Deutsch 
Derbyzeit in Ingolstadt! Am Freitag (19:30 Uhr) geht es für unsere Red Bulls nicht nur um die Verteidigung der Spitzenposition, sondern auch darum, eine negative Bilanz aufzubessern. Der vor heimischer Kulisse in dieser Saison noch ungeschlagene ERC Ingolstadt stellte sich in der Vergangenheit immer wieder als Stolperstein für die Münchner heraus. In sechs der letzten sieben Spiele unterlagen die Red Bulls. Ob Trainer Don Jackson beim oberbayerischen Derby auf Maximilian Kastner und Ben Smith setzen kann, entscheidet sich kurzfristig. Die beiden Stürmer, die auch schon bei der Champions-League-Partie gegen den EV Zug verletzungsbedingt nicht auflaufen konnten, haben beim Mannschaftstraining am Donnerstagvormittag noch pausiert.
Als Mitfavorit in die Jubiläumssaison
Ingolstadt absolviert seine 20. Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga. Der vorläufige Höhepunkt der Vereinsgeschichte war die erste und bislang einzige deutsche Meisterschaft in der Saison 2013/14. Ein Jahr darauf gelang den Schanzern beinahe der Titel-Doppelpack, doch die Adler Mannheim hatten in der Finalserie etwas dagegen. In der vergangenen Saison schaffte es der ERC etwas überraschend bis unter die letzten vier Teams, wo gegen den späteren Meister Berlin Schluss war.
Vor Beginn der Spielzeit 2021/22 zählten die Schanzer sogar zum erweiterten Favoritenkreis, wurden von Experten teilweise sogar in einem Atemzug mit Red Bull München, Mannheim und Berlin genannt. Bislang wurde das Team von Doug Shedden den Erwartungen aber noch nicht gerecht. Zwei Siege in regulärer Spielzeit, zwei in der Verlängerung – aus acht Spielen. Besonders die Defensive bereitet noch Sorgen: 26 Gegentore sind der bislang fünftschlechteste Wert der PENNY DEL.
Frischer Wind zwischen den Pfosten
Zehn Abgänge mussten die Oberbayern in der Sommerpause verkraften, darunter das bewährte Goalie-Gespann aus Michael Garteig (IFK Helsinki) und Nicolas Daws, der sein Glück in der NHL-Organisation der New Jersey Devils versucht. Sportdirektor Larry Mitchell präsentierte den erfahrenen Karri Rämö (166 NHL-Spiele | Calgary Flames, Tampa Bay Lightning) und unseren ehemaligen Torhüter Kevin Reich als neues Tandem.
In der Verteidigung hat Ingolstadt mit dem lauf- und spielstarken David Warsofsky einen neuen Schlüsselspieler gefunden. Der 1,74 Meter große US-Amerikaner besticht vor allem mit seinen Offensivqualitäten, hat bereits einen Treffer und fünf Assists auf dem Konto.
Mit Chris Bourque haben die Schanzer einen weiteren Spieler direkt aus München geholt. Der 35-jährige US-Amerikaner komplettiert die Paradereihe mit Playoff-Monster Louis-Marc Aubry (neun Punkte in den Playoffs 2020/21) und Wayne Simpson, Ingolstadts bestem Scorer der abgelaufenen Spielzeit (42 Punkte). Wie gefährlich dieses Duo ist, musste Red Bull München schmerzhaft im verkürzten Viertelfinale der vergangenen Saison erfahren.
„Wollen Wiedergutmachung betreiben“
Unser Stürmer Trevor Parkes freut sich auf das Wiedersehen mit Bourque: „Wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Wir waren nicht nur Reihenkollegen, sondern sind über die Jahre auch zu wirklich guten Freunden geworden. Sobald wir das Eis betreten, wird es für die gesamte Spieldauer aber keine Freundschaft mehr geben.“ Parkes treibt aber noch etwas anderes an: „Die Playoff-Niederlage im Viertelfinale war sehr hart für uns. Das schwingt selbstverständlich auch mit. Deshalb wollen wir am Freitag Wiedergutmachung betreiben. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen.“
