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Reicht die Energie der Lightning zum Titel?

NHL-Pulse: Das Team aus Tampa Bay dominiert bisher die Liga - Reicht es diesmal auch in den Playoffs?

Þ24 Januar 2019, 17:25
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Tampa Bay Lightning

Immer wieder gelingt es Mannschaften in der Tabelle frühzeitig und klar davonzuziehen. In diesem Jahr sind das die Tampa Bay Lightning. Mit einer Ausbeute von 37-10-2 und den daraus resultierenden 76 Punkten führen sie Mitte Januar 2019 die NHL mit sieben Punkten Vorsprung auf die Calgary Flames (32-13-5, 69 Punkte) an.

Seit Wochen schon kann den Lightning kein anderes Team das sprichwörtliche Wasser reichen. Doch nicht nur in der Rangliste aller Mannschaften liegt Tampa Bay mit Abstand an der Spitze, auch in vielen Einzelstatistiken führen Aktive der Organisation die Bestenlisten an. Allen voran Nikita Kucherov, der mit 78 Zählern von der Spitze der Rangliste der Punktejäger grüßt.

Insgesamt präsentieren sich die Lightning schon seit Monaten in meisterlicher Form. Sie verfügen beispielsweise über das beste Powerplay (29,5% Erfolgsquote) und mit einem Durchschnitt von 4,0 über den treffsichersten Sturm aller 31 Mannschaften der Liga.

Setzt man einmal den Liga-Durchschnitt in beiden Statistiken zum Vergleich daneben, der derzeit bei 19,8% beziehungsweise 3,03 liegt, dann wird endgültig klar, dass der Stanley Cup-Titel im kommenden Frühjahr wohl nur über Tampa Bay zu gewinnen sein dürfte.

Es stellt sich bei einer derart dominierenden Mannschaft zugleich immer die Frage, ob die große sportliche Überlegenheit, das scheinbare Ruhekissen während einer langen Saison, nicht zugleich eine mögliche Falle ist, die ein dermaßen erfolgsverwöhntes Team am Ende den angestrebten Titel kosten wird.

Droht Tampa Bay in der NHL ab April ein ähnliches Schicksal, wenn in einigen Wochen die KO-Runde beginnt?

Bereits in den Vorjahren waren die Lightning stets ein ambitionierter Titelanwärter auf den Stanley Cup. Mit 54 Siegen und einer Ausbeute von 113 Punkten lag das Team in der Vorsaison ebenfalls an der Spitze der Eastern Conference. Ligaweit waren lediglich die Nashville Predators (117) und Winnipeg Jets (114) erfolgreicher. Diese beiden Klubs sind jedoch in der Western Conference angesiedelt.

Trotz der Erfolge in der Vorrunde, reichte es für Tampa Bay 2017/18 am Ende nicht zum Titel. Im Eastern Conference Finale zogen sie gegen die Washington Capitals, den späteren Titelträger, in sieben umkämpften Spielen knapp den Kürzeren.

"Das müssen wir jetzt erst einmal verdauen. Es wird eine ganze Weile dauern. Eigentlich war ich optimistisch, dass das unser Jahr wäre. Wir fühlten uns bereit, etwas ganz Großes zu erreichen", zog Steven Stamkos seinerzeit ein bitteres Fazit.

Schon damals lautete die Devise, das Team sollte in einigen Details weiter verbessert werden, die fehlenden paar Prozent ergänzt werden. "Wir sind offenkundig noch nicht ganz da, wo wir hinmüssen. Gerade im Abwehrbereich gilt es zukünftig etwas stärker aufzutreten, damit wir die so wichtigen Spiele sechs und sieben in einer engen Serie gegen ein Top-Team für uns entscheiden können", gab der damalige General Manager Steve Yzerman im vergangenen Frühjahr die Marschrichtung für die Zukunft aus.

"Dabei geht es gar nicht unbedingt um neue Spieler, so etwas ist auch häufig schlicht ein Reifeprozess", erläuterte der Ex-GM damals. "Es ist eine große Herausforderung, der wir uns alle gemeinsam stellen müssen."

Viel fehlte Tampa Bay auf dem Weg zum Meistertitel der NHL nicht mehr. In drei der vergangenen vier Jahre spielten die Lightning mindestens das Conference Finale. Im Jahr 2016 unterlagen sie nach sieben Spielen den Pittsburgh Penguins und im Jahr zuvor triumphierten die Chicago Blackhawks am Ende in sechs umkämpften Spielen der Stanley Cup-Finalserie.

Der bisherige Saisonverlauf 2018/19 zeigt, dass die Mannschaft offenkundig nichts von ihrem Biss aus den Vorjahren verloren hat. Ganz im Gegenteil! Die Lightning beeindrucken mit ihrem attraktiven Spiel, das sie an die Spitze der Rangliste geführt hat.

Stürmer Ryan Callahan gab sich zu Saisonbeginn optimistisch in Bezug auf die Erfolgsaussichten: "Die Niederlage gegen Washington hat uns noch enger zusammengeschweißt. Wir haben jetzt das Zeug, den Weg erfolgreich bis zum Ende zu gehen. Unser Kader ist so zusammengestellt, dass er dazu in der Lage ist, den Cup zu erringen. Wir wollen es allen zeigen, dass wir es tatsächlich drauf haben."

Doch diese Frage beantwortet sich eben nicht im Winter, sondern erst im Frühjahr und Frühsommer des Jahres.

Dass es grundsätzlich funktionieren kann, eine großartige Hauptrunde auch in eine erfolgreiche KO-Phase zu überführen, das haben im Vorjahr die Vegas Golden Knights gezeigt. Als großer Underdog in die Saison gestartet, zog das Team nach einer überraschend starken Vorrunde mit 109 Punkten, in den Playoffs von einem Sieg zum nächsten. Die Golden Knights konnten erst in den Finalspielen vom späteren Titelträger aus Washington gestoppt werden, als dem Liganeuling etwas die Kraft auszugehen schien.

Es ist allerdings nachweislich etwas anderes mit der großen, sich im Saisonverlauf immer weiter steigernden Euphorie eines Liganeulings durch eine Hauptrunde zu stürmen, als dies mit einem erklärten Titelfavoriten über Monate hinweg konstant zu schaffen.

Ob die Lightning dieses Kunststück in diesem Jahr am Ende vollbringen können, das entscheidet sich, bei allem Respekt vor den aktuellen Leistungen, eben doch wieder erst ab Mitte April.

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