Toronto Maple Leafs und Florida Panthers haben am Montag in der Scotiabank Arena die Zweite Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 eingeläutet. Dank eines guten Starts und einem Drei-Punkte-Drittel von William Nylander (2-1-3) setzten sich die Maple Leafs schlussendlich mit 5:4 durch und gehen in der Best-of-Seven-Serie mit 1:0 in Führung.
Blitzstart dank Nylander
Toronto erlebte den perfekten Start in dieses Spiel 1: Gerade einmal 33 Sekunden waren gespielt, da tunnelte Nylander Floridas Torwart Sergei Bobrovsky (24 Saves, 82,8 Prozent Fangquote) mit einem Handgelenkschuss aus spitzem Winkel aus dem rechten Faceoffkreis.
Nach einem Schuss von Max Pacioretty, den Bobrovsky in den Slot abprallen ließ, stand Nylander goldrichtig, bändigte die springende Scheibe mit ein paar Mischbewegungen und lupfte sie dann in den rechten Knick zum 2:0 (13.).
„Wir sind rausgekommen, hatten direkte ein paar gute Torchancen und konnten diese nutzen, was uns gut gefallen hat“, sagte der Doppeltorschütze.
Nylander ist der zehnte Spieler in der Franchise-Geschichte, in aufeinanderfolgenden Playoff-Spielen mehrfach getroffen hat. Zuletzt gelang das Wendel Clark vor 21 Jahren (in Spiel 6 und 7 des Eastern Conference Halbfinals).
Verteidiger Rielly sorgt für den „perfekten Sturm“
Zwar kamen die Panthers danach auf 1:2 heran, weil Seth Jones im Powerplay mit einem verdeckten Schuss zentral von der blauen Linie traf (17.), doch die Maple Leafs stellten noch im ersten Durchgang und nur 19 Sekunden nach Floridas Anschlusstreffer den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: In einem Konterangriff lief Verteidiger Morgan Rielly in einer 2-auf-1-Situation aufs Tor zu, entschied sich gegen einen Querpass auf den mitgelaufenen John Tavares, sondern für den Schuss und jagte die Scheibe zum 3:1 ins Torwarteck (18.).
Für Rielly war es der 14. Playoff-Treffer seiner NHL-Karriere, womit er Ian Turnbull überholte und nun die meisten eines Verteidigers in der Franchise-Historie vorzuweisen hat.
„Es war der perfekte Sturm, denn so will man nicht anfangen, wenn jeder vor Energie strotzt. Am Anfang gibt es aber immer gewisse Spannungen“, ordnete Panthers-Trainer Paul Maurice ein. „Das sah so gar nicht nach uns aus. Im zweiten Drittel konnten wir uns wieder fangen und haben im dritten Drittel dann richtig Gas gegeben.“
Toronto muss den Torwart tauschen
Das zweite Drittel begann für die Maple Leafs mit einem Schock: In einer Spielsituation touchierte Sam Bennett Torwart Anthony Stolarz mit dem Arm am Kopf. Letzterer ging daraufhin runter aufs Eis und kam nur langsam wieder hoch. Stolarz (acht Saves, 88,9 Prozent Fangquote), ließ sich an der Bande durchchecken und spielte noch bis zur nächsten Werbeunterbrechung weiter, dann musste er jedoch ausgewechselt werden (28.). Für ihn kam Joseph Woll ins Spiel (17 Saves, 85 Prozent Fangquote).
„Ich weiß nicht, was passiert ist, aber wir haben vollstes Vertrauen in Joe. Natürlich willst du nicht, dass jemand ausgewechselt werden muss, aber wir vertrauen in unsere Tiefe. Joe ist reingekommen und hat gut gespielt“, sagte Rielly.
„Es ist sicherlich eine schwierige Situation, insbesondere in einem Playoff-Spiel dieser Größenordnung“, richtete Torontos Trainer Craig Berube lobende Worte an Woll. „Er hat es gut gemeistert, und wir haben gewonnen.“
Die Maple Leafs jedenfalls gaben die richtige Antwort und erhöhten auf 4:1. Chris Tanev zog aus der Distanz ab, was erst nach einem Abfälscher von Matthews Knies aussah, war tatsächlich ein Aufsetzer. Der Puck sprang vom Eis nach oben ab und schlug im Netz ein (28.).
Berubes Gespür für ein wichtiges Timeout
Im dritten Drittel erhöhte Florida den Druck (16:12 Torschüsse) und machte es noch einmal spannend: Eetu Luostarinens Abfälscher mit nur einer Hand am Schläger (42.) sowie ein Handgelenkschuss von Uvis Balinskis unter die Latte (45.) brachten die Panthers wieder auf 3:4 heran. Berube nahm daraufhin eine Auszeit, um den Spielfluss der Gäste aus dem Sunshine State zu stoppen.
„Er hat gesagt, dass wir einfach unser Spiel spielen sollen, nachdem wir uns zu Drittelbeginn ein wenig ausgeruht hatten“, sagte Tanev über Berubes Ansprache während des Timeouts. „Wir sollten Forechecken und so lange es geht in ihrer Zone spielen. Nachdem es 4:3 stand, haben wir wieder angefangen zu spielen, viele Torchancen herausgespielt, dann kam der wichtige Treffer von Knies.“
Nach einem Pass von Mitch Marner tauchte Knies frei vor Bobrovsky auf und verwandelte mit einem sehenswerten Rückhandschuss zum 5:3 (55.).
„Ich habe einfach gesehen, dass ich mich an ihrer Verteidigung vorbeischieben konnte und Mitch hat es an der Bande großartig gemacht und mir den Puck zuspielt“, beschreib Knies die vorentscheidende Szene. „Ich wollte ihn (Bobrovsky) einfach hoch auf der Handschuhseite überwinden. Wir haben uns viele Videos angeschaut und ich habe ihn schon früher in der regulären Saison dort erwischt.“
Zwar kamen die Panthers bei gezogenem Torwart und mit einem Extra-Angreifer auf dem Eis durch einen abgefälschten Schuss von Bennett auf 4:5 heran (59.), dies war aber auch der Endstand.
„Ich finde, das war eine gute Leistung“, lobte Rielly. „Der gute Start war wichtig, aber das wird eine lange Serie werden. Wir werden das kurz genießen und gehen danach direkt wieder an die Arbeit.“
Sturm als Center der vierten Reihe
„Wir wussten, dass sie hart und stark beginnen würden. Von uns war das kein guter Start“, kritisierte Floridas Kapitän Aleksander Barkov. „Wir sind im weiteren Verlauf und dann im zweiten Abschnitt ein bisschen besser geworden, das dritte Drittel war gut. Wir werden also unsere Lehren aus diesem Spiel ziehen. Es war nicht das Ergebnis, das wir haben wollten, aber wir lernen daraus und machen weiter.“
Der deutsche Panthers-Stürmer Nico Sturm centerte die vierte Reihe neben A.J. Greer und Jesper Boqvist, erhielt 16 Wechsel und 9:00 Minuten Eiszeit (ein Check, ein Block, -1).
Spiel 2 steigt am Mittwoch (7 p.m. ET; Donnerstag, 1 Uhr MESZ; NHL.tv) erneut in der Scotiabank Arena in Toronto.