Zwei Top-Teams stehen auf dem Plan

Nach einem zuletzt intensiven Auswärtswochenende wartet auf die Lausitzer Füchse gleich das nächste Highlight im DEL2-Spielplan: Zum dritten Mal in Folge geht es auf fremdes Eis und diesmal zu einem echten Traditionsduell. Am Freitagabend gastieren die Füchse im rund 640 Kilometer entfernten PSD Bank Dome bei der Düsseldorfer EG.

Es ist das erste Aufeinandertreffen beider Teams seit 29 Jahren, zuletzt standen sich Weißwasser und Düsseldorf in der Saison 1995/96 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegenüber. Damals konnten die Rheinländer alle sechs Partien für sich entscheiden (Gesamttorverhältnis 44:13). Ein echtes Wiedersehen also, das Geschichte atmet und für die Lausitzer Füchse eine reizvolle Gelegenheit, ein fast drei Jahrzehnte altes Kapitel neu zu schreiben.

Wiedersehen mit der Vergangenheit

Für Füchse-Trainer Christof Kreutzer wird die Partie zu einer emotionalen Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Der gebürtige Ratinger feierte mit der DEG als Spieler fünf Deutsche Meisterschaften, startete dort später auch seine Trainerkarriere und prägte über viele Jahre das Eishockey in der Rheinmetropole. Nun kehrt er mit seinem Weißwasseraner Team als Gegner zurück  und das im letzten Spiel des ersten Saisonviertels. Mit der Begegnung in Düsseldorf haben die Füchse gegen alle 13 Ligakonkurrenten der laufenden DEL2-Saison gespielt.

Der Gegner: Neustart mit Ambitionen

Nach dem bitteren Abstieg aus der PENNY DEL im Frühjahr hat die Düsseldorfer EG einen kompletten Neuanfang gestartet. Unter dem neuen Trainerduo Rich Chernomaz und Rob Armstrong sowie einer ebenfalls neuen Geschäftsführung soll der Traditionsclub in der DEL2 wieder Stabilität und Euphorie aufbauen. Nur drei Akteure aus dem DEL-Kader blieben, der Rest wurde neu zusammengestellt. Im Tor setzt die DEG auf das starke Duo Ryan Bednard (zuletzt Nottingham Panthers) und Niklas Lunemann. Beide überzeugen bislang mit einer Fangquote von über 91 Prozent, Bednard feierte letzten Sonntag sogar seinen ersten Shutout. In der Defensive führen Kevin Maginot (aus Frankfurt) und Maximilian Faber (Kassel) das neu formierte Abwehrbollwerk an. Auch offensiv hat sich viel getan: Mit Ture Linden, Erik Bradford, Lucas Lessio und Yushiro Hirano stehen gleich mehrere Topspieler mit internationaler Erfahrung im Kader. Linden, aktuell Topscorer und Goldhelmträger der DEG (14 Punkte / 6 Tore, 8 Assists), gilt als vielseitiger Zwei-Wege-Center mit starkem Spielverständnis. Bradford und Hirano zeigen sich ebenfalls in Torlaune – beide trafen bereits sechsmal.

Aktuelle Form

Die Rheinländer belegen derzeit den vierten Tabellenplatz. Nach drei Niederlagen in Folge gelang am vergangenen Sonntag mit dem 1:0-Heimerfolg über die Blue Devils Weiden ein kleiner Befreiungsschlag. Mit 22 Punkten hat die DEG derzeit sechs Zähler Vorsprung auf die Lausitzer Füchse, bei nahezu identischem Torverhältnis – sowohl bei erzielten als auch bei kassierten Treffern.

Bemerkenswert: Der PSD Bank Dome sorgt auch in der DEL2 für Bundesliga-Atmosphäre. Mit einem Fassungsvermögen von über 13.000 Zuschauern ist er die größte Eishalle der Liga und im Schnitt besuchen derzeit fast 6.000 Fans die Heimspiele der DEG, Ligabestwert!

Ausblick

Für die Lausitzer Füchse gilt es, nach den kräfteraubenden Auswärtsspielen zuletzt erneut alles in die Waagschale zu werfen. Mit einem konzentrierten Auftritt will das Team von Christof Kreutzer beim Aufstiegsfavoriten Paroli bieten und sich für die zuletzt engagierten, aber punktarmen Auftritte belohnen.
Das Duell im PSD Bank Dome ist der Abschluss einer intensiven Auswärtsserie und gleichzeitig der Auftakt in ein darauf folgendes spannendes zweites Saisonviertel. Und vielleicht gelingt den Füchsen dabei ja ein besonderer Meilenstein: der erste Sieg gegen die DEG seit fast 30 Jahren.

