Prestige-Duell in der Hauptstadt

Der EHC Red Bull München gastiert am Freitag (19:30 Uhr) bei den Eisbären Berlin. In der Hauptstadt will die Mannschaft an den starken Auftritt aus dem ersten Saisonduell anknüpfen. Damals setzten sich die Red Bulls gegen den amtierenden deutschen Meister mit 3:2 im SAP Garden durch. Im eigenen Stadion läuft es ohnehin wie am Schnürchen: Fünf Heimsiege in Folge feierte das Team von Trainer Oliver David – den letzten davon am Sonntag beim 4:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers. Auf fremdem Eis hingegen hat Red Bull München noch Luft nach oben. Die Partie in Berlin bietet nun die Gelegenheit, die Auswärtsbilanz aufzupolieren.

Die Eisbären gehen als Tabellensechster in das Duell – und mit großen Verletzungssorgen: Kai Wissmann, vielleicht der wichtigste Verteidiger der Berliner, fällt ebenso langfristig aus wie Korbinian Geibel und Ex-NHL-Profi Markus Niemeläinen. Das macht sich unter anderem im Powerplay bemerkbar, wo Wissmann als Anker und Spielgestalter fehlt. Nur 12,3 Prozent der Überzahlsituationen nutzte Berlin – der schwächste Wert der Liga. Auch das Torhüterduo spielt noch nicht auf dem Niveau der vergangenen Saison: Jake Hildebrand (Fangquote: 90,1 Prozent) hat rund drei Viertel der Spiele bestritten und dabei die besseren Werte als Jonas Stettmer (87,1 Prozent) vorzuweisen.

Aus der Länderspielpause kam die Mannschaft allerdings mit Schwung zurück und holte in den beiden Spielen fünf Punkte. Besonders die Offensive überzeugte: Beim 5:4-Auswärtssieg nach Verlängerung in Nürnberg und dem 4:2-Erfolg gegen Frankfurt waren Leo Pföderl und Liam Kirk mit jeweils vier Punkten sehr auffällig. Ty Ronning steuerte drei Tore bei und zeigt auch in dieser Saison seine Klasse – der beste Scorer der vergangenen Saison kommt auf 21 Punkte in 18 Einsätzen, übertroffen nur von Frederik Tiffels, der bislang 22 Zähler gesammelt hat.

Zu den besten Eisbären-Scorern der vergangenen Saison gehörte Gabriel Fontaine, der im Sommer zu den Red Bulls wechselte. Für den Kanadier wird das Duell am Freitag ein ganz spezielles: Fontaine kehrt erstmals seit dem Gewinn der Meisterschaft in die Uber Arena zurück. Er findet es „ziemlich spannend“. Es werde lustig sein, nun auf der anderen Seite zu stehen. Die Jungs wiederzusehen, sei immer etwas Besonderes, weshalb er sich sehr darauf freue.

Auch sportlich weiß Fontaine genau, was ihn erwartet: Berlin sei eine gute Mannschaft. Er wisse, dass die Eisbären Verletzte haben. Aber aufgrund des Trainerstabs werde das Team in jedem Spiel hart arbeiten. Er erwarte daher ein schwieriges Spiel. Die Red Bulls wollen mit Stabilität, Tempo und Effizienz auftreten – so, wie in den vergangenen Spielen. Nun soll in der Hauptstadt der nächste Erfolg gefeiert werden, um den Abstand zur Spitzengruppe weiter zu verkürzen.