









Was für ein Auftakt in der Playoff-Serie zwischen den Los Angeles Kings und den Edmonton Oilers! In einem regelrechten Eishockey-Krimi, der in Sachen Dramatik kaum zu überbieten war, setzten sich die Kings in der heimischen Crypto.com Arena mit 6:5 gegen die Oilers durch. Es war ein Spiel mit wilden Wendungen, phasenweiser Dominanz, dramatischem Comeback und einem Finish, das einem Thriller glich – nichts für schwache Nerven.
Beide Teams wurden von ihren europäischen Stars angetrieben: Der Schweizer Kevin Fiala brillierte auf Seiten der Kings mit einem Tor und einem Assist, ebenso wie der deutsche Ausnahmestürmer Leon Draisaitl bei den Oilers, der ebenfalls zwei Scorerpunkte sammelte. Doch was sich zwischen der ersten und letzten Sirene abspielte, war ein emotionales Auf und Ab, das diesen Playoff-Auftakt sofort unvergesslich machte.
Die Kings legten los wie die Feuerwehr und überrollten die Oilers in den ersten beiden Dritteln regelrecht. Bereits in der 3. Minute eröffnete Andrei Kuzmenko den Torreigen, indem er einen scharfen Querpass von Fiala im Powerplay am linken Pfosten ins Tor abfälschte. Kurz vor Ende des ersten Drittels schockte Quinton Byfield die Gäste mit einem Treffer aus nahezu unmöglichem Winkel, bei dem er Oilers-Torwart Stuart Skinner (24 Saves, 80 Prozent Fangquote) an der Bande anschoss und das 2:0 markierte (20.).
Im zweiten Drittel ging es im gleichen Tempo weiter: Adrian Kempe vollendete einen herrlichen Forehand-Backhand-Move zum 3:0 (35.), bevor Phillip Danault im Slot völlig freistehend das 4:0 erzielte (38.). Die Oilers wirkten zu diesem Zeitpunkt hilflos, fahrig und defensiv komplett überfordert. Alles schien auf einen klaren Kings-Sieg hinauszulaufen.
Doch Edmonton fand plötzlich ins Spiel zurück – und das in Person von Leon Draisaitl. Mit einem satten Direktschuss nach einem punktgenauen Zuspiel von Connor McDavid verkürzte der Kölner auf 1:4 (40.). Dieser Treffer brachte neues Leben in das Team aus Alberta. Kurz nach Wiederbeginn stocherte Mattias Janmark in einer unübersichtlichen Szene den Puck aus kurzer Distanz über die Linie – nur noch 2:4 (43.).
Doch die Kings antworteten prompt: Fiala persönlich stellte mit einem wuchtigen Schlagschuss im Powerplay den Drei-Tore-Vorsprung wieder her – 5:2 (45.). Wieder schien alles entschieden.
Aber Edmonton gab sich nicht geschlagen. Veteran Corey Perry brachte die Oilers in der 48. Minute auf 3:5 heran, ehe Zach Hyman zwei Minuten vor Schluss – mit gezogenem Torwart – nach einem perfekten Querpass zum 4:5 traf (58.). Die Arena hielt den Atem an, als Connor McDavid kurz darauf mit einer unwiderstehlichen Einzelaktion ausglich. Der Superstar der Oilers zog von der blauen Linie los, tanzte sich durch die Verteidigung und versenkte die Scheibe zum völlig unerwarteten 5:5-Ausgleich (59.). Die Sensation lag in der Luft.
Doch Los Angeles hatte das letzte Wort – und es war ein ganz kurioses. Nur wenige Sekunden nach dem Ausgleich war es wieder Phillip Danault, der im Slot an den Puck kam. Sein Schuss flatterte seltsam durch die Luft, Skinner verlor kurz die Orientierung – und die Scheibe fiel zum 6:5-Endstand ins Netz. Die Crypto.com Arena explodierte förmlich, während sich die Oilers konsterniert vom Eis schlichen. Ein verrückter, chaotischer, unfassbar unterhaltsamer Auftakt, der Lust auf mehr macht.
Quelle:
NHL.com