Füchse vor anspruchsvollem Auswärtswochenende

Nach dem perfekten Wochenende mit zwei Siegen und der vollen Ausbeute von sechs Punkten steht für die Lausitzer Füchse nun ein echter Prüfstein bevor. Zwei schwere Auswärtsspiele warten auf die Mannschaft von Headcoach Christof Kreutzer: Am Freitagabend gastieren die Weißwasseraner bei den Krefeld Pinguinen, ehe am Sonntag der Spitzenreiter aus Kassel auf dem Programm steht.

Die Stimmung im Fuchsbau ist nach dem gelungenen Doppelspieltag bestens – das Team hat sich mit zuletzt starken Auftritten auf den 5. Tabellenplatz katapultiert und möchte den Schwung nun mitnehmen. Doch der Weg dorthin führt zunächst in die traditionsreiche Seidenstadt, wo die Pinguine als klarer Favorit gelten, auch wenn ihnen zuletzt die absolute Konstanz noch fehlte. Mit 17 Punkten aus neun Spielen rangieren die Krefelder aktuell nur einen Zähler vor den Füchsen – haben allerdings auch ein Spiel weniger absolviert.

Starke Offensive, gefährliches Powerplay

Unter Headcoach Thomas Popiesch gehören die Pinguine zu den offensivstärksten Teams der Liga. In Überzahl zeigt sich der ehemalige DEL-Club bislang brandgefährlich – vier der sechs Treffer beim 6:2-Heimsieg gegen Freiburg fielen in numerischer Überlegenheit. Kein Wunder, dass Krefeld aktuell das zweitbeste Powerplay und zugleich eines der stabilsten Unterzahlspiele der DEL2 stellt.

Verteidiger Davis Vandane, glänzt als Goldhelm mit bislang zehn Scorerpunkten (2 Tore, 8 Assists). Und gleich vier Stürmer präsentieren sich mit neun Scorerpunkten in der Statistik und fügen sich so mit Energie und Torgefahr perfekt in das System von Popiesch ein.

Erfahrung trifft auf junge Dynamik

Mit einem Durchschnittsalter von knapp 28 Jahren und 15 Spielern mit DEL-Erfahrung ist Krefeld eines der erfahrensten Teams der Liga. Gleichzeitig setzt man auf Nachwuchskräfte wie den 18-jährigen Goalie Ole Blumenkamp, der als Backup hinter Felix Bick behutsam aufgebaut wird. In der Defensive sorgt der ehemalige Nationalspieler Mick Köhler für zusätzliche Stabilität und Robustheit.

Wichtige Personalnachricht aus Krefeld: Philip Gogulla bleibt den Pinguinen erhalten. Der Vertrag des 38-jährigen Stürmers, ursprünglich bis zur Deutschland-Cup-Pause befristet, wurde bis 2026 verlängert. Mit seiner Routine und Übersicht ist Gogulla ein wichtiger Faktor im Offensivspiel der Seidenstädter.

Die Krefeld Pinguine gelten auch in dieser Saison als einer der heißesten Anwärter auf den Aufstieg in die PENNY DEL. Die Füchse erwartet damit ein echtes Topspiel – ein Duell zweier Teams, die in der Tabelle eng beieinander liegen und mit viel Selbstvertrauen antreten. Für Weißwasser wird es vor allem darauf ankommen, diszipliniert zu agieren und die starke Krefelder Überzahl in Schach zu halten. Mit der Leidenschaft der letzten Partien und dem neu gewonnenen Selbstvertrauen dürfen sich die Fans auf einen spannenden Eishockey-Abend freuen.

Kassel – der ewige Favorit mit Titelambitionen

Im Moment thronen die Kassel Huskies mit 23 Punkten aus zehn Spielen an der Tabellenspitze der DEL2 und gelten einmal mehr als heißester Anwärter auf den Meistertitel. Seit Jahren arbeitet man in der hessischen Metropole am großen Ziel, endlich den Sprung in die PENNY DEL zu schaffen – scheiterte zuletzt aber regelmäßig in den Playoffs. Vor zwei Jahren trieben ausgerechnet die Füchse den Nordhessen im Viertelfinale den Angstschweiß auf die Stirn, als es in der „Best-of-Seven“-Serie in Spiel sieben ging, ehe Kassel knapp die Oberhand behielt.

Die Bilanz in den bisherigen 69 Duellen beider Teams spricht jedoch deutlich für die Huskies, die ganze 51 Mal als Sieger vom Eis gingen. Auch in dieser Saison zeigt die Formkurve steil nach oben – seit dem zweiten Spieltag belegen die Schlittenhunde durchgehend Rang eins, lediglich am 12. Oktober rutschten sie kurzzeitig auf Platz zwei ab.

