Es geht in die entscheidenden Wochen in der DEL. Nach der Februar-Pause sind es nur noch wenige Spiele bis zur schönsten Zeit des Jahres: den Playoffs. Die DEG holperte gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit einem schwachen ersten Drittel aus der Pause, sorgte dann aber vor 12.467 Zuschauern mit Kampf und Leidenschaft für einen 5:4-Erfolg nach Penaltyschießen (0:3; 2:0; 2:1; 0:0; 1:0).
Beide Mannschaften mussten offensichtlich erstmal die Pause aus den Beinen schütteln, in den ersten Minuten gab es nicht viele spannende Szenen. Die ersten offensiven Gehversuche geschahen durch den Bremerhavener Corey Quirk per Solochance (3.) und durch einen von Ridderwall abgefälschten Nowak-Schuss (6.). Es folgte das erste Powerplay für die DEG, das leider überhaupt nicht zum gewünschten Erfolgserlebnis führte. Ganz im Gegenteil bot sich den Gästen sogar die Konterchance. Fredrik Pettersson Wentzel konnte den Schuss von Chad Nehring nicht festhalten und Alex Friesens Bein war zur Stelle. Von dort prallte der Puck ins Tor (7.). Danach ein ergebnisloses Powerplay der Fischtown Pinguins und eine klitzekleine Drangphase der DEG. Doch mitten in diese Bemühungen hinein setzte es den nächsten Nackenschlag. Wieder ließ Wentzel einen Schuss prallen und wieder jubelten die Gäste. Patrick Alber ließ sich als Torschütze feiern (11.). Doch es kam sogar noch dicker. Kurz vor der Drittelpause gelang den Gästen aus dem hohen Norden auch noch der dritte Treffer. Eigentlich schien die Kontersituation nicht so gefährlich, waren doch genug DEG-Verteidiger zur Stelle. Brock Hooton spielte den Querpass aber so passgenau durch den Slot, dass Justin Feser am chancenlosen Pettersson Wentzel vorbei einschieben konnte. Ein Drittel zum Vergessen für Rot-Gelb.
Im Mittelabschnitt zeigte die DEG dann erfreulicherweise ein ganz anderes Gesicht. Auch wenn eine erste Überzahl noch erfolglos blieb, sah man ein ganz anderes Team als noch zuvor. Der Druck auf Pöpperle stieg und Bremerhaven wurde mehr und mehr in die eigene Zone gedrängt. Als Rylan Schwartz auf die Strafbank musste, rappelte es dann endlich im Karton. Kevin Marshall hatte von der blauen Linie voll abgezogen und Alex Barta verwandelte den Rebound. Der wieder genesene Kapitän bejubelte seinen Treffer mit einem Befreiungsschrei und peitschte seine Mannschaft so weiter vorne (24.). Nun war bei der DEG eine ganz andere Körpersprache zu sehen und es entwickelte sich zunehmend ein Spiel auf fast nur ein Tor. Bremerhaven lauerte zwar stets auf Konter, aber das Spiel machte einzig die DEG. Henrion und Ridderwall vergaben beste Chancen auf den zweiten Treffer, Pöpperle hielt stark. Für den nächsten Erfolg bedurfte es erneut eines Powerplays. Wieder schoss Marshall und in der Spielertraube vor dem Tor gab es ein wildes Stochern und Hacken. Letztlich gelang es Braden Pimm der Scheibe den entscheidenden Drall zu versetzen, so dass sie über die Linie rutschte (38.). Jetzt war es ein richtig intensives Eishockeymatch, was sich unter anderem in einer zünftigen Keilerei nach der Pausensirene niederschlug.
Die DEG legte nochmal alles rein und machte weiter. Aus den Drittelpausenboxkämpfen resultierte ein Powerplay der DEG und nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn hatte Descheneau den Ausgleich auf dem Schläger. Pöpperle blieb aber standhaft und hielt seinen Pinguins die Führung vorerst fest. Bremerhaven neigte aber während des gesamten Spiels zu Undiszipliniertheiten und verschaffte der DEG damit Powerplay um Powerplay. Dieses funktionierte zum Glück prächtig, so dass Braden Pimm seinen zweiten Treffer des Abends machte und für den umjubelten Ausgleich sorgte (45.). Es folgten weitere Großchancen für die Hausherren. Mitten im Sturmlauf dann aber wieder eine Schrecksekunde. Die Gäste bekamen einen Penalty zugesprochen, Rylan Schwartz schoss aber am Tor vorbei (47.). Kurz darauf bewiesen die Gäste dann aber, dass auch sie der Überzahl mächtig sind und gingen wieder in Front. Jan Urbas löffelte den Puck Richtung Pettersson Wentzel, der von dieser Scheibe auf dem falschen Fuß erwischt wurde (49.). Der Endpunkt dieser Partie war damit aber immer noch nicht erreicht. Rot-Gelb traf auch ein viertes Mal im Powerplay. Kapitän Alex Barta wollte eigentlich Descheneau im Slot bedienen, der Puck fand aber auch ohne dessen Zutun den Weg ins Tor (56.).
In der Overtime zeichneten sich vor allem Pettersson Wentzel und Pöpperle aus, so dass die Entscheidung dieses Eishockey-Fights im Penaltyschießen gefunden werden musste. Die Torhüter beherrschten auch hier die Szenerie. Schütze um Schütze trat an, alle scheiterten. Erst im 14. Versuch traf Mark Zengerle für die Gäste, John Henrion glich aber prompt aus und machte kurz danach auch noch den entscheidenden Treffer.
Das waren zwei ganz ganz wichtige Punkte im Kampf um eine gute Playoff-Ausgangslage. Schon am Sonntag gibt es wieder Eishockey im ISS DOME, wenn mit dem ERC Ingolstadt die einzige Mannschaft anreist, gegen die der DEG in dieser Saison noch kein Sieg gelungen ist. Höchste Zeit daran etwas zu ändern.