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01.03.2022, 20:00 Uhr

Zwei Punkte für Weißwasser

Füchse gewinnen in der Overtime in Kaufbeuren

Þ06 Januar 2022, 00:20
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Lausitzer Füchse

Wer kennt es nicht, das Sprichwort, wonach neue Besen gut kehren. Unsere Lausitzer Füchse bringen zum Debüt von Neu-Trainer Petteri Väkiparta ein 3:2 nach Verlängerung und damit zwei Zähler aus dem Allgäu mit in die Lausitz. Zu den neuen Besen gibt es allerdings zu sagen, dass die eben auch kehren – mehr nicht. Das Duell zweier in der sportlichen Krise steckender Teams bestimmten die Gastgeber klar. Nur zu Beginn des Matches und nach dem 2:2 merkte man den Kaufbeurern an, dass es da zuvor sieben Niederlagen in Folge gab und eine gewisse Verunsicherung um sich griff bzw. greift. Bei 61(!) zu 25 Torschüssen pro ESVK kann man erahnen, wie sich die Partie über weite Strecken ansah. Insofern ging der EHC-Sieg einmal mehr mit einer ganz starken Torwartleistung, einem finnischen Doppeltorschützen und einem „Jäger“ einher, der in der Overtime den Hausherren den Garlent – quatsch: den Garaus – machte.

Die Angereisten übernahmen zunächst die Spielhoheit zweier anfänglich vor Selbstbewusstsein nicht unbedingt strotzender Mannschaften. Zwar musste Leon Hungerecker schon nach 20 Sekunden ein erstes Mal auf der Hut gegen Sami Blomqvist sein, doch dann kamen die Füchse. Als Philip Kuschel mit der Scheibe vor das Jokers-Tor zog, konnte ihn Alexander Thiel nur durch ein Haken an der Vollendung hindern (2.). Dafür ging der Kaufbeurer für zwei Minuten auf die Strafbank. In der Folge spielten die Füchse zwar ein ansehnliches und druckvolles Powerplay, doch ohne Zählbares herauszuholen. Ein Schuss von Steve Hanusch ging rechts vorbei und Peter Quenneville konnte Stefan Vajs auch nicht überwinden (alles 3.). Nachdem Kaufbeuren wieder komplett auf dem Eis war, zog Blomqvist von halblinks ab, aber Hungerecker war zur Stelle (5.). Gegenüber hatte Luis Rentsch aus zentraler Position eine gute Möglichkeit, scheiterte aber an Vajs (6.). Dann kaufte Hungerecker sowohl Sören Sturm als auch Tyler Spurgeon den Schneid ab (beide 7.). Eine weitere gute Möglichkeit hatte Maximilian Hops für seine Farben. Aber sein Abschluss ging knapp an unserem Heiligtum vorbei (12.). Kaufbeuren war jetzt besser im Spiel und die Füchse mussten sich immer mehr mit Defensivaufgaben beschäftigen. Eine schöne Einzelaktion von Hunter Garlent sorgte zwischenzeitlich für Entlastung, führte aber leider auch nicht zum Erfolg. Vajs war zur Stelle (13.). Dann kam wieder Kaufbeuren. Markus Lillich blieb mit seinem Schuss zunächst noch an Jakub Kania hängen (15.). In der gleichen Spielminute verhinderte unser linker Außenpfosten beim Abschluss von John Lammers aus kurzer Distanz den Einschlag. Die Allgäuer blieben das druckvollere Team. Max Oswald scheiterte mit einem Schuss von rechts an Hungerecker (16.). Auch Leo von der Linde brachte das Spielgerät nicht in unserem Kasten unter. Ein Pfund von Lillich landete ebenfalls nur am äußeren Gestänge unseres Drahtkäfigs (beide 18.). Noch eine Möglichkeit gab es vor der ersten Sirene für die Gastgeber. Leo von der Linde ließ Kuschel - der ohne Arbeitsgerät unterwegs war - aussteigen und zog ab. Hungerecker sicherte mit einem Bigsave den 0:0 Pausenstand (20.).

Die Joker blieben auch im zweiten Abschnitt die spielbestimmende Mannschaft. Jan Pavlu und John Lammers prüften gleich nach Wiederbeginn die Klasse unseres Hüters (22.). Auf der Gegenseite scheiterte Peter Quenneville an Stefan Vajs per Rückhand (23.). Chancen gab es jetzt für die Heimischen fast im Minutentakt. Markus Lillich semmelte drüber und Alexander Thiel scheiterte an Leon Hungerecker (24./25.). Der musste auch gleich noch zweimal sein ganzes Können zeigen, um einen Rückstand zu verhindern (26.). Doch nur kurz danach konnte auch er den 0:1-Rückstand durch Sami Blomqvist nicht verhindern. Der war viel zu frei am langen Pfosten und zimmerte das Spielgerät hoch ins kurze Eck zur ESVK-Führung (noch 26.). Die Füchse konnten sich derweil nur sporadisch befreien. Garlent hatte mal ein wenig Raum, zog in die Mitte, doch brachte die Scheibe nicht an Vajs vorbei (28.). In der 32. Minute musste Luis Rentsch für einen Stockschlag auf die Strafbank. Doch das Powerplay der Heimischen ist in dieser Spielzeit nicht das Erfolgreichste. Es gab auch nur eine einzige Chance für die Kaufbeurer durch Lillich. Doch sein Schuss aufs lange Eck landete in der Fanghand von Hungerecker. Besser machten es die Füchse. Einen Befreiungsschlag der Füchse erlief sich Toni Ritter, der das Spielgerät noch irgendwie zum mitgelaufenen Roppe Mäkitalo brachte. Der ließ im eins gegen eins Stefan Vajs keine Chance und traf zum Ausgleich – sogar in Unterzahl (33.). Seine nächste Bewährungschance hatte Hungerecker bei einem Blueliner von Simon Schütz (34.). Luis Rentsch konnte sich auf der Gegenseite gut in Szene setzen. Er verzögerte gut vor dem Tor, wurde jedoch im letzten Moment am Abschluss gehindert (34.). Johannes Krauß hätte seine Farben in der 35. Minute wieder in Führung bringen können, scheiterte jedoch gleich zweimal am glänzend reagierenden Hungerecker. Durch einen Wechselfehler brachten sich die Füchse ab Minute 37 jedoch wieder ins Hintertreffen. Paul Reiner saß die Strafe ab. Und mit der Strafe setzten sich auch die Übertragungsprobleme aus Kaufbeuren fort. Daher können wir nur berichten, dass die Strafe für die Füchse ohne Folgen blieb. 55 Sekunden vor der zweiten Pause gab es noch einmal zwei Minuten für Luis Müller, so dass die Füchse mit 66 Sekunden Unterzahl ins letzte Drittel starten mussten.

