definitiv ein Topteam. Auswärts überzeugte das Team zuletzt sowohl beim amtierenden Meister Berlin mit einem 3:1-Sieg als auch im Derby in Augsburg beim deutlichen 8:3-Erfolg. Auch die Bilanz gegen Iserlohn spricht klar für die Münchner: 13 der letzten 14 Duelle gingen an die Red Bulls, darunter sieben Auswärtssiege am Stück.

Die Iserlohn Roosters konnten sich am Mittwoch den Frust von der Seele schießen. Im Kellerduell beim Schlusslicht, den Eislöwen Dresden, feierte das Team von Trainer Stefan Nyman einen deutlichen 6:1-Erfolg. Dieser Sieg war in mehrfacher Hinsicht ein Befreiungsschlag. Einerseits endete damit eine Serie von vier Niederlagen, andererseits gelang es den Roosters erstmals nach drei torlosen Spielen, wieder zu treffen. Zudem verschafften sie sich ein Fünf-Punkte-Polster auf den Abstiegsplatz.

Im Tor erhielt im Schlüsselspiel Andreas Jenike das Vertrauen. Der erfahrene Goalie spielt zwar statistisch nicht seine beste Saison mit einer Fangquote von 89,3 Prozent, zeigte jedoch erneut, dass er dann zur Stelle ist, wenn es darauf ankommt. Sein Pendant im Torhüterduo ist Hendrik Hane, der mit einer Fangquote von 91,3 Prozent bei neun Einsätzen die besseren statistischen Werte vorweisen kann.

Besonders heraus stechen bei den Roosters in dieser Saison zwei Spieler: die deutschen Nationalspieler Colin Ugbekile und Daniel Fischbuch. Ugbekile, der bereits 18 Scorerpunkte gesammelt hat, ist nicht nur der produktivste Verteidiger im Iserlohner Kader, sondern zählt auch ligaweit zu den punktstärksten Defensivspielern. Das Powerplay der Roosters hängt maßgeblich von seinen Leistungen ab. Gleiches gilt für Fischbuch, der als Neuzugang von den Adler Mannheim bereits 20 Scorerpunkte – darunter zehn Treffer – verbucht hat. Auch er traf am Mittwoch in Dresden und führt die Mannschaft als Kapitän an. Nach dem Sieg betonte Ugbekile, dass die Roosters Momentum aufgebaut hätten und dies in die kommenden Spiele mitnehmen wollten.

Die Red Bulls planen, diesem Aufschwung entschieden entgegenzutreten. Oswald freut sich auf die Atmosphäre am Seilersee, die für ihn beinahe Derbycharakter hat, denn die Fans sorgten dort immer für enorme Stimmung. Er fordert volle Konzentration und betont nochmals den mentalen Aspekt: Unabhängig vom Tabellenstand des Gegners dürfe man kein Team unterschätzen. Wenn es der Mannschaft gelinge, mental bereit zu sein, sei er überzeugt, dass sie das Spiel gewinnen werde.