Während viele Fans in den sozialen Medien nur noch über die Höhe einer Dinslakener Niederlage gegen die Eisadler Dortmund im zweistelligen Bereich diskutierten und wohl auch aus diesen Gründen dem Spiel fernblieben, sahen die anwesenden Kobra Fans am gestrigen Sonntagabend vor 259 Zuschauern eine packende Partie, mit bis zur letzten Sekunde kämpfenden Kobras. Zwar ging das Spiel nach 60 Minuten mit 4:6 (1:2/0:1/3:3) an den Favoriten und Tabellenführer aus Dortmund, doch konnten die Kobras aufgrund der gezeigten Leistung stolz sein. Um überhaupt mit 3 Reihen antreten zu können, halfen mit Michael Pedarnig und Noah Holl gleich zwei Spieler aus der Dinslakener 1b Mannschaft aus um die grippegeschwächten Kobras zu unterstützen.
Ab der ersten Sekunde ging das Spiel schnell hin und her, wobei die Dortmunder sich oftmals im Drittel der Kobras festzusetzen versuchten und die Kobras jede Unaufmerksamkeit der Gäste zum Kontern nutzen. Es dauerte bis zur 9.Minute, ehe Marvin Cohut die Gäste, mit einem schönen Schuss in den Winkel, mit 0:1 in Front brachte. Die Hausherren zeigten sich allerdings nicht beeindruckt und nur 4 Minuten später schnappte sich Matthew Giannini die Scheibe, umkurvte einen Gegenspieler nach dem Anderen und verlud zu guter Letzt auch noch den Torwart der Eisadler zum umjubelten 1:1 Ausgleich. Eine Einzelaktion zum mit der Zunge schnalzen, was auch die rund 70 mitgereisten Dortmunder Anhänger erst einmal sprachlos machte. Während die Kobras nun ohne weiteren Torerfolg besser ins Spiel kamen, machte es Ex Kobra Martin Benes auf der anderen Seite besser und traf in der 18.Minute zum 1:2.
Im zweiten Drittel wurden die Kobras dann eiskalt erwischt, denn bereits in der 22.Minute Kevin Thau auf 1:3. Die Kobras brauchten eine Weile um sich vom schnellen Gegentreffer nach der Pause zu erholen, doch nahmen dann ebenfalls wieder Fahrt auf. Auch wenn ein gewisses Dortmunder Übergewicht im Drittel der Kobras auszumachen war, warfen sich die Dinslakener in jeden Schuss und somit war für die Eisadler spätestens bei Davids Budas im Kobra Tor Endstation. Dinslaken kam zu einigen gefährlichen Kontern, wobei ein Alleingang von Giannini leider auch nicht den ersehnten Anschlusstreffer brachte.
Für das letzte Drittel hatten sich die Hausherren vorgenommen noch mal alles in die Waagschale zu legen. Doch wie bereits im 2.Drittel wurden sie in der 42. Minute erneut durch Martin Benes kalt erwischt, der auf 1:4 für seine Farben erhöhte. Nur 9 Sekunden später jubelten aber die Kobras wieder. Vom Mittelpunkt weg lief die Scheibe über Nils Nemec und Yegor Tozik zu Matthew Giannini, der den Puck zum 2:4 im Gehäuse der Eisadler unterbrachte. Die Mannen von Coach Max Piotrowski wollten nun mehr und verkürzten in der 44.Minute durch einen Abstauber von Lennard Gatz auf 3:4. Dortmund wirkte angeschlagen, doch brauchte nur einige Minuten, ehe sie das Tor der Kobras wieder belagerten. Trotz dem dauerte es bis zur 49.Minute und einem Überzahlspiel der Gäste, bis Kevin Trapp den Abstand wieder auf zwei Tore ausbaute. Trotz des hohen Kräfteverschleiß kämpften die Kobras weiter um jeden Zentimeter auf dem Eis und stemmten sich gegen die androhende Niederlage. In der 57.Minute machte ein Dinslakener Uhrgestein allerdings für die Eisadler den Deckel drauf. Malte Bergstermann schob die Scheibe auf Zuspiel von Kevin Thau und Martin Benes zum 3:6 in Dinslakener Gehäuse. Matthew Giannini verkürzte in der 59.Minute mit seinem dritten Treffer an diesem Abend zwar noch mal auf 4:6, doch mehr war aus Kobra Sicht leider nicht mehr drin.
Mit leeren Akkus aber auch ein wenig Stolz, dem Meisterfavoriten aus Dortmund das Leben in der Schlangengrube nicht leicht gemacht zu haben, fuhr die Mannschaft unter dem Gesang der Fans „Ihr habt gekämpft, Wir haben`s gesehen“ ihre Ehrenrunde, was jedem Einzelnen auch die Niederlage schnell vergessen ließ.
Am kommenden Sonntag empfangen die Dinslakener Kobras um 19 Uhr, zum letzten Hauptrundenspiel der Saison, mit dem amtierenden Regionalligameister die Ice Aliens aus Ratingen.
Am darauffolgenden Wochenende geht es für die Kobras ins Play Off Viertelfinale (best of three) gegen die Grizzlys Bergkamen. Da die Kobras und die Grizzlys, die am Sonntag noch in Moers antreten müssen, derzeit Punktgleich sind, gibt es am Sonntag noch ein Fernduell um Platz 4 und dem damit verbundenen Heimrecht im ersten Spiel der Playoffs.
Tore:
Kobras: Giannini (3), Gatz
Eisadler: Benes (2), Thau, Cohut, Trapp, Bergstermann
Strafen:
Kobras: 8
Eisadler: 4