Tigers behaupten im Spitzenspiel die Tabellenführung

Die Straubing Tigers bleiben das Maß aller Dinge in der PENNY DEL. Am Sonntagabend feierten die Niederbayern einen 3:1-Heimerfolg gegen Verfolger Bremerhaven. In einer hart geführten Partie mit vielen Strafminuten gingen zunächst die Gäste von der Nordseeküste in Führung. Die Hausherren glichen aber noch im ersten Drittel aus und sicherten sich durch einen Doppelpack von Filip Varejcka im Schlussabschnitt ein weiteres Sechs-Punkte-Wochenende.

Ausgangslage

Am 19. Spieltag der PENNY DEL Saison 2025/26 empfingen die Straubing Tigers die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven – Erster gegen Zweiter, ein echtes Spitzenspiel also. Aus den bisher 44 DEL-Begegnungen beider Teams konnten die Tigers 23 Mal als Sieger hervorgehen. Zudem entschieden die Niederbayern die letzten vier Begegnungen zu ihren Gunsten – so auch das erste Duell in dieser Saison, als sie Mitte September mit 5:2 in Bremerhaven gewannen.

Bei den Straubing Tigers waren Zac Leslie, Mike Connolly sowie die beiden Youngster Tobias Schwarz und Simon Seidl nicht mit von der Partie. Henrik Haukeland bekam auch heute den Vorzug vor Florian Bugl im Tor.

Die Gäste aus Bremerhaven mussten auf Phillip Bruggisser und Nicholas B. Jensen verzichten. Auch Kristers Gudlevskis und Justin Büsing waren nicht im Lineup. Für die Fischtown Pinguins stand Julius Hudáček im Tor.

Spiel

Vom Eröffnungsbully weg entwickelte sich ein offenes Spiel ohne Abtastphase. Gleich in den ersten Sekunden prüfte Akito Hirose Henrik Haukeland, der aber die Ecke rechtzeitig zumachte. In der vierten Minute hatte Bennet Roßmy freie Schussbahn – auch hier war Haukeland zur Stelle. Nach gut fünf gespielten Minuten musste Alex Friesen für zwei Minuten wegen Behinderung auf der Strafbank Platz nehmen. Die Riesenchance zum Führungstreffer eröffnete sich für Wade Allison, der nach einem Schuss von Elis Hede jedoch den Rebound an den Pfosten setzte. Die Fans hatten hier den Torschrei schon auf den Lippen. Marcel Brandt probierte es aus spitzem Winkel, auch dabei war der Weg ins Tor verstellt. Elf Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Auch Adrian Klein, der von Tim Fleischer von hinter dem Tor bedient worden war, fand mit seiner Direktabnahme nicht den Weg ins Tor. Die Tigers waren in dieser Phase zwar spielbestimmend, die Gäste blieben aber mit schnellen Gegenstößen, bei denen sie auch immer rasch den Abschluss suchten, stets gefährlich. Einen verdeckten Schuss von Jan Urbas konnte Henrik Haukeland dank guten Stellungsspiels parieren. Ein kapitaler Fehlpass der Hausherren in der Abwehr leitete schließlich den ersten Treffer des Spiels ein. Colt Conrad nahm das Geschenk dankend an und tunnelte Haukeland zum 0:1 (14. Min.). Nach einem üblen Bandencheck an Stephan Daschner in der 16. Minute musste Bennet Roßmy fünf Minuten von der Kühlbox aus zuschauen. Marcel Brandt, der seinem Teamkollegen zu Hilfe eilte, wurde wegen Crosschecks mit einer großen Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt (seine Strafe saß Linus Brandl ab), Andy Miele von den Gästen musste fünf Minuten wegen Fightings raus. Straubing spielte damit also für fünf Minuten im Powerplay. So recht ins Rollen kam dieses jedoch zunächst nicht, in den ersten drei Minuten sprangen lediglich Verlegenheitsschüsse auf das gegnerische Tor heraus. Alex Green nahm schließlich von der blauen Linie Maß, Filip Varejcka verstellte Julius Hudáček die Sicht und der Puck landete zum Ausgleich genau im Winkel (18. Min.). In der letzten Spielminute des ersten Abschnitts (Straubing war weiterhin in Überzahl) passte Josh Melnick scharf vor das Tor, Wade Allison konnte diese Hereingabe allerdings nicht verwerten. Damit stand es zum ersten Seitenwechsel 1:1 unentschieden, bei Bremerhaven standen noch 26 Sekunden Strafe auf der Uhr.

