









So schnell kann es gehen: Die Eishockey-Bayernliga startet in die zweite Hälfte der Vorrunde und der EHC Waldkraiburg ist mittendrin. Am kommenden Wochenende ist aus diesem Grund am Freitag ein spielfreier Tag für die Löwen, da dieser Termin von der Liga wohlweislich für Nachholspiele reserviert wurde. Am Sonntag jedoch kommen die „Miners“ aus Peißenberg in die Raiffeisen-Arena.
Die sind zum Siegen verdammt, wenn sie sich nach den kommenden 15 Spielen auf der Sonnenseite der Tabelle sehen möchten. Mit nur vier Punkten mehr als heuer standen die Löwen zum selben Zeitpunkt in der letzten Saison auf dem zweiten Tabellenplatz. Neun Punkte hinter dem später aufgestiegenen Klassenprimus Erding hatte man einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf Kempten und sogar vier Punkte auf Königsbrunn. Auch hatte der EHC mit 74:62 sieben Tore mehr kassiert und 12 Tore weniger geschossen als dies heute der Fall ist. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, wie rasant sich die Bayernliga entwickelt und wie schwer es mitunter geworden ist, konstant mitzuhalten. Derzeit stehen die Löwen auf dem sechsten Platz, wieder sitzt Kempten den Waldkraiburgern im Nacken und diesmal auch die „Riverkings“ aus Landsberg, die mit einem Spiel weniger lediglich zwei Punkte dahinter liegen.
Die Löwen selbst waren über einige Spiele hinweg von einem Problem in der Verteidigung verfolgt – anders lässt sich kaum erklären, warum man zwar die zweitmeisten Tore der Liga erzielt, aber dennoch nur auf dem sechsten Rang steht. Doch inzwischen zeigt sich ein Lichtblick. In den vergangenen Partien gab es mehrfach Lob von Coach Lederer für die konzentrierte Defensivleistung. Zusätzlich verstärkte man sich unlängst mit einem weiteren Verteidiger: René Mertz, der für zusätzliche Stabilität sorgen soll. Über die Waldkraiburger Offensive muss dagegen nicht viel gesagt werden. Gleich drei Akteure befinden sich aktuell in den Top 10 der Bayernliga-Scorerliste: Andris Džeriņš (9 Tore/23 Assists), Nico Vogl (13 Tore/17 Assists) und – wieder einmal als einziger Verteidiger in dieser Riege – Daniel Hora (10 Tore/20 Assists). Auch Jakub Šrámek (14.) und Leon Decker (21.) liegen weiterhin unter den Top 25.
Zudem – und das ist mit Blick auf die Vorbildfunktion gegenüber dem Nachwuchs eine ebenso relevante Statistik – stellen die Löwen das fairste Team der Liga. Im Schnitt kassierten die Innstädter lediglich 9,07 Strafminuten pro Spiel. Dabei gab es vom schwarz-weißen Schiedsrichterteam bisher keinen Grund, eine größere Strafe als zwei Minuten gegen die Löwen auszusprechen: Ligabestwert. Ebenfalls keine größere Strafe kassierte der Sonntagsgegner, die „Miners“ aus Peißenberg. Trotz großer Anstrengungen und dem Motivationsschub, das eigene Stadion gerettet zu haben, läuft es für die Oberbayern nicht wie gewünscht. Ihr Auftaktspiel zu Hause verloren sie mit 3:7 gegen die Löwen. Danach lief es zunächst ordentlich für die Miners, und bis zum siebten Spieltag kletterten sie unaufhörlich Richtung oberer Tabellenbereich. Am besagten siebten Spieltag besiegten sie sogar den EHC Königsbrunn mit 8:1 – beinahe eine kleine Meisterleistung.
Doch genau ab diesem Zeitpunkt ging es sportlich bergab, und alle zuvor erarbeiteten Meter in der Tabelle waren innerhalb von drei Spieltagen wieder verloren. Stärkster Spieler der Miners ist Ryan Murphy, ein Amerikaner, der sich seit der Saison 2021/2022 in der Bayernliga und seit 2023/2024 in Peißenberg heimisch fühlt. Ihm folgen mit jeweils 21 Punkten Weiland Parrish (USA) und der (Nach-)Namensvetter des Löwen-Kapitäns Nico Vogl: Dejan Vogl. Die Löwen hoffen darauf, dass Peißenberg nicht gerade am Sonntag damit beginnt, sich aus der Krise zu schießen. Mit dem neuen Trainer Markus Schröder, der seit Ende November die Geschäfte des bisherigen Trainers Andreas Becher übernommen hat, zeigt der Verein jedenfalls deutlich, dass die eigenen Ambitionen andere waren.
Quelle:
EHC Waldkraiburg