In der Finalserie um die Meisterschaft der Eishockey-Oberliga Süd und den Aufstieg in die DEL 2 verpassten die Starbulls Rosenheim am Sonntagabend den zweiten Sieg gegen die Blue Devils Weiden. Nach ihrem 3:2-Auswärtserfolg im Auftaktspiel zwei Tage zuvor in Weiden unterlagen die Starbulls im mit 5.022 Zuschauern ausverkauften ROFA-Stadion 1:3. Im ersten Spielabschnitt waren die Hausherren dem Hauptrunden-Gewinner aus der Oberpfalz absolut ebenbürtig, kassierten aber zwei Gegentore bei eigener Überzahl. Im zweiten und dritten Drittel hatten die Starbulls dem stark auftretenden Gegner aber zu wenig entgegenzusetzen, trotzdem blieb das Spiel bis zum Weidener Empty-Net-Treffer in der vorletzten Spielminute offen. In der Serie geht es am Dienstagabend um 20 Uhr mit dem dritten Spiel in Weiden weiter, Spiel vier folgt am Freitag um 19:30 Uhr in Rosenheim.
Rosenheims Cheftrainer Jari Pasanen und Weidens Headcoach Sebastian Buchwieser warteten am Sonntag mit den identischen Aufstellungen auf wie zwei Tage zuvor beim Auftaktspiel in Weiden. Und das Geschehen auf dem Rosenheimer Eis gestaltete sich zunächst ähnlich intensiv und ausgeglichen wie am Freitagabend. Im ersten Drittel lagen die Schussvorteile und die besseren Torchancen sogar auf Seiten der Starbulls, die aber bei eigener Überzahl in Rückstand gerieten. Tyler McNeely musste am Weidener Tor einen Stockschlag einstecken, der nicht geahndet wurde. Die Blue Devils schalteten schnell, Elia Ostwald spielte steil an der Bande auf Fabian Voit, der perfekt in die Mitte legte. Dort verwertete Edgards Homjakovs frei vor Torwart Tomas Pöpperle eiskalt zum 0:1 (9.).
Die Starbulls präsentierten sich zunächst unbeirrt und erzwangen den Ausgleichstreffer. Norman Hauner versenkte aus kurzer Distanz souverän nach starker Vorarbeit von Travis Oleksuk und vor allem von Tyler McNeely, der den Puck von hinter der Grundlinie aus der Luft vor das Weidener Tor legte – 1:1 (12.). Doch dann ging auch das zweite Rosenheimer Powerplay nach hinten los. Diesmal ließen sich die Starbulls durch einen Diagonalpass von Kurt Davis düpieren und Robert Hechtl, der auch die Option zum Querpass auf den mitgelaufenen Dennis Thielsch hatte, versenkte aus kurzer Distanz zum 1:2 (18.).
Mit Beginn des zweiten Drittels wurden die Gäste aus Weiden zum dominierenden Team, zeigten sich deutlich scheibensicherer und auch läuferisch stärker als die Starbulls, die mehr und mehr Struktur in ihrem Spiel vermissen ließen. Fehlentscheidungen im Pass- und Positionsspiel häuften sich. Auch mit zwei weiteren Überzahlsituationen konnten die Grün-Weißen gegen geschickt verteidigende Gäste wenig anfangen. Fabian Voit hatte sogar den dritten Weidener Unterzahltreffer auf dem Schläger, als er allein auf das Rosenheimer Gehäuse zusteuerte, doch Tomas Pöpperle rettete reflexartig mit der Fanghand (26.). Auch gegen Luca Gläser, der aus nächster Nähe nach prima Vorarbeit von Tomas Rubes abschließen konnte, war Rosenheims Torwart mit einer hervorragenden Parade zur Stelle (33.). Rosenheimer Entlastungsangriffe wurden selten, die wenigen daraus noch resultierenden Torschüsse waren sichere Beute von Gästekeeper Jaroslav Hübl.
Eine Sekunde vor der Sirene zur zweiten Pause wurde Tyler McNeely nach einem Check gegen Nardo Nagtzaam mit einer Matchstrafe vorzeitig zum Duschen geschickt, sodass die Starbulls zu Beginn des letzten Drittels fünf Minuten in Unterzahl spielen mussten. Mit lautstarker Zuschauerunterstützung verteidigten die Gastgeber diese kritische Situation leidenschaftlich und hielten sich auch dank ihres sicheren Torwarts Pöpperle schadlos. Gegen die abgeklärte Weidener Spielweise bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis fand die Mannschaft von Jari Pasanen an diesem Tag aber kein Mittel mehr. Auch in den Zweikämpfen und bei den Anspielen waren die Oberpfälzer nun das deutlich konsequentere Team. Ein klares Übergewicht an Torschüssen und Torchancen zugunsten der Gäste war die logische Folge.
Dass die Partie bis in die Schlussminuten offen blieb, hatten die Starbulls ihrem starken Torwart Pöpperle zu verdanken. Als dieser knapp zwei Minuten vor Ende der Partie seinen Platz für einen zusätzlichen Rosenheimer Feldspieler räumte, dauerte es nur wenige Sekunden, bis Dennis Thielsch mit einem Schuss aus der eigenen Zone ins leere Tor den 1:3-Endstand herstellte (59.) und damit den verdienten Auswärtssieg fixierte.