Als Bremerhaven just wieder komplett war, setzte Stefan Loibl Wade Allison mit einem Pass in Szene; statt des Pucks landete jedoch der Straubinger Stürmer im Tor. Lange waren die Gäste von der Nordseeküste nicht komplett, denn Žiga Jeglič zog eine Strafe wegen Beinstellens. Justin Scott und Rayan Bettahar, die sich daraufhin in die Haare bekommen hatten, wurden ebenfalls mit je einer Zwei-Minuten-Strafe belegt. Direkt nach dem folgenden Bully musste auch Nick Halloran wegen Haltens auf der Strafbank Platz nehmen, damit wurde mit vier gegen vier weitergespielt. Miha Verlič setzte nach einem langen Pass aus der eigenen Zone zu einem Sololauf an, traf aber nur den Pfosten (24. Min.). In Minute 29 schnappte sich Andy Miele die Hartgummischeibe und zog vors Tor. Henrik Haukeland vereitelte die Gelegenheit mit der Fanghand. Nachdem Stefan Loibl sich vor dem eigenen Tor ein Beinstellen leistete, durfte Bremerhaven für zwei Minuten in Überzahl agieren (32. Min.). Das Penaltykilling der Tigers ließ aber nichts zu. Bei einem Zwei-auf-Eins-Konter suchte Rayan Bettahar den Abschluss, Henrik Haukeland war aber weit herausgeeilt und verkürzte den Winkel entscheidend. Auf der Gegenseite hatte Nicolas Beaudin die Chance auf die Führung, setzte den Schuss aber knapp am langen Pfosten vorbei (36. Min.). Tim Fleischer war der nächste, der für zwei Minuten wegen unnötiger Härte zum Zuschauen verdonnert wurde (37. Min.), und nach einer Kombination kam Colt Conrad zum Abschluss, doch Haukeland war auf dem Posten. Wenig später war auch diese Unterzahl schadlos überstanden. Spielstand nach dem Mittelabschnitt: weiterhin 1:1 unentschieden.

Den ersten Abschluss im Schlussdrittel verbuchten die Gastgeber in Person von Adrian Klein, der von der blauen Linie per Direktabnahme abzog. Julius Hudáček hatte die Ecke aber rechtzeitig zugemacht. Dann wurde Alex Green vom Schiedsrichtergespann wegen Beinstellens hinausgestellt und Straubing musste wiederum für zwei Minuten mit einem Mann weniger spielen. Als die Tigers gerade wieder komplett waren, setzte Miha Verlič zu einem verdeckten Schuss an. Henrik Haukelands Fanghand zuckte aber reflexartig nach oben und pflückte den Puck weg (43. Min.). Tyler Madden prüfte Hudáček mit einem weiteren Distanzschuss, doch der Bremerhavener Goalie war damit nicht zu überwinden. Die Strafe gegen Colt Conrad zur Mitte des letzten Drittels eröffnete den Niederbayern eine weitere Powerplay-Gelegenheit, die sie aber ungenutzt verstreichen ließen. Aber als die Fischtown Pinguins wieder komplett waren, konnte Julius Hudáček einen Schuss von Tyler Madden lediglich nach vorne abprallen lassen, wo Filip Varejcka goldrichtig stand und den Rebound zur umjubelten 2:1-Führung verwertete (54. Min.). Die Fischtown Pinguins forcierten nun ihre Offensivbemühungen und setzten die Tigers in deren Verteidigungsdrittel fest. Mit vereinten Kräften und einem sicheren Rückhalt Henrik Haukeland behaupteten die Tigers aber die knappe Führung. Justin Scott (Haken) und Nico Krämmer (unsportliches Verhalten) füllten das Strafenkonto weiter auf. Bremerhaven ging zwei Minuten vor Spielende „all in“ und brachte einen zusätzlichen Feldspieler für Julius Hudáček. Nach einer Puckeroberung lief Tim Fleischer aber auf das leere Gästetor zu, legte quer auf Filip Varejcka, der mit dem Schuss ins verwaiste Bremerhavener Gehäuse den Doppelpack schnürte (59. Min.). Bremerhaven zog den Torwart erneut, weitere Treffer fielen aber nicht mehr und so feierten die Gastgeber im Spitzenspiel einen weiteren Heimsieg.

Ausblick

Am Freitag gastieren die Straubing Tigers bei den Schwenninger Wild Wings (21.11.2025, 19:30 Uhr, Helios-Arena, Schwenningen). Gegner am Sonntag sind die Eisbären Berlin (23.11.2025, 16:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am darauffolgenden Dienstag reisen die Niederbayern in die Landeshauptstadt zum EHC Red Bull München (25.11.2025, 19:30 Uhr, SAP Garden, München).

Straubing Tigers vs. Fischtown Pinguins Bremerhaven 3:1 (1:1, 0:0, 2:0)

Tore: 0:1 (13:40) Conrad C. (EQ); 1:1 (18:43) Green A. (Brunnhuber T., Madden T., PP1); 2:1 (53:01) Varejcka F. (Madden T., Green A., EQ); 3:1 (58:50) Varejcka F. (Fleischer T., EQ-EN).

Straubing Tigers: Haukeland (Bugl, Wieber) – Daschner, Brandt, Halloran, Loibl, Hede – Beaudin, Zimmermann, Fleischer, Brunnhuber, Varejcka – Green, Klein, Allison, Melnick, Scott – Brandl, Madden, Leonhardt, McKenzie.

Fischtown Pinguins Bremerhaven: Hudáček (Hungerecker, Strasen) – Eminger, Bystrom, Verlič, Jeglič, Urbas – Bettahar, Abt, Görtz, Wejse, Mauerman – Hirose, Rausch, Conrad, Friesen, Kinder – Herrmann, Rossmy, Miele, Krämmer.

Strafen: Straubing: 37 Minuten – Bremerhaven: 20 Minuten

Zuschauer: 5.550

Schiedsrichter: M. Rohatsch / M. Wölzmüller

Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

Quelle:
Straubing Tigers