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Frankfurt: Interview mit Michael Bresagk

Þ08 Februar 2012, 08:53
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Am Freitagabend sind die Königsborn Bulldogs in der Eissporthalle Frankfurt zu Gast (19:30 Uhr). Am Sonntagabend treten die Löwen beim EC Bad Nauheim zum Derby an (18:30 Uhr).

Unterdessen absolvierten die Löwen Frankfurt am gestrigen Dienstag zwei Einheiten auf dem Eis. Vor der abendlichen Einheit legten die Löwen noch eine rund einstündige Sondereinheit in der Eissporthalle und auf dem Parkplatz vor der Halle ein, wo die gesamte Mannschaft antrat und in Teams smart Fahrzeuge der Löwen mehreren Wettläufen über das Areal schoben.

Als weitere Konsequenz der aktuellen Situation wurden alle bislang feststehenden freiwilligen Einheiten wurden in Pflichteinheiten umgewandelt.  Außerdem wird Michael Bresagk bei den Spielen nicht mehr mit auf der Mannschaftsbank stehen, sondern von der Tribüne aus die Spiele verfolgen.

Im Interview nimmt Michael Bresagk zu den Maßnahmen Stellung:

Wie sah Euer Tag nach der Niederlage gegen Hamm aus?

MB: Wir haben den ganzen Tag intern viele Gespräche geführt und die Situation besprochen. Ich habe mit dem Trainer sehr lange bis in den Abend zusammengesessen, um das Spiel nochmal Revue passieren zu lassen. Wir haben letztlich die Fehler analysiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass es eine völlig desolate Leistung war, die wir einfach nicht akzeptieren können.


War die jetzige sportliche Situation abzusehen?

MB: Nein, absolut nicht. Wir sind mit anderen Erwartungen und Zielen in die Saison gegangen und haben ganz klar unser Ziel Top Vier verfehlt.


Die Fans sprechen einem Teil der Spieler das „Löwenherz“ ab, wie siehst Du das?

MB: Die Mannschaft ist völlig niedergeschlagen und hat mit sich selbst sehr viel zu tun. Und das schlägt sich in der sportlichen Leistung nieder. Wir erwarten dennoch, dass sich die Mannschaft nicht aufgibt. Das sind sie den Fans, der Löwen Organisation und auch sich selbst gegenüber dem Team schuldig. Letztlich ist dies ihre Pflicht.


Du wirst für den Rest der Saison nicht mehr auf der Bank stehen, sondern die Spiele auf der Tribüne verfolgen. Warum?

MB: Zum einen möchte ich den Abstand von der Bank haben. Zum anderen habe ich von oben eine bessere Perspektive auf das Spielfeld. Alle stehen auf dem Prüfstand. Ich möchte sehen, wer in der Lage ist, sich noch zu empfehlen und wer nicht.


Warum gibt es keine personellen Konsequenzen wie Suspendierungen oder Freistellungen einzelner Spieler?

MB: Ganz klar, wir haben darüber nachgedacht. Wir haben derzeit eine sehr dünne Spielerdecke, Alex Althenn fällt möglicherweise mit einer leichten Gehirnerschütterung aus und Sven Breiter ist gesperrt. Daher hat es keinen Sinn gemacht, Spieler zu beurlauben. Wir müssen eine Mannschaft, die spielfähig ist, auf das Eis stellen. Wir würden uns zusätzlich schwächen. Auf der anderen Seite ist klar, dass die Spieler gefordert sind auch nach dem Verpassen des sportlichen Ziels ihre Leistung zu bringen.


Warum rückt keiner Spieler der 1b der Löwen Frankfurt auf zur ersten Mannschaft?

MB: Wir waren vor der Saison der Meinung, die stärksten Spieler aus der 1b mitgenommen zu haben. Wir haben auch gesehen, dass die Jungs, die wir mitgenommen haben, nur bedingt den Anforderungen entsprechen können und über den gesamten Saisonverlauf nicht immer einsetzbar waren. Das ist eine Situation, der wir uns offen und respektvoll gegenüber den Spielern stellen müssen. Dass dies so eingetreten ist, haben wir fast erwartet.


Warum war und ist es nicht möglich, Spieler des Partners Bietigheim in den Kader zu integrieren? Ist die Kooperation damit gescheitert?

MB: Die Kooperation ist letztlich gescheitert, da wir andere Erwartungen hatten. Es gab eine andere Ausgangsituation vor und während wir den Vertrag geschlossen haben. Der Landesverband NRW hat dem widersprochen und wir gingen davon aus, dass die DEB Regelung maßgeblich ist. Aber der Landesverband hat eben andere Bestimmungen.


Was sind die Erwartungen an die Mannschaft in den kommenden Spielen. Wie werdet Ihr in die Spiele gehen und was erwartet Ihr von den Jungs auf dem Eis?

MB: Die Mannschaft ist schwer angeschlagen. Wir müssen uns zumindest den Respekt der Fans wieder erarbeiten und die Spiele ordentlich absolvieren. Es werden sehr schwere Spiele, da die Mannschaft physisch und mental total angeschlagen und ohne Selbstvertrauen ist. Wir müssen erstmal anfangen daran zu arbeiten, kein Gegentor zu kassieren.


Nehmen die Löwen finanziellen Schaden durch das Nichterreichen der Top vier? Den Löwen entgehen Mehreinnahmen durch das Verpassen des Saisonziels.

MB: Wir haben den Etat vor der Saison defensiv ausgerichtet, der Etat war vor Beginn der Saison schon gedeckt. Die Mehreinnahmen, die uns nun entgehen, müssen wir durch Marketingmaßnahmen auffangen.


Wie ist Dein persönliches Fazit in dieser schwierigen Situation und Saison?

MB:  Wir müssen die Saison einfach noch vernünftig zu Ende bringen. Wir werden auch unsere Lehren und Schlüsse aus dieser Spielzeit ziehen und uns allen unangenehmen Fragen stellen. Auch das gehört dazu in unserem Geschäft, auch wenn das für uns eine unbefriedigende Situation ist. Aber keine sollte Angst und Sorgen haben, dass wir nicht sehen was hier passiert und blind durch die Gegend laufen. Wir bekommen mit, was los ist und wir werden daran arbeiten, das abzustellen.

Das Interview wurde von den Löwen Frankfurt durchgeführt und veröffentlicht.

eishockey.net / PM Löwen Frankfurt

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