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Moritz Seider ist Rookie des Jahres

Zum ersten Mal geht der Titel nach Deutschland

Þ22 Juni 2022, 18:33
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Detroit Red Wings

Kein Steve Yzerman, kein Pavel Datsyuk, kein Henrik Zetterberg und auch kein Nicklas Lidstrom haben das für die Detroit Red Wings geschafft, obwohl sie großartige Karrieren hatten, was Moritz Seider nun erreicht hat. Der deutsche Verteidiger gewinnt die Calder Trophy für den besten Neuling in der NHL-Saison 2021/22. Er setzte sich im Finale bei den NHL Awards 2022 in Tampa, Florida gegen die anderen Finalisten Michael Bunting (Toronto Maple Leafs) und Trevor Zegras (Anaheim Ducks) durch.
Seider bedankte sich in seiner Laudatio bei den Personen, die ihn zu der Verleihung begleitet hatten, unter anderem seine Freundin und sorgte für Lacher als er erwähnte, dass seine Eltern vorgezogen hätten, in Kroatien Urlaub zu machen.

 

Seider war ein überwältigender Gewinner, der bei der Abstimmung der Professional Hockey Writers' Association 170 Erststimmen von 195 abgegebenen und insgesamt 1.853 Abstimmungspunkte erhielt.

Seider ist nach Cale Makar (2019/20) und Aaron Ekblad (2014/15) der 13. Verteidiger in der NHL-Geschichte, der die Calder Trophy gewinnt, und der dritte in den letzten acht Spielzeiten.

"Es ist cool, es ist großartig", sagte Seider anschließend. "Ich denke, es kommen immer mehr gute Spieler und tolle Leute aus Deutschland. Ich denke, nicht nur Hockeytown ist begeistert, sondern ich denke, ich spreche für alle deutschen Fans. Wir spielen jedes Jahr bei der Weltmeisterschaft und beweisen den Leuten, dass sie falsch liegen, und wir werden immer besser werden."

Nach den Trophäen für Leon Draisaitl, der im Jahr 2020 mit der Art Ross Trophy für den besten Scorer sowie die Hart Trophy und den Ted Lindsay Award für den wertvollsten Spieler der Saison ausgezeichnet wurde, feiert das deutsche Eishockey mit Seiders Erfolg ein weiteres glorreiches Kapitel in der jüngsten Geschichte.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass Moritz Seider mit 21 Jahren als erster Deutscher die Calder-Trophy verliehen bekam", äußerte sich Dr. Peter Merten, Präsident Deutscher Eishockey-Bund e.V. (DEB) in einer Stellungnahme. "Sein Talent, großer Ehrgeiz und die Förderung durch das deutsche Eishockey haben ihn zu einem der besten Verteidiger weltweit und einer herausragenden Spielerpersönlichkeit werden lassen."

Seider, der bei den Red Wings als Defensivspieler der nächsten Generation gilt, hat sich in der NHL schneller durchgesetzt, als es viele für möglich gehalten hätten. Der 21-Jährige, der beim NHL Draft 2019 von Detroit als Nummer 6 gewählt wurde, wurde im ersten Monat der Saison zum besten Verteidiger seines Teams und hat daran weiter angeknüpft.

"Moritz Seider ist trotz seines jungen Alters schon zu einer großen Persönlichkeit geworden", sagt Christian Künast, DEB-Sportdirektor. "Er ist ein Spieler, der jedes Spiel prägt und jeder Mannschaft auf der Welt ein Gesicht geben kann."

Seider lag mit 50 Punkten (sieben Tore, 43 Assists) als Verteidiger nur knapp hinter dem punktbesten Rookie Bunting auf dem vierten Platz. Er erzielte 21 dieser Punkte (zwei Tore, 19 Assists) im Powerplay, die meisten unter den Rookies, und hatte vier spielentscheidende Tore, was ihm den zweiten Platz unter den Neulingen einbrachte. Seider führte die Liste dieser Spieler an, indem er in dieser Saison in 82 Spielen durchschnittlich 23:02 Minuten pro Spiel auf dem Eis stand. Er war in allen Situationen als der beste Verteidiger der Red Wings gefragt, zudem gegen die besten und erfahrenen Gegenspieler, die diese Liga zu bieten hat, wie Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins), Auston Matthews (Toronto Maple Leafs) und Alex Ovechkin (Washington Capitals). Er hat sich dieser Herausforderung in seinem ersten Jahr gestellt und dabei besonders durch seine Ruhe, Übersicht, aber auch notfalls körperliche Präsenz geglänzt.

"Moritz hat dieses Jahr wieder eine enorme Entwicklung gezeigt", verdeutlicht der DEB-Bundestrainer Toni Söderholm. "Es gibt hier wenige Geheimnisse, wenn man seine Entwicklung verfolgt. An erste Stelle ist er sehr ehrgeizig als Person, er arbeitet sehr hart für das, was er erreichen will und bleibt fokussiert. Er hat in seinem ersten Jahr eine bemerkenswerte Präsenz gezeigt und das ganze Jahr stark gespielt. Ich bin natürlich sehr glücklich für Moritz, er hat das ganze Eishockey in Deutschland stolz gemacht."

Carl Voss (1932/33), Jim McFadden (1947/58), Terry Sawchuk (1950/51), Glenn Hall (1955/56) und Roger Crozier (1964/65) heißen die bisherigen Gewinner der Calder Trophy für die Red Wings, wie sie auf einer Wall of Fame (Ehrenwand) in der Little Caesars Arena in Detroit neben dem Eingang zur Kabine der Red Wings zu sehen sind. Nun wird diese Liste nach fast 60 Jahren um den Namen Moritz Seider (2021/22) ergänzt. In einer Original-Six-Organisation mit großer Tradition hat er damit bereits nach seiner ersten NHL-Saison einen Ehrenplatz gefunden. Ein Eintrag für die Ewigkeit, den ihn keiner mehr nehmen kann.

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