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(3:0) - (2:0) - (2:0)
19.06.2022, 02:00 Uhr

Avalanche deklassiert Lightnings

7:0 im zweiten Finalspiel um den Stanley Cup

Þ19 Juni 2022, 14:02
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Colorado Avalanche

Die halbe Miete ist eingefahren. Die Colorado Avalanche haben mit einem grandiosen 7:0-Sieg in der Ball Arena in Spiel 2 vom Stanley Cup Finale 2022 gegen die Tampa Bay Lightning mit der 2:0-Führung in der Best-of-7-Serie einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn gemacht.
"Nun, ich weiß nicht, ob es der perfekte Plan war, aber es ist sicherlich ein Spiel, das dem perfekten Spiel so nahekommt, wie man es von seinen Spielern bekommen kann", analysierte Colorados Trainer Jared Bednar.

Es wäre verfrüht, die Titelverteidiger aus Tampa vor ihren Heimspielen am Montag und Mittwoch abzuschreiben, doch sollten die Avalanche ihre bisherige Auswärtsstärke mit einer Bilanz von 7-0 in diesen Playoffs auch im Finale ausspielen, dann wird es für die Lightning eng werden.

"Ich denke, wenn man gegen Tampa spielt, lässt man ein bisschen nach, und das werden sie ausnutzen", teilte Andrew Cogliano mit, der nach seiner Handverletzung zurückkehrte und in einer Reihe mit Nico Sturm spielte. "Sie sind eine Mannschaft, die aus ihren Chancen Kapital schlägt, wenn sie sie bekommen. Ich denke, dass unser Kontrollspiel heute Abend den Unterschied ausgemacht hat, und das war der Grund, warum wir sieben Tore erzielt haben."

Spiel 2 war eine Machtdemonstration der Avalanche. Im Vorfeld sprach fast jeder nur von der Fähigkeit Tampas, nach Niederlagen zurückzuschlagen und die Avalanche gaben die richtige Antwort auf dem Eis, dominierten die Begegnung in einer besonderen Art und limitierten den sonst gerade nach Niederlagen so starken Torhüter Andrei Vasilevskiy auf eine Fangquote von 76,6 Prozent (23 Saves bei 30 Torschüssen).

"Ich habe das Gefühl, dass wir uns in den Playoffs, auch in den vergangenen Serien, immer noch anpassen und als Gruppe lernen", verdeutlichte der zweifache Torschütze Verteidiger Cale Makar. "Für die meisten der Jungs ist das eine neue Erfahrung. Man lernt aus seinen Fehlern und den Dingen, die man in den vorangegangenen Spielen zugelassen hat, und macht irgendwie weiter. Aber für uns war es einfach so, dass wir aus dem letzten Spiel gelernt haben und diesen Schwung beibehalten wollten, und wir haben unser Bestes getan."

Es waren durchweg alle Reihen der Avalanche gefährlich und waren zumeist in den Zweikämpfen einen Schritt schneller. Das Powerplay der Gäste ging bei drei Möglichkeiten erneut leer aus und hat jetzt zwölf Überzahlsituationen in Folge nicht getroffen. Hingegen konnten die Avalanche zwei von vier Powerplays nutzen und trafen sogar einmal in Unterzahl.

"Ich denke, wir sind mit einem Ziel herausgekommen", betonte Cogliano. "Wir sind zu unserem Spiel gekommen. Wir sind vom ersten Bully an gelaufen. Und wir haben einfach nicht nachgelassen. Von der ersten bis zur vierten Reihe sind wir den ganzen Abend gelaufen und haben gecheckt. Deshalb haben wir die Pucks wirklich sauber herausgespielt. Wir hatten viele Überzahlsituationen und haben unser Spiel von Anfang bis Ende durchgezogen."

Colorado limitierte die Lightning auf 16 Torschüsse im gesamten Spiel, mit denen Avalanche-Torhüter Darcy Kuemper weitgehend keine Probleme hatte. Bezeichnend war, dass die Gäste am Anfang über sechs Minuten für den ersten Torschuss und weitere fünf Minuten für den zweiten benötigten. Die Avalanche hatten anscheinend aus ihren Fehlern in Spiel 1, als sie die Lightning durch schwache Minuten im zweiten Drittel nach einer 3:1-Führung ausgleichen ließen, gelernt.

"Nach Spiel 1 waren wir offensiv gefährlich, aber ich dachte, dass unsere Gruppe noch einen Schritt weiter gehen kann", meinte Bednar. "Also haben wir das ausgewertet und ihnen einige Dinge gezeigt, bei denen wir gute Arbeit geleistet haben. Und jetzt waren wir in der Defensive viel besser. Viel besser, es war nicht einmal knapp. Wir haben in Spiel 1 einige große Fehler gemacht, die zu Gegentoren geführt haben. (Heute Abend) haben wir uns unter anderem in diesen Bereichen verbessert, und Darcy war im Tor wirklich gut, wenn er gebraucht wurde. Es war eine wirklich gute Leistung."

Colorado ist das erste Team seit 46 Jahren, das in einem Stanley Cup Finale gegen den Titelverteidiger mit 2:0 in Führung geht. Das war in der Geschichte der Liga erst viermal vorgekommen: 1976 (Montreal Canadiens 2:0 gegen die Philadelphia Flyers), 1966 (Detroit Red Wings 2:0 gegen Montreal), 1962 (Toronto Maple Leafs 2:0 gegen Chicago) und 1956 (Montreal 2:0 gegen Detroit).

Teams mit einer 2:0-Führung in einer Best-of-Seven-Serie haben eine Bilanz von 341-54 (86,3 %), darunter eine 47-5 (90,4 %) im Stanley Cup Finale. Zuletzt drehten die Boston Bruins einen 0:2-Rückstand im Stanley Cup Finale 2011 gegen die Vancouver Canucks (4:3-Sieg). Im Jahr 2022 haben die Teams eine 4-2-Bilanz in Serien, nachdem sie die ersten beiden Spiele gewonnen haben - die Lightning besiegten die Rangers im Eastern Conference Finale (4:2-Sieg) und die Rangers in der zweiten Runde die Hurricanes (4:3-Sieg).

Teams, die zu Hause mit einer 2:0-Führung in eine Best-of-Seven-Serie starteten, haben eine Bilanz von 256-34 (88,3 %), darunter eine 37-3-Bilanz (92,5 %) im Stanley Cup Finale und eine 3-2-Bilanz (60 %) im Jahr 2022.

Colorado ist das fünfte Team in der Geschichte der NHL, das in die Playoffs mit einer Bilanz von 14-2 gestartet ist. Die anderen waren zuletzt die Los Angeles Kings in 2012 und davor die Edmonton Oilers 1988 und 1987 sowie die New York Islanders 1981. Alle vier Vorgänger gewannen den Stanley Cup.

Diesen Weg wollen die Avalanche nun ab Montag (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, MySports, Puls24; Di. 2 Uhr MESZ) mit Spiel 3 in der Amalie Arena von Tampa ebenfalls weiter einschlagen. Sollte Colorado auch das Kapitel, dass ein 2:0 in der Serie kein Ruhepolster ist, gelernt haben, dann wird es schwer werden, sie noch zu stoppen.

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