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EHC-Goalie Fabian Hegmann im Interview

Vom Niederrhein nach Freiburg: Wie Fabian Hegmann sich in der DEL2 behauptet

Þ21 Mai 2025, 14:07
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EHC-Goalie Fabian Hegmann im Interview
Foto: Fabian Hegmann (Privat)

Nach einer intensiven Saison mit dem EHC Freiburg nimmt sich Torhüter Fabian Hegmann Zeit für ein ausführliches Gespräch mit Eishockey.net. Im Interview spricht der DEL2-Goalie über seine persönlichen Routinen, den Spagat zwischen Profi-Alltag und Privatleben sowie seine sportlichen Ziele. Dabei gibt er ehrliche Einblicke in seine erste Saison fernab der Heimat und unterstreicht, was Teamgeist und Disziplin für ihn bedeuten.

Hier folgt das Interview:

Fabian, wie würdest du dich selbst in drei Worten beschreiben – abseits vom Eis?

Fabian Hegmann: Ich selber würde mich als entspannt, chaotisch und lustig beschreiben.

Wie ist es, als junger Goalie in einer fremden Stadt zu spielen, während die Familie am Niederrhein verweilt?

Fabian Hegmann: Es ist als junger Goalie nicht immer einfach, da man gerne die freie Zeit mit seinen Liebsten verbringt. Aber meine Familie, meine Freundin und ich bekommen das schon ganz gut hin, da wir täglich in Kontakt stehen und versuchen, uns häufig zu sehen. Wir nutzen auch die freie Zeit in der Sommerpause zusammen.

Wie bist du ursprünglich zum Eishockey gekommen – und warum hast du dich für die Position des Torhüters entschieden?

Fabian Hegmann: Zum Eishockey bin ich durch meinen Vater gekommen, da er selbst früher in einer Hobbymannschaft gespielt hat. Ich war deshalb auch in vielen Eisstadien unterwegs und stand selbst mit drei Jahren schon auf dem Eis. In der Zeit bei den Bambinis gab es noch keinen festen Goalie, und so habe ich mich mit Spielerausrüstung ins Tor gestellt, bis mein Trainer kam und mich fragte, ob ich das mal ausprobieren möchte. Dann habe ich die Goalie-Ausrüstung angezogen, und seitdem bin ich Goalie.

Hast du ein Ritual oder bestimmte Routinen vor Spielen, auf die du nicht verzichten kannst?

Fabian Hegmann: Ich habe einige Routinen, auf die ich nicht verzichten kann. Ich mache meistens mittags nochmal einen Mittagsschlaf, esse und trinke genug. Auf dem Weg zur Halle höre ich meine Musik. Wenn ich in der Halle ankomme, trinke ich erstmal einen Kaffee, esse eine Banane und tape meinen Schläger. Dann geht es auch schon zum Warmmachen – da habe ich meinen festen Ablauf. Wenn ich meine Ausrüstung anziehe, fange ich immer mit der rechten Seite an – außer bei der Fanghand, die kommt natürlich zum Schluss. Wenn ich das Eis betrete, dann immer erst mit dem linken Fuß.

Gab oder gibt es ein sportliches Vorbild, das dich geprägt hat – vielleicht sogar außerhalb des Eishockeys?

Fabian Hegmann: Meine Vorbilder sind Mathias Niederberger, Carey Price und Andrei Vasilevskiy. Bei Mathias hatte ich sogar das Privileg, mit ihm trainieren zu können. Ich konnte vieles von ihm lernen und auch einiges mitnehmen – er ist ein super Mensch, der mir sehr geholfen hat. Doch auch Price und Vasilevskiy haben mir geholfen mit ihrer Spielweise, und auch dort konnte ich mir einiges abschauen.

Wie fällt dein persönliches Fazit zur vergangenen Saison des EHC Freiburg aus?

Fabian Hegmann: Wir haben eine gute Saison mit vielen Höhen und Tiefen gehabt. In der Mannschaft hat mehr gesteckt, und man hätte nicht mit einem 0:4 gegen Kassel rausfliegen müssen – wir hätten da ruhig mehr gegenhalten können. Dennoch denke ich, im Großen und Ganzen war es eine gute Saison. Wir haben die Pre-Playoffs überstanden und sind in die Playoffs gekommen.

Wie zufrieden bist du mit deiner eigenen Leistung? Gibt es etwas, worauf du besonders stolz bist?