Und die Wertachstädter wollten jetzt Nägel mit Köpfen machen. Einen Lammers-Schrägschuss nahm unser Goalie weg. Und als die Scheibe im Slot tänzelte, checkte Peter Quenneville „sicherheitshalber“ Tyler Spurgeon um – und musste dafür raus. Es folgten nur 14 der 19 Sekunden fünf gegen drei. Dann hatte Sören Sturm zum 2:1 getroffen. Zu diesem Zeitpunkt war den Buron Jokern das Glück mal hold. Denn vom Schläger von Steve Hanusch wurde das Spielgerät unerreichbar abgefälscht. Der ESVK hatte endgültig Lunte gerochen. Ein aus spitzerem Winkel abgegebener Versuch von Lammers landete am Außennetz, ehe Blomqvist am kurzen Pfosten einlegen wollte, der Puck aber nur von Pfosten zu Pfosten und dann in den Torraum rutschte (beides 43.). Kurz darauf geriet Leon Hungerecker unter Dauerbeschuss, klärte mit allem, was er hatte und auch zweimal im Liegen (45.). Dann war Markus Lillich frei, aber auch da war unser Goalie zur Stelle (46.). In dieser Phase waren die Blau-Gelben nur in der eigenen Verteidigungszone gebunden. Von einem geordneten Spielaufbau war nichts zu sehen. Erst nach 49 Minuten kamen die Füchse wieder gefährlich vor das Tor der Heimischen. Bei einem zwei gegen eins traf Garlent nach Quenneville-Pass die Scheibe nicht richtig, die am Kasten vorbeisprang. Der Mueller-Nachschuss zischte an das Außennetz (49.). Gegenüber fälschte Lammers vor unserer Kiste ab, aber drüber (51.). Und als Joey Lewis zentral frei aus vier Metern abziehen durfte, stand Hungerecker absolut goldrichtig (53.). Tja, wer vorne nicht trifft… Jedenfalls soll der Finnische Tango der Finnische Nationaltanz sein. Den legte dann Roope Mäkitalo auf das spiegelglatte Parkett. Unsere 91 tanzte Alex Thiel und Stefan Vajs aus und schob über die Linie. Die Fairness gebietet die Anmerkung, dass uns dieses 2:2 schmeichelte. Aber wer sich das Glück erarbeitet, muss sich auch nicht entschuldigen. Noch in Minute 54 hätte Richie Mueller das Spiel komplett drehen können. Einmal verfehlte er das Tor, einmal war Vajs zur Stelle. Vor unserem Heiligtum vergab Lewis einen Tip-in (55.), derweil Fabian Voit erst mit Schrägschuss an Hungerecker nicht vorbei kam und der Rebound gerade noch unter der Fanghand begraben wurde (57.). Es blieb beim Remis und es ging in die Overtime.

Da war Scheibenbesitz erste Gegnerpflicht. Das Mehr lag bei den Jokern, die auch fünf von sechs Bullys gewannen und drei zu zwei Schüsse verbuchten, ehe Hunter Garlent die Entscheidung herbeiführte. Unser Reihe-eins-Center vernaschte die Allgäuer in einer Sequenz gleich zweimal, weil der Puck beim ersten Versuch noch am Tor vorbeiglitt. Ganz so schnell aber kam Stefan Vajs nicht mehr in die „Ausgangsposition“. Das nutzte Garlent und klinkte ein. Mag in der leeren erdgas schwaben arena nicht viel zu hören gewesen sein: Der Siegesjubel war laut und vernehmbar.

Bilanziert man Spiel eins unter unserem neuen „Oberfuchs“, dann ist zu konstatieren, dass der Fokus ganz offenkundig auf der Defensive lag und die Vorgabe gelautet haben dürfte, es da ganz einfach zu halten. Selten wurden so viele Icings genommen. Selten zuvor wurde die Scheibe auch mal unkonventionell – z.B. per Fußkick – aus dem Drittel gebracht, aber eben wenigstens heraus. Turnovers wurden kaum zugelassen. Aber die ganz große Ordnung bzw. Stabilität fehlte noch. Logisch: Wunder dauern halt auch etwas länger. Offensiv gibt es definitiv noch Steigerungspotential. Dass heuer die zweite Sturmreihe zweimal in regulärer Zeit traf, ist auch bemerkenswert. Das Fehlen von Clarke Breitkreuz, Stéphane Döring, Tim Detig und Eric Valentin ist sicher auch nicht ganz unproblematisch zu überspielen. Schlussendlich wurde der Kampfgeist belohnt und unserem Petteri Väkiparta ein Headcoachdebüt mit Sieg geschenkt.

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