Nach dem phänomenalen Bus-Konvoi ins Rheinland geht es für unser Team am Freitag (20:00 Uhr) nach Oberfranken zu den Bayreuth Tigers. Im „Tigerkäfig“ will sich unsere Mannschaft revanchieren für die 3:4-Heimniederlage, die den Gelb-Schwarzen den bislang einzigen „Dreier“ einbrachte. Am Sonntag (18:30 Uhr) gastieren dann die Ravensburg Towerstars am Kurpark. Die Roten Teufel haben sich durch die zurückliegende Neun-Punkte-Woche auf den sechsten Platz der DEL2 gehievt.
„Wir wollen es besser machen als im Hinspiel gegen Bayreuth“, sagt EC-Trainer Harry Lange: „Es wird wieder eine schwere Aufgabe, aber werden alles tun, um zu bestehen. Genauso wie gegen Ravensburg. Das sind zwei harte Brocken.“ Förderlizenz-Akteur Pascal Steck feierte am Mittwoch im Dress von Kooperationspartner Kölner Haie beim Duell mit den Grizzlys Wolfsburg sein DEL-Debüt in der laufenden Saison. Stand heute planen die Rot-Weißen am Wochenende mit dem gleichen Kader wie zuletzt beim Triumph in Krefeld.
„Wie ein angeschlagener Boxer“ – aber die sind bekanntlich besonders gefährlich. Die Floskel passt zur Momentaufnahme der Bayreuth Tigers. Geschäftsführer Matthias Wendel hat nach dem ersten Saisonviertel mit unerwartet niedrigem Ertrag an mehreren Stellschrauben gedreht, um den Turnaround zu schaffen und in die Spur zu finden. Der Trennung von Head Coach Robin Farkas und der Beförderung des vorherigen Assistenten Marc Vorderbrüggen zum neuen Chef an der Bande folgte ein kurzfristiges Ankurbeln des Spielerkarussells: Verteidiger Lukas Slavetinsky (EV Füssen) und Ex-Teufel Freddy Cabana (Heilbronner Falken) mussten den Club vom Roten Main verlassen.
Dafür wurde die fünfte Kontingentstelle mit Branden Gracel prominent besetzt. Der 32-jährige Kanadier stand zuvor in Dänemark bei Rungsted Seier Capital unter Vertrag. In Kaufbeuren bildete der Rechtsschütze über mehrere Spielzeiten hinweg ein kongeniales Duo mit Sami Blomqvist, den die Tigers vor dieser Runde aus dem Ostallgäu losgeeist hatten. Aber auch der Finne konnte bis dato mit zwei Toren und fünf Vorlagen die hochgesteckten Erwartungen (noch) nicht erfüllen.
Genauso wenig wie dessen Landsmänner Petteri Nikkilä (vier Scorer-Punkte) und Ville Järveläinen mit neun Assists und lediglich zwei Treffern. Der Kanadier Philippe Cornet (bisher fünffacher Scorer) fehlte in den vergangenen Begegnungen verletzungsbedingt. Dennoch, die Formkurve der Wagnerstädter zeigt nach oben: Die Zahl der Gegentore wurde minimiert, die Powerplay-Quote verbessert. Bei den jüngsten Overtime-Niederlagen in Weißwasser (2:3) und gegen Regensburg (3:4) fehlte auch das nötige Quäntchen Glück.
Am Sonntag kreuzen dann die Ravensburg Towerstars in der Kurstadt auf. Die Baden-Württemberger rangieren aktuell – punktgleich (22) mit den Roten Teufeln, allerdings bei einem Spiel weniger – auf Tabellenposition vier. Den ersten Vergleich in der CHG-Arena gewannen die Oberschwaben am vierten Spieltag mit 3:2 nach Penaltyschießen.
Das verjüngte Team aus der Bodensee-Region zählt einmal mehr zum erweiterten Favoritenkreis. Die Towerstars sind noch auf der Suche nach Konstanz. Am vergangenen Wochenende beantwortete die Truppe von Trainer Tim Kehler das 1:4 in Kaufbeuren mit einem 9:1-Spektakel gegen die Dresdner Eislöwen.
Interner Ravensburger Top-Scorer ist Robbie Czarnik (13 Punkte). Der US-Amerikaner verfügt liga-weit momentan über den besten Plus-/Minus-Wert (+12), sein Teamkollege Maximilian Hadraschek weist die höchste Quote an gewonnenen Bullys (62,6 Prozent) in der DEL2 auf. Der 27-jährige Angreifer trug in der Saison 2018/19 das Trikot der Roten Teufel, ebenso wie der Kanadier Charlie Sarault (2016/17).