Die Probonio Arena fasst rund 5700 Zuschauer, zuletzt war sie aber auch abseits des Eises Gesprächsthema: Der umgestaltete Gästeblock und deutlich gestiegene Ticketpreise führten zu Fan-Protesten und sogar Boykotten auswärtsreisender Anhänger – etwa beim Gastspiel der Krefeld Pinguine.

Sportlich läuft es dagegen rund: Mit 37 Treffern stellen die Huskies eine der besten Offensiven der Liga. In den Special Teams rangieren sie mit 25,8 % Überzahlquote und 80,5 % Unterzahlquote im soliden Mittelfeld (jeweils Rang 6). Den goldenen Helm trägt derzeit ein alter Bekannter in Weißwasser – Hunter Garlent, der bislang sechs Tore und fünf Vorlagen (elf Punkte) beisteuerte.

Auf der Torhüterposition herrscht in Kassel fast ein Luxusproblem. Nach langer Verletzung feierte Brandon Maxwell am vergangenen Wochenende ein starkes Comeback, während Oleg Shilin (Vertrag zunächst bis zur Länderspielpause und in dieser Woche verlängert) und Philipp Maurer (Fangquote über 91 %) weitere Optionen bieten.

Trainer Todd Woodcroft, Co-Trainer Petteri Väkiparta und Sportdirektor Daniel Kreutzer führen ein erfahrenes Team an, das im Schnitt 27 Jahre alt ist und über 2.300 DEL-Spiele Erfahrung verfügt. Mit Spielern wie Laurin Braun, Jake Weidner, Dominic Turgeon oder Andrew Bodnarchuk ist der Kader tief und breit besetzt. Das Ziel ist klar formuliert: „Es gibt keine Ausreden mehr“, so Verteidiger Bodnarchuk beim Saisonauftakt – diesmal soll der Aufstieg endlich gelingen.

Füchse im Aufwind – Vier Siege aus fünf Spielen

Auch die Lausitzer Füchse reisen mit reichlich Selbstvertrauen zu den kommenden Partien. Trotz einiger Verletzungssorgen, die zeitweise fast bedrohliche Ausmaße angenommen hatten, gewann das Team vier der letzten fünf Partien. Das erfolgreiche Sechs-Punkte-Wochenende dürfte für zusätzliche Motivation und mentale Stärke gesorgt haben.

Mit 32 erzielten Toren präsentiert sich die Offensive deutlich durchschlagskräftiger als in den vergangenen Jahren. Besonders auffällig: Die Füchse stellen derzeit die beste Unterzahlquote der gesamten Liga, was die defensive Stabilität und taktische Disziplin des Teams unterstreicht.

Ein kleiner Schönheitsfehler bleibt: Bei eigener Überzahl kassierte Weißwasser zuletzt zwei Gegentore gegen Bad Nauheim – daran wird Headcoach Kreutzer sicher gearbeitet haben.

Positiv hingegen: Das Team zeigt sich auswärtsstark, holte bisher die Hälfte seiner Punkte in fremden Hallen. Damit können die Füchse auch in Krefeld und Kassel selbstbewusst auftreten.

Nach dem Spiel in Krefeld am Freitag wird die Mannschaft vor Ort übernachten und am Sonntag direkt die kürzere Strecke nach Kassel in Angriff nehmen. So spart das Team rund 900 Straßenkilometer im Vergleich zu einer Rückkehr nach Weißwasser. Den Goldhelm wird am Freitag Clarke Breitkreuz tragen. Mit acht Punkten (4 Tore, 4 Vorlagen) liegt er an der Spitze der teaminternen Scorerliste.

Cheftrainer Christof Kreutzer erwartet gegen Krefeld und Kassel zwei absolute Topgegner der Liga:

„Für mich sind das die beiden besten Teams der DEL2 – auf jeder Position stark besetzt, offensiv gefährlich und mit gutem Powerplay. Wir müssen in beiden Spielen 120 bis 150 Prozent geben, um Punkte mitzunehmen“, so der Coach nach dem Donnerstagstraining.

Er sieht seine Mannschaft dabei mental gut vorbereitet: „Wir haben zuletzt gezeigt, dass wir das leisten können. Aus dieser positiven Energie müssen wir jetzt unsere Kraft für das Wochenende ziehen.“

Mit Blick auf die Tabelle bleibt der Füchse-Coach jedoch gelassen: „Das sieht im Moment gut aus, aber wir dürfen uns davon nicht blenden lassen. Die Liga ist so eng, da kann sich alles schnell ändern. Wichtig ist, dass wir unser Spiel bestätigen und wieder ein gutes Wochenende hinlegen.“

Quelle:
Lausitzer Füchse