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Viele Tore in einem Spiel zum Trainer-Leidwesen

Das 7:6 der Sharks gegen die Capitals am Dienstag war die fünfte Partie der Saison, in der beide Teams mindestens sechs Treffer erzielten

Þ24 Januar 2019, 17:41
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Nach 764 Saison-Spielen hat in 131 Fällen eine Mannschaft sechs oder mehr Tore erzielt. Die San Joe Sharks und Washington Capitals sorgten mit ihren Auftritten am Dienstag für diese Zahl, die einen neuen Höchstwert seit der Saison 2005/06 darstellt, als es 132 Teams gelang.

Die Besonderheit war, dass die Capitals und Sharks in der Capital One Arena der US-amerikanischen Hauptstadt gegeneinander antraten und zum 15. Mal in dieser Saison dafür sorgten, dass in einem Spiel zwölf oder mehr Tore erzielt wurden. Auch in diesem Punkt liegt eine Bestmarke vor, die sogar seit der Saison 1995/96 (28) nicht mehr erreicht wurde.

Doch damit nicht genug. Wo viele Tore fallen, gibt es viel zu sehen und es purzeln Statistiken. Sowohl Alex Ovechkin auf Seiten der Capitals, als auch Tomas Hertl für die Sharks verbuchten einen Hattrick, einen Tag bevor sich ein Ereignis dieser Art zum dritten Mal jährte. Am 23. Januar 2016 trafen Pittburgh Penguins Stürmer Evgeni Malkin und Vancouver Canucks Jannik Hansen beim 5:4-Sieg der Penguins jeweils drei Mal ins Netz.

Hertl krönte sein Drei-Tore-Spiel, indem er mit seinem dritten Treffer das 7:6 von San Jose nach 1:48 Minuten in der Verlängerung erzielte und damit seinen Farben zwei Punkte bescherte, deren Gewinn lange Zeit als aussichtlos schien. Evander Kane glich erst in der letzten Sekunde der regulären Spielzeit zum 6:6 aus, schickte die Partie in die Verlängerung und ermöglichte so Hertls zweiten Hattrick in sieben Tagen. Der junge Tscheche hatte bereits am 15. Januar gegen Pittsburgh dreifach zugeschlagen. Er ist jetzt der erste Spieler in der Sharks-Geschichte, der einen Hattrick in der Overtime komplettierte.

"Das war ein wildes Spiel", sagte San Jose Trainer Peter DeBoer. "Es war wie das All-Star Game, nur fünf Tage zu früh. Die Ostküsten-Version vom All-Star Game. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Wir nehmen es an. Wir brauchten den Sieg."

Zum vierten Mal in dieser Spielzeit endete eine Begegnung mit 7:6, einem sonst eher bei einem All-Star Game üblichen Endstand, wie es DeBoer richtig anmerkte. Die Capitals waren am 4. Oktober schon einmal an einer solchen Torflut beteiligt gewesen, als sie den Penguins in dieser Höhe unterlagen. Die Toronto Maple Leafs machten es bei den Chicago Blackhawks am 7. Oktober nach, ebenso wie die Colorado Avalanche bei den Vancouver Canucks am 2. November. Am 4. Dezember schraubten die Calgary Flames zu Besuch bei den Columbus Blue Jackets das Ergebnis sogar auf 9:6.

So viele Tore sind natürlich ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, vor allem, wenn ihr favorisiertes Team am Ende siegreich ist. Für Trainer sind solche Spiele nur zu ertragen, wenn am Ende zwei Punkte herausspringen. Für jede Defensivabteilung und deren Coaches ist es trotzdem ein Horror mindestens sechs Tore kassiert zu haben. Stabilität in der Abwehr gehört schließlich zum Rüstzeug des modernen Eishockeys.

Bei solchen Spielen werden Erinnerungen an die 80er- und 90er Jahre wach, als die Stürmer fast nach Belieben trafen, ein Wayne Gretzky beispielsweise regelmäßig mehr als 150, vier Mal sogar über 200 Scorerpunkte in einer Saison erzielte. Der Torschnitt pro Spiel lag über eine komplette Saison hinweg über sieben, in der Saison 1981/82 mit 8,03 am höchsten seit Beginn der NHL Expansion Ära im Jahre 1967.

Diese Zeiten sind vorbei. Trotzdem liegt der Schnitt in dieser Saison derzeit erstmals seit der Saison 2005/06 (6,17) wieder über sechs Treffer pro Spiel, genau gesagt bei 6,12. Diese Tendenz darf durchaus als erfreulich bezeichnet werden, denn Tore sind das Salz in der Suppe eines jeden Eishockeyspiels. Und wenn dann die Führungen stetig wechseln, der Ausgleich in der allerletzten Sekunde fällt und die Partie in der Verlängerung durch Sudden Death entschieden wird, wie am Dienstag in Washington, dann schlägt das Herz der Fans höher.

Capitals Trainer Todd Reirden wird sich jedoch zusammen mit dem Team weitergehende Gedanken machen müssen, denn die Capitals verloren, wenn auch denkbar knapp, ihr sechstes Spiel in Folge und ließen zum dritten Mal in ihren vier letzten Spielen mindestens sieben Gegentore zu. Für ein erfolgreiches Eishockey ist defensive Instabilität jedoch ein Todesurteil, vor allem, wenn sechs eigene Treffer nicht ausreichen, einen doppelten Punktgewinn einzufahren.

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