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Κ-Θ
(3:2) - (2:1) - (1:1)
03.05.2025, 04:00 Uhr

Oilers ziehen eine Runde weiter

Die Oilers sind weit mehr als Draisaitl und McDavid

Þ02 Mai 2025, 17:55
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Edmonton Oilers

Denken Eishockeyfans an die Edmonton Oilers, kommen vielen zuerst die Namen von Leon Draisaitl und Kapitän Connor McDavid in den Sinn. Die beiden zählen unbestritten zu den besten Akteuren der Welt und haben den Beobachtern im bisherigen Saisonverlauf 2024/25 ein ums andere Mal gezeigt, dass sie die Lebensversicherung der Oilers auf dem Eis sind.

In Spiel 6 der Ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 gegen die Los Angeles Kings am Donnerstag glänzte das Team aus Alberta allerdings mit seiner Tiefe im Kader und unterstrich damit, dass die Oilers viel mehr sind als das überragende Duo Draisaitl und McDavid. „Es ist wirklich großartig, dass wir heute in der Offensive Beiträge aus allen Bereichen des Kaders hatten“, freute sich McDavid nach dem Spielende. „So muss das im Idealfall sein. Heute war das wirklich fantastisch. Bei den wirklich guten Mannschaften ist das so, und heute ist uns das auch sehr gut gelungen. Das freut mich sehr.“

Tiefe des Kaders macht den Unterschied

Beim 6:4-Erfolg im heimischen Rogers Place suchte man die Namen Draisaitl und McDavid unter den Torschützen vergeblich. Stattdessen sorgten diesmal die meist weniger beachteten Spieler dafür, dass es Edmonton gelang, mit dem vierten Sieg hintereinander den Serienerfolg gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Kings zu sichern und in die Zweite Runde einzuziehen.

„Die Spieler aus den hinteren Reihen im Kader haben sich im Verlauf der Playoffs von Spiel zu Spiel gesteigert“, lobte Coach Kris Knoblauch seine Schützlinge nach dem Erfolg. „Das ist jetzt die Phase im Jahr, in der es am meisten darauf ankommt. In der Hauptrunde hätte ich mir von diesen Spielern manchmal etwas mehr Offensivkraft gewünscht. Defensiv waren sie durchgängig stark. In den Playoffs ist es natürlich noch einmal ein Stück weit schwieriger, sich in der Offensive durchzusetzen. Es ist toll, dass sie gerade so gut zur Wirkung kommen und ihre Erfolge feiern können. Wir können uns nicht immer nur auf Leon und Connor verlassen, wenn es um unsere Torerfolge geht. Es ist immer gut zu wissen, dass wir auch gewinnen können, wenn sie einmal nicht unter den Torschützen sind“, ergänzte er.

Historisches Comeback nach 0:2-Serienrückstand

Zum erst zweiten Mal in ihrer Geschichte gelang es der Organisation, in den Playoffs nach einem 0:2-Rückstand noch einen 4:2-Erfolg zu erzielen. Letztmals schaffte Edmonton dieses Kunststück im Jahr 2006, als das Team gegen die San Jose Sharks in der Zweiten Runde der Playoffs eine Serie auf diese beeindruckende Art drehte. Das letzte Team, das ligaweit einen 0:2-Rückstand aufholte und eine Serie durch vier Erfolge in Folge noch gewann, waren die Dallas Stars gegen die Vegas Golden Knights in der Ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024.

„Ihr habt bestimmt alle gedacht, wir würden verlieren“, gab sich Oilers-Verteidiger Darnell Nurse gegenüber Reportern spöttisch. „Aber ich denke, wir sind unserem Spiel treu geblieben. Zu Beginn der Serie gab es viele Spieler, die nicht für die Playoffs vorgesehen waren. Wenn das aber alles erst einmal zusammenpasst, sieht man die Chemie zwischen den Reihen und den Spielern, die zusammen spielen – und das hat sich im Laufe der Serie gezeigt. LA ist ein wirklich gutes Team. Sie waren das ganze Jahr über großartig. Es war jedes Mal ein harter Kampf, wenn wir auf dem Eis standen. Wir haben uns diese Serie verdient und mussten jeden Zentimeter davon erkämpfen“, ergänzte er stolz.

Comeback-Stärke als Erfolgsrezept

Noch beeindruckender wird der Verlauf der Serie zwischen den Oilers und Kings aus Edmontons Sicht, wenn man bedenkt, dass alle vier Siege von Draisaitl und seinen Mitspielern zustande kamen, obwohl die Mannschaft in jedem dieser Spiele zwischenzeitlich zurücklag. Eine Serie durch vier Comeback-Siege nach einem 0:2-Serienrückstand noch zu gewinnen – das war in der Ligageschichte bisher nur den Golden Knights in der zweiten Runde der K.-o.-Phase im Jahr 2021 gelungen, als sie sich gegen die Colorado Avalanche durchsetzen konnten.

Sechs verschiedene Akteure trafen für die Gastgeber in Spiel 6. Zwar führen nach den ersten sechs Begegnungen der diesjährigen Playoffs bei den Oilers erwartungsgemäß McDavid (elf Punkte) und Draisaitl (zehn Zähler) die Scorerwertung an, doch konnte sich das Team in den Duellen gegen die Kalifornier auf breit gefächerte Unterstützung verlassen – so, wie es sich Trainer und Kaderplaner wünschen.

Dass es Edmonton auch mit lediglich drei Punkten der beiden Superstars in den letzten beiden Partien der Serie gelang, aus einem ursprünglichen 0:2-Rückstand in der Best-of-Seven-Serie noch einen 4:2-Erfolg zu machen, liegt daran, dass der restliche Kader in die Bresche sprang. Das sollte dem Vorjahresfinalisten Mut machen, es auch in diesem Jahr wieder weit zu schaffen – im Idealfall natürlich bis zum Stanley Cup.

Rückkehrer und Rollenspieler glänzen

Mit vier Treffern war überraschenderweise Verteidiger Evan Bouchard in der Serie gegen Los Angeles der erfolgreichste Torschütze im Team. Evander Kane und Trent Frederic kehrten nach Verletzungen zurück und fügten sich nahtlos ein. Frederic, der erst zur NHL Trade Deadline zum Team stieß, kämpfte fortwährend mit gesundheitlichen Problemen. Vor den Playoffs kam er nur auf einen einzigen Einsatz in der regulären Saison mit seinem neuen Team.

Pünktlich zu Spiel 1 gegen Los Angeles meldete er sich zurück und war in Spiel 6 erstmals unter den Torschützen. Kane verpasste die komplette Hauptrunde, stieg zu Spiel 2 gegen die Kings wieder ein und beendete die Erstrundenserie mit zwei Treffern und einem Assist. Hinzu kamen drei Erfolgserlebnisse für Connor Brown und vier Siege in Folge für Goalie Calvin Pickard. Insgesamt lieferte der Oilers-Kader nach den beiden Auftaktniederlagen viele Erfolgsgeschichten in der ersten Runde.

Bei den Oilers weiß man, dass man sich auf Draisaitl und McDavid verlassen kann. Sollten sie einmal eine schwächere Phase durchlaufen – wie in den Spielen 5 und 6 gegen die Kings –, ist es gut zu wissen, dass genügend Spieler im Kader bereitstehen, um Verantwortung zu übernehmen. Und wenn die beiden Topstars Edmontons wieder häufiger auf dem Scoresheet auftauchen, steigen die Siegchancen des Vorjahresfinalisten zusätzlich. Das Zwischenfazit nach Runde 1 fällt, nach einem komplizierten Start, positiv aus.

Quelle:
NHL.com

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Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ
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