Kraken holen erfahrenen Center

Der frühe Trade am Donnerstag mit den Minnesota Wild – im Austausch für einen Viertrunden-Pick – ermöglicht es den Seattle Kraken, ihre ohnehin schon solide Center-Tiefe weiter zu verstärken. Mit der Verpflichtung des erfahrenen Centers Frederick Gaudreau von den Minnesota Wild gegen einen Viertrunden-Pick im diesjährigen NHL Draft haben die Kraken ihre starke Achse durch die Mitte weiter ausgebaut.

Der 32-jährige Gaudreau erzielte in der vergangenen Saison 18 Tore und 19 Assists, meist als Center der vierten Reihe der Wild. Der gebürtige Bromont, Québec, hat noch drei Jahre Vertrag auf seinem Fünfjahresvertrag über 10,5 Millionen US-Dollar, der jährlich mit 2,1 Millionen US-Dollar gegen das Gehaltslimit zählt.

„Frederick ist ein vielseitiger Spieler, der ein starkes Zwei-Wege-Spiel zeigt“, sagte Kraken-General Manager Jason Botterill. „Er bringt Tiefe ins Zentrum, kann offensiv Akzente setzen und ist defensiv verlässlich – besonders im Penalty Killing. Wir freuen uns, ihn im Team willkommen zu heißen.“

Vor Beginn der ersten Runde des zweitägigen NHL Drafts am Freitag im L.A. Live Peacock Theater in Los Angeles halten die Kraken weiterhin den 8. Gesamtpick, zwei Picks in der zweiten Runde sowie je einen Pick in der fünften und siebten Runde. Die beiden ursprünglich vorhandenen Viertrunden-Picks wurden beide abgegeben – einer in der letzten Woche im Trade mit Dallas für Stürmer Mason Marchment und nun der andere, Pick Nr. 102, im Tausch für Gaudreau.

Durch die Verpflichtung von Gaudreau verfügen die Kraken nun über erfahrene NHL-Center auf allen vier Angriffsreihen: Neben ihm stehen Matty Beniers, Shane Wright und Chandler Stephenson bereit. Zudem wird erwartet, dass der letztjährige Erstrundenpick Berkly Catton beim Trainingscamp im September eine Chance auf einen NHL-Kaderplatz bekommt.

Der 1,83 m große und 83 kg schwere Rechtsschütze erzielte in der Saison 2022/23 mit 19 Treffern seine bisherige Karrierebestleistung – was ihn zur Vertragsverlängerung mit den Wild verhalf. In der darauffolgenden Saison ging seine Ausbeute jedoch zurück, teilweise bedingt durch eine Verletzung nach einem harten Check, wodurch er auf nur 67 Spiele kam.

Letzte Saison feierte er dann ein Comeback mit der zweithöchsten Toranzahl seiner Karriere. Seine Fähigkeit, flexibel zwischen der zweiten, dritten und vierten Reihe zu spielen – also sowohl im „Middle Six“ als auch im „Bottom Six“ – macht ihn zu einer interessanten Ergänzung für die Kadertiefe der Kraken im Angriff.

In Minnesota spielte Gaudreau zuletzt in der vierten Reihe neben Marcus Foligno und Yakov Trenin. Dieses Trio, sonst eher physisch geprägt, erhielt durch Gaudreau eine spielerische Komponente und wurde gezielt eingesetzt, um die Top-Spieler der Gegner zu neutralisieren. Die Wild setzten in ihrer Playoff-Strategie stark auf Defensivstärke – ein Ansatz, bei dem die vierte Reihe eine zentrale Rolle spielte.

Davon dürfte Seattle unmittelbar profitieren, nachdem die Mannschaft in der vergangenen Saison defensiv schwächer agierte: Im Schnitt kassierten die Kraken 3,20 Gegentore pro Spiel – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2,83 im Vorjahr.

Gaudreau war im Verlauf seiner Karriere ein Spätstarter. Nach einer schweren Handgelenksverletzung fiel ihm der Einstieg ins kanadische Junioren-Eishockey schwer. Schließlich spielte er 2011/12 64 Spiele für die Shawinigan Cataractes, mit denen er den Memorial Cup gewann, und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem verlässlichen Stammspieler, später auch für die Drummondville Voltigeurs.

Trotzdem reichten seine Punktzahlen – maximal 19 Tore in seiner letzten Junioren-Saison und 43 Punkte in einer früheren Spielzeit – nicht, um im NHL Draft berücksichtigt zu werden. Nach mehreren Jahren in der AHL gelang ihm 2016/17 der Durchbruch bei den Nashville Predators.

Dort erzielte er in drei Jahren acht Punkte, später zehn weitere in einer Saison bei den Pittsburgh Penguins (2020/21). Erst mit dem Wechsel zu den Minnesota Wild 2021/22 gelang ihm auf NHL-Niveau der Durchbruch: 14 Tore und 30 Assists in 76 Spielen mit 28 Jahren.

Diese 44-Punkte-Saison folgte er mit einer neuen Bestmarke von 19 Toren und 38 Punkten – die Grundlage für seine Vertragsverlängerung, mit der er nun in Seattle weitermacht.

Quelle:
NHL.com