Fabian Hegmann: Besonders stolz bin ich darauf, dass es auch neben dem Eis gut lief – mit meiner Freundin und der Familie. Für mich war es ja das erste Mal, dass ich so weit weg war von ihnen über einen längeren Zeitraum. Wenn das nicht funktioniert, dann klappt es auch nicht mit der eigenen Leistung. Deswegen bin ich froh, dass alles so gut geklappt hat, und dadurch konnte ich auch gute Leistungen zeigen. Ich bin mit der ersten Saison in Freiburg zufrieden – aber natürlich ist da immer Luft nach oben. Ich werde im Sommer noch härter arbeiten, um an bessere Leistungen anknüpfen zu können.

Wie wichtig war der Teamzusammenhalt – besonders in schwierigen Phasen?

Fabian Hegmann: Der Teamzusammenhalt war in dieser Zeit sehr wichtig! Denn wenn die Leute den Kopf in den Sand stecken, dann funktioniert nichts mehr. Ich glaube, wir sind gute und professionelle Spieler, die mit den verschiedenen Situationen und Szenarien umgegangen sind. Wir haben als Mannschaft immer an uns geglaubt und nie aufgehört zu spielen oder Stress untereinander zu verursachen. Der Zusammenhalt war letztendlich auch der Schlüssel zum Erreichen der Pre-Playoffs und der Playoffs.

Mit welchen Zielen gehst du persönlich in die neue Saison – und welche Erwartungen hast du ans Team?

Fabian Hegmann: Wie ja schon erwähnt, sind meine persönlichen Ziele, nochmal eine Schippe draufzulegen. Ich weiß, dass noch Luft nach oben ist und dass das Potenzial auch da ist – und deswegen will ich mich immer weiter verbessern. Die Teamerwartungen sind, dass wir die Playoffs erreichen. Man muss aber auch abwarten, welche neuen Spieler verpflichtet werden. Ich bin guter Dinge, dass wir auch zur kommenden Saison gut aufgestellt sind und mit einer guten Leistung in die Playoffs kommen.

Wie schätzt du das Niveau und die Entwicklung der DEL2 aktuell ein?

Fabian Hegmann: Ich glaube, das Niveau und die Entwicklung sind top. Es wird immer besser – und auch die Spieler, die aus verschiedenen Top-Ligen kommen, bringen viel Erfahrung und Qualität mit und machen die Liga interessanter. Dazu kommt aber auch, dass das Spiel schneller wird und körperbetonter gespielt wird. Die DEL2 ist da definitiv auf einem sehr guten Weg, sich immer weiter zu entwickeln.

Was versprichst du dir von eventuellen Neuzugängen oder Veränderungen im Kader?

Fabian Hegmann: In erster Linie, dass die Spieler zum Team passen, teamfähig sind und auch die First-Team-Mentalität haben. Denn wichtig ist, dass das Team zusammenhält – egal, in welcher Situation man sich befindet. Ich erwarte, dass wir dann als Team an einem Strang ziehen und zusammen als ein Team auftreten.

Frühaufsteher oder Langschläfer?

Fabian Hegmann: Ich kann beides gut, aber mittlerweile eher ein Frühaufsteher.

Wenn du kein Eishockeyprofi wärst, was wärst du heute?

Fabian Hegmann: Das ist eine sehr gute Frage. Wenn ich kein Eishockeyprofi wäre, dann wäre ich wahrscheinlich in einer anderen Sportart gelandet – oder auf beruflicher Ebene vielleicht in Richtung Feuerwehrmann.

Pizza oder Döner?

Fabian Hegmann: Würde ich jetzt erstmal mit Pizza gehen.

Fabian, vielen Dank für deine Zeit und deine offenen Worte! Wir wünschen dir eine starke Vorbereitung und viel Erfolg für die kommende Saison – auf dass du wieder viele gegnerische Tore verhindern kannst!

Mit seiner offenen und bodenständigen Art zeigt Fabian Hegmann, dass er nicht nur auf dem Eis ein zuverlässiger Rückhalt ist. Der 24-Jährige blickt motiviert auf die kommende Spielzeit, will sich weiterentwickeln und mit dem EHC Freiburg erneut die Playoffs erreichen. Mit harter Arbeit, klaren Routinen und einem starken Teamzusammenhalt ist die Basis dafür gelegt.

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