Nach der extrem unglücklichen Niederlage vom Freitag in Mannheim, die immerhin einen Punkt brachte, wollten die Nürnberg Ice Tigers im vorletzten Hauptrundenheimspiel gegen den EHC Red Bull München die nächsten wichtigen Zähler im Kampf um den zehnten Platz einfahren. Roman Kechter verpasste die Partie krankheitsbedingt, für ihn rückte Justus Böttner zurück ins Team. Die Ice Tigers starteten schwungvoll in die Partie und hatten die erste gute Chance nach knapp 90 Sekunden. Dane Fox kam mit Tempo über die rechte Seite, zog zur Mitte und schoss aufs kurze Eck, konnte Daniel Allavena im Münchner Tor aber nicht überwinden (2.). In der 4. Minute eroberte Elis Hede den Puck hinter dem Tor der Red Bulls und spielte nach vorne, Evan Barratt schoss sofort aufs kurze Eck, Allavena parierte erneut. München kam über ein Solo von Trevor Parkes zu seiner ersten Chance, Niklas Treutle wehrte den flachen Schuss sicher ab (5.). In einer temporeichen Partie mit zunächst wenig Höhepunkten gingen die Ice Tigers nach exakt 14 gespielten Minuten in Führung und profitierten dabei von einem Fehler im Spielaufbau der Red Bulls. Tim Fleischer fing einen Querpass ab und spielte auf die linke Seite zu Daniel Schmölz, der Allavena mit einem platzierten Handgelenkschuss ins lange Eck keine Chance ließ und seine 13 Spiele andauernde Torflaute damit beendete – 1:0 für Nürnberg. Zwei Minuten später hatte Dennis Lobach die nächste dicke Chance aus dem Slot, schoss aber knapp übers Tor (16.). Auf der anderen Seite konnte sich Niklas Treutle erneut gegen Trevor Parkes durchsetzen, der Nachschuss von Ryan McKiernan ging knapp am langen Pfosten vorbei (18.).
Die Ice Tigers nahmen die knappe Führung mit ins zweite Drittel und überstanden eine Unterzahlsituation zu Beginn des Mittelabschnitts schadlos. Mit Ablauf der Strafe gegen Daniel Schmölz hatte Patrick Hager dann allerdings die Riesenchance zum Ausgleich am langen Pfosten, Niklas Treutle rettete im letzten Moment auf dem Bauch liegend mit der Fanghand (22.). Auf der anderen Seite kam Danjo Leonhardt mit Tempo ins Münchner Drittel und schoss aus dem Handgelenk nur knapp am kurzen Pfosten vorbei (23.). Es war allerdings eine der wenigen Nürnberger Chancen im Mittelabschnitt. Die Red Bulls hatten nun deutlich mehr von der Partie und fuhren Angriff um Angriff aufs Nürnberger Tor. Ludwig Byström warf sich im letzten Moment in einen Schuss von Chris DeSousa (24.), Niklas Treutle parierte den nächsten Versuch des Münchner Angreifers nach dessen Solo über die rechte Seite (29.). DeSousa war auch an der nächsten hochkarätigen Chance für München beteiligt, am Ende eines schnellen Spielzugs kam er von der linken Seite gefährlich zum Abschluss, biss sich am überragenden Niklas Treutle aber erneut die Zähne aus (34.). München drängte auf den Ausgleich und feuerte insgesamt 15 Torschüsse im Mittelabschnitt ab, dank Niklas Treutle nahmen die Ice Tigers das 1:0 aber auch mit in die zweite Pause.
Nach 50 gespielten Sekunden im letzten Drittel kamen die Red Bulls dann aber zum verdienten Ausgleich, wenngleich die Entstehung aus Nürnberger Sicht maximal unglücklich war. Ludwig Byström wollte in die Rundung hinter dem eigenen Tor spielen, traf aber Ian Scheids Schlittschuh hinter dem Tor. Von dort prallte der Puck nach vorne, Treutle war zunächst gegen Yasin Ehliz zur Stelle, gegen den Nachschuss von Veit Oswald aber chancenlos – 1:1 (41.). Das Spiel war nun komplett offen, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Auf Nürnberger Seite feuerte Daniel Schmölz gefährlich von der blauen Linie, der Puck rutschte auch durch Allavenas Schoner hindruch, das Spiel wurde aber unterbrochen, ehe Ian Scheid zur Stelle war (44.). In einer hart umkämpften Partie mit intensiven Zweikämpfen hatte Maximilian Kastner mit einem abgefälschten Schuss von der blauen Linie die nächste Chance für die Red Bulls, Treutle hielt aber sicher mit der Fanghand (51.). Beinahe im direkten Gegenzug hatte Ian Scheid eine gute Schussgelegenheit für die Ice Tigers, traf aber nur den Außenpfosten (52.). Wiederum nur einige Augenblicke später kam Yasin Ehliz zu einer aussichtsreichen Möglichkeit für München, schoss freistehend aber übers Tor (52.). In der Schlussphase kamen die Ice Tigers zu einer vierminütigen Überzahlsituation, das starke Münchner Unterzahlspiel ließ aber nicht viel zu. Einzig Hayden Shaw kam gefährlich zum Abschluss, sein Schuss knallte an die Unterkante der Latte (56.). Kurz vor Ende deutete alles auf eine Verlängerung hin, die Ice Tigers hatten an diesem Nachmittag aber noch diesen einen genialen Moment auf ihrer Seite: Evan Barratt kam über die linke Seite ins Drittel, jagte einen unhaltbaren Handgelenkschuss genau in den Winkel und verwandelte die ARENA NÜRNBERGER Versicherung mit seinem Tor zum 2:1 für Nürnberg genau 18 Sekunden vor Schluss in ein absolutes Tollhaus.