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Vegas Golden Knights - Was steckt in der Premierensaison?

Þ04 Juli 2017, 11:45
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Die Vegas Golden Knights sind das neueste Mitglied der Elitegesellschaft und machten die Eishockey-Welt während des sogenannten Expansion Drafts zum ersten Mal so wirklich auf sich aufmerksam. Wir werfen gemeinsam einen Blick auf die ersten Knights, wie das Team im NHL-Draft agierte und wie die Zukunft der Franchise aussieht.

Fleury, Neal und Co. - Gemischter Expansion Draft

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Quelle: Jason Mackey via Twitter

Der 21. Juni wurde zum historisch bedeutendsten Tag der jüngeren NHL-Geschichte. Zum ersten Mal wurde in Las Vegas ein Team zusammengestellt. Dabei konnten die Golden Knights rund um General Manager George McPhee aus allen nicht geschützten Spielern der anderen 30 Teams auswählen und für sich selbst die bestmögliche Mannschaft bauen, ohne dabei andere Details wie Trade-Wert der Spieler zu vernachlässigen. Entsprechend gemischt wurde das Endresultat, das vom zweifachen Stanley Cup-Sieger und Torwart Marc-Andre Fleury von den Pittsburgh Penguins angeführt wird. Der 32-jährige wurde vor Ort in der neuen Arena mit stehenden Ovationen begrüßt und soll ohne Zweifel das Gesicht der Franchise werden. Nachdem ihm der junge Matt Murray in Pittsburgh den Rang abgelaufen hatte, wollten die Penguins sicherstellen, dass Fleury ein passendes neues Team erhielt und sandten dem Neuling gar einen Zweirunden-Pick oben drauf, um Fleury auszuwählen.

Ein weiterer gut vermarktbarer Spieler ist James Neal. Ob er am Ende der Saison noch im Team ist, kann als überaus fraglich angesehen werden, doch zum Start sollte er dabei sein und seine Stärken einbringen können. Diese liegen vor allem vor dem Tor: Noch nie in seiner 2008 begonnenen NHL-Karriere erzielte Neal unter 20 Tore und stand in der vergangenen Saison mit den Nashville Predators im Finale. Es handelt sich somit um eine Eigenschaft, die Vegas gut wird gebrauchen können, angesichts des Mangels an vorhandenen Top-Offensivspielern. Ein interessanter Mann in Bezug auf die Offensive ist der aus der KHL verpflichtete Center Vadim Shipachyov (50 Spiele, 26+50, über PpG in den Playoffs). Er soll, vermutlich als Center der ersten Sturmreihe, die Knights anführen und mit seiner Erfahrung als mittlerweile 30-jähriger die jungen Spieler mitreißen.

Einige weitere Picks ergaben zumindest aus momentaner Sicht wenig Sinn. Ein Deryk Engelland hat mit Sicherheit eine respektable NHL-Karriere gespielt, doch als mittlerweile 35-jähriger muss man sich wundern, was genau Vegas mit ihm vor hat. Stattdessen waren junge Spieler mit Potential verfügbar, etwa Hunter Shinkaruk oder immerhin Matt Bartkowski. Alexei Emelin ist wie Chris Thorburn und Cody Eakin ein weiterer dieser Kopf-auf-Tisch-Kandidaten, der allerdings scheinbar Trade-Interessenten hervorrief. McPhee machte im Voraus klar, dass er viele Abwehrspieler auswählen würde und einige, vor allem die älteren, anschließend weitertraden würde, doch sich einen realistisch lohnenswerten Markt für Spieler wie Engelland oder Emelin vorzustellen fällt mehr