Über 600 Zuschauer, ein 0:2 Rückstand zur ersten Pause und am Ende dann doch ein verdienter Sieg. Irgendwie kam einem das Drehbuch bekannt vor. Hauptpersonen an diesem Abend: Gästetorhüter Kiian Aaltonen und die Herforder Sturmformation Staudt, Nasebandt und Vitte, die sich zum Albtraum für die roten Teufel entwickelte und beim am Ende verdienten 7:3 Erfolg für gleich 6 Tore verantwortlich zeichnete!
Die mit „leichtem Gepäck“ angereisten Roten Teufel, Gästetrainer Marcus Jehner konnte nur auf 13 Feldspieler und einen Goalie zurückgreifen, machten von Beginn an das, was mit einem kleinen Kader machbar ist: Defensiv stehen, um jede Scheibe kämpfen und auf Konter setzen. Dazu hatten sie einen starken Kiian Aaltonen im Tor, der im ersten Drittel zum Albtraum der Herforder Angreifer wurde und immer wieder beste Torchancen zu Nichte machte. Denn die Ice Dragons, ohne Philipp Brinkmann, Lukas Derksen und Lucas Klein angetreten, begannen stürmisch, nahmen das Gästetor schnell unter Beschuss. Doch es war wie verhext, das Runde wollte einfach nicht ins Eckige! Nach und nach konnten sich die Gäste ein wenig aus der Umklammerung der Ice Dragons befreien, wurden ihrerseits zwingender und hatten Erfolg! Der 49jährige(!) Routinier Martin Prada nutzte ein tolles Anspiel von Christophe Vermeersch und ließ Lars Morawitz in der 17. Minute keine Chance. Als dann noch nur 90 Sekunden später gleich 2 Ice Dragons auf der Strafbank saßen, zeigten die Gäste ein gutes Powerplay, in dessen Verlauf die Scheibe nach einem Schuss von Tim Ansiek ihren Weg hinter die Linie fand, Bad Nauheim führte 0:2. Die Ice Dragons waren sichtlich geschockt, reagierten nur noch und konnten sich bei Lars Morawitz bedanken, dass der Rückstand zur Pause nicht noch höher wurde.
In der Drittelpause schien Jeff Job die richtigen Worte gefunden zu haben. Wie verwandelt kamen die Ice Dragons aus der Kabine, zielstrebig und konzentriert kauften sie den Gästen mehr und mehr den Schneid ab. Doch immer noch blieben sie stets zweiter Sieger gegen den Gästegoalie oder scheiterten an Pfosten und Latte. So dauerte es bis zur 31. Minute, ehe Aaltonen das erste Mal geschlagen war. In Überzahl hatte Fabian Staudt die Scheibe von Florian Kiel bekommen, fuhr quer durchs Gästedrittel, nahm Maß und wuchtete die Scheibe zum 1:2 in die Maschen. Wie befreiend dieser Treffer war, zeigte nicht nur der Torjubel! Mit breiter Brust rannten die Ice Dragons nun an, immer zwingender wurden die Abschlüsse. Aaltonen musste nun Akkordarbeit leisten und der Ausgleich durch Leon Nasebandt in der 36. Minute war dann auch längst überfällig! Als erneut Nasebandt mit einem Schlagschuss aus kurzer Distanz in der 39. Minute die 3:2 Pausenführung erzielte, schien der Bann endgültig gebrochen.
27 Sekunden dauerte es im letzten Drittel, bis die Herforder Fans erneut ein Tor bejubeln konnten. Das Trio Staudt, Vitte und Nasebandt hatten sich durch die gegnerische Verteidigungszone kombiniert, am Ende war es Kapitän Fabian Staudt, der auf 4:2 erhöhen konnte. Die Ice Dragons wollten nun unbedingt die Entscheidung, machten weiter Druck, wurden dabei aber in der Defensive unvorsichtig. Das nutzen die Gäste eiskalt aus, konnten in der 43. Minute durch Magnar Aaltonen, den jüngeren Bruder des Goalies, auf 4:3 verkürzen, waren wieder im Spiel. Doch dieser Treffer weckte die Ice Dragons rechtzeitig auf. Sie verteidigten nun wieder konzentrierter, spielten routinierter, ließen wenig zu, vergaßen dabei aber nicht, das Gästetor unter Druck zu setzen. Doch es dauerte bis zur 53. Minute, ehe die Ice Dragons den nächsten Treffer bejubeln durften. Erneut war es die Sturmformation rund um Kapitän Staudt, die den Erfolg brachte, dieses Mal war wieder Leon Nasebandt mit einem Treffer dran. Als Leon Nasebandt nur 2 Minuten später das 6:3 und damit seinen 4. Treffer des Abends erzielte, war das Spiel endgültig entschieden. Den Schlusspunkt setzte dann aber Sven Johannhardt, der in der 59. Minute aus spitzem Winkel Aaltonen überlistete und den 7:3 Endstand herstellte.
Torfolge:
0:1 Prada/Vermeersch (16:52); 0:2 Ansik/Vermeersch/M.Aaltonen (18:16) PP2; 1:2 Staudt/Kiel (30:40) PP1;
2:2 Nasebandt/Staudt/Vitte (35:54); 3:2 Nasebandt/Staudt/Vitte (38:39); 4:2 Staudt/Vitte/Nasebandt (40:27);
4:3 M.Aaltonen/Vermeersch/Rost (42:32); 5:3 Nasebandt/Vitte/Staudt (52:09); 6:3 Nasebandt/Vitte/Staudt (54:53);
7:3 Johannhardt/Schinke/Bohle (58:18)
Strafminuten:
Herford 14
Bad Nauheim 18 + 10 (Berk)
eishockey.net / PM Herford
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Eissporthalle Paradice
Waller Heerstr. 293a
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