Waldkraiburg eröffnet Vorbereitung gegen Passau

Endlich wieder Eishockey in der Waldstadt! Die Sommerpause war lang, die Kufen schleifen längst ungeduldig über das Eis, und am kommenden Sonntag um 17:15 Uhr wird es ernst: die Löwen eröffnen ihre Vorbereitung in der heimischen Raiffeisen-Arena gegen keinen Geringeren als die EHF Passau Black Hawks. Zum Auftakt entscheiden sich die Löwen also dafür es nicht langsam angehen zu lassen, sondern gleich in die Vollen zu gehen. So kann der Eishockeyherbst in der Waldstadt direkt volle Fahrt aufnehmen.

Mit Passau kommt ein Gegner, der auf dem Papier die klaren Vorteile hat. Oberliga gegen Bayernliga, es klingt nach einem ungleichen Duell, fast wie David gegen Goliath. Aber wer die Löwen kennt, weiß, dass man sich in Waldkraiburg von großen Namen nicht beeindrucken lässt. Hier geht es nicht darum, sich wegzuducken, sondern darum, für die neue Saison zu lernen, sich zu messen und mit Herzblut dagegenzuhalten. Außerdem – und das ist viel wichtiger, muss Trainer Jürgen Lederer von Beginn an die möglichen Baustellen in seinem Team kennenlernen. Dies geht am besten, wenn seine Mannen zu 100% gefordert sind.

Die Black Hawks haben im Sommer kräftig am Kader gebastelt. Mit Zack Nazzarett kam ein dynamischer Import aus Nordamerika. Christoph Schmidt wechselte aus Regensburg nach Passau. Mit Brendan Harrogate, Biberger sowie Faulhaber wurden weitere Zugänge präsentiert. Gleichzeitig musste der Klub schmerzliche Abgänge verkraften – unter anderem den Toptorjäger Nicolas Sauer. Der 40-Punkte-Mann der Vorsaison wechselte zu den Löwen aus Bad Tölz. Die bisherigen Testspiele zeigen dennoch, dass die Mannschaft schon funktioniert: Siege gegen Písek und Amberg unterstreichen, dass Passau eingespielt ist und die Neuen gut integriert wurden. Das müssen sie auch sein, denn das Vorbereitungsspiel gegen die Löwen ist das letzte, bevor es für die Black Hawks in die Saison geht.

Und die Löwen? Hier hat sich ebenfalls einiges getan – allerdings mit anderer Strategie. Unter der Leitung von Jürgen Lederer setzt Waldkraiburg auf Kontinuität und den klugen Mix aus Erfahrung und frischem Blut. Schlüsselspieler der vergangenen Saison blieben an Bord, dazu kam mit Andris Džeriņš ein Transfercoup, der in der Bayernliga seinesgleichen sucht. Der lettische Nationalspieler bringt Routine von internationalen Turnieren mit und soll der Offensive Struktur und Kaltschnäuzigkeit verleihen. Auch die Verpflichtung von Leander Ruß stärkt die Tiefe des Kaders. Das Saisonziel ist klar formuliert: die Play-offs sollen erreicht werden.

Noch allerdings sind die Löwen nicht eingespielt. Für sie ist es das erste Match nach der Sommerpause, und vieles wird sich erst im Laufe der Vorbereitung finden müssen. Genau deshalb ist das Duell mit Passau ein idealer Härtetest: ein Gegner, der fordert, der Fehler bestraft, und der zeigt, wo nachjustiert werden muss. Solche Spiele sind Gold wert, weil sie den Ernstfall simulieren, ohne dass schon Punkte auf dem Spiel stehen.

Nicht zu vergessen: dieses Spiel ist auch für die Fans wichtig. Endlich wieder in die Halle, endlich wieder den Geruch von Eis und den Klang der Schläger erleben. Für Mannschaft und Anhänger gleichermaßen ist es die Rückkehr in den Eishockeymodus. Die Rückkehr zu dem, was das sportliche Leben für die nächsten Monate bestimmen wird. Die Rückkehr in die Löwenhöhle.

Quelle:
EHC Waldkraiburg