„Da war schon Risiko dabei, einen 20-Jährigen aus einer hierzulande völlig unbekannten, regionalen Juniorenliga zu verpflichten. Doch ich denke, das Wagnis hat sich ausgezahlt“, freute sich Füssens sportlicher Leiter Thomas Zellhuber nach der letzten Spielzeit über die Personalie Samuel Payeur. Und jetzt dürfte er sich wieder freuen, denn nach der überzeugenden Vorstellung in der Bayernliga wird der kanadische Stürmer auch in der Oberliga für den EVF auflaufen.
Samuel Payeur wechselte im letzten Sommer vom Team des Andrè-Laurendeau College aus der QCHL, einer regionalen Liga im Großraum Quèbec, an den Kobelhang. Seine erste Station im Seniorenbereich, zum ersten Mal außerhalb Kanadas im Eishockey aktiv. Für ihn sprach eine Empfehlung des ehemals in Deutschland aktiven Profis Claude Morin sowie Charakter und Ehrgeiz. Eingeplant war er eigentlich gar nicht speziell als großartiger Scorer, sondern als laufstarker 2-Wege-Spieler, der auch defensive Aufgaben zuverlässig erledigt.
Nun, diese Anforderungen erfüllte der pfeilschnelle Stürmer auch. Doch das war nur ein Aspekt seiner Auftritte im schwarz-gelben Trikot, denn er erzielte auch noch 37 Tore und war damit Füssens treffsicherster Spieler. Mit weiteren 36 Vorlagen kam er auf insgesamt 73 Zähler aus 50 Partien, dies war die zweitbeste Ausbeute im Team. Für einen jungen Europa-Neuling sicherlich nicht die schlechteste Empfehlung. Von seinem großen Einsatzwillen zeigen aber auch die 100 gesammelten Strafminuten, die er allesamt durch kleine Strafen erhielt.
„Das ist seinem jugendlichen Temperament geschuldet“, schmunzelt EVF-Coach Andi Becherer. „Sam wird hier aber sicherlich auch eine Entwicklung machen, überhaupt sehen wir bei ihm sehr viel Potential. Er ist schnell, athletisch, offensiv wie defensiv stark, fährt die Checks zu Ende.“ Ein Zweifel an der Weiterverpflichtung bestand laut dem Aufstiegstrainer sowieso nicht. „Wir sind bei der Besetzung der Kontingentstelle letztes Jahr einen anderen Weg gegangen, wollten keinen fertigen Spieler, weil wir bereits sehr viel Routine im Team hatten. Es heißt oft, dass die Ausländer die Schlüsselpositionen einnehmen müssen, mir ist aber wichtiger, dass wir eine homogene und funktionierende Mannschaft haben. Da passt Sam sowohl menschlich als auch spielerisch super zu uns, daher war er auch nach dem Aufstieg die erste Wahl.“
Der Stürmer erzielte in der Bayernliga die meisten Powerplaytore und die meisten Siegtreffer für den EVF, hatte mit 13 Spielen in Folge den längsten Scoringstreak im Team und konnte zudem alle 50 Partien bestreiten. Keine Frage, dass die Nummer „27“ eine ganz wichtige Rolle in der letztjährigen Erfolgssaison des Eissportvereins eingenommen hat.
Nun freut sich der EVF, mit Samuel Payeur einen weiteren wichtigen Spieler wieder am Lech begrüßen zu dürfen und mit ihm zusammen das Abenteuer Oberliga anzugehen. Wir wünschen ihm dabei erneut eine starke und verletzungsfreie Spielzeit.