Gegnercheck: Eisbären Regensburg – Formkurve mit Ausschlägen, zuletzt wieder im Aufwind

Zum zweiten Aufeinandertreffen der Saison empfangen die Lausitzer Füchse am Sonntag die Eisbären Regensburg. Das erste Duell beider Teams am Eröffnungsspieltag entschieden die Oberpfälzer mit 4:2 für sich. Seitdem verlief ihre Saisonkurve wie eine kleine Fieberlinie, mit Höhen, Tiefen und zuletzt wieder klar ansteigender Tendenz. Nach einem punktlosen Wochenende feierten die Regensburger zuletzt zwei Siege in Folge und holten damit die volle Ausbeute von sechs Punkten.

Am vergangenen Freitag besiegten die Eisbären zu Hause den EC Bad Nauheim mit 2:1, ehe sie am Sonntag beim EHC Freiburg einen überzeugenden 6:2-Auswärtserfolg folgen ließen. Besonders im Breisgau präsentierte sich das Team von Trainer Peter Flache in bester Spiellaune. Drei Treffer von David Morley, dazu Tore von Pierre Preto, Donát Péter und Samuel Payeur sorgten früh für klare Verhältnisse. Flache lobte nach der Partie vor allem die geschlossene Mannschaftsleistung und die zuletzt deutlich verbesserten Special Teams: „Wir haben in den letzten Wochen hart gearbeitet, das zahlt sich jetzt aus.“

Aktuell rangieren die Eisbären mit einem Spiel weniger auf dem Konto im Tabellenmittelfeld. Goldhelm Pierre Preto führt die interne Scorerwertung mit 9 Punkten (5 Tore, 4 Assists) an. Hinter ihm folgen Morley und Payeur. Im Tor ist Jonas Neffin ein sicherer Rückhalt, mit einer beeindruckenden Fangquote von 94,39 Prozent zählt der 24-Jährige derzeit zu den stärksten Goalies der Liga. Sein Backup ist Konrad Fiedler. Etwas Luft nach oben haben die Regensburger dagegen noch im Powerplay: Mit einer Quote von 16,2 Prozent liegt das Überzahlspiel im unteren Ligadrittel. In Unterzahl dagegen agieren die Domstädter stabil – auf einem Niveau mit den Füchsen.

Füchse wollen starke Form bestätigen

Nach zwei beeindruckenden Auftritten bei den Top-Teams in Krefeld und Kassel steht für die Lausitzer Füchse das dritte Auswärtsspiel in Folge bevor. Auch wenn die Punktausbeute zuletzt knapp ausfiel, überzeugten die Blau-Gelben mit Einsatz, Kampfgeist und taktischer Disziplin. Morgen wartet nun die nächste Auswärts- Herausforderung, bevor es dann am Sonntag noch ein Heimspiel vor der Länderspielpause gibt. Für die Füchse geht es noch einmal um viel: um wichtige Punkte, um Stabilität und darum, die jüngst gezeigten Leistungen endlich zu belohnen.

Trainer Christof Kreutzer sieht seine Mannschaft auf einem guten Weg:

„Wir haben in den letzten Spielen gezeigt, dass wir, wenn wir unser System über 60 Minuten konsequent durchziehen, gegen jedes Team eine Chance haben. Die Basis bleibt unsere Defensivarbeit, da müssen wir kompakt stehen. Dann gilt es, vorne die Chancen zu nutzen.“ Der Coach betont zudem, dass die Personalsituation nach wie vor herausfordernd ist, aber das Team im Training konzentriert und geschlossen arbeitet. „Einige Spieler kommen gerade aus Krankheit oder Verletzung zurück, da muss man von Tag zu Tag schauen. Aber die Jungs ziehen super mit, wir wollen das Wochenende nutzen, um uns mit Punkten zu belohnen.“ Aktuell trägt Lennard Nieleck den Goldhelm der Lausitzer Füchse. Mit neun Scorerpunkten (3 Tore, 6 Assists) führt er die teaminterne Wertung an und gehört zu den Aktivposten im Offensivspiel.

Fazit: Die Füchse sind bereit, auch im dritten schweren Auswärtsspiel alles zu geben. Mit Mut, kompakter Defensive und effektiver Chancenverwertung ist an diesem Wochenende vieles möglich, vielleicht sogar der perfekte Abschluss vor der Pause.

Quelle:
Lausitzer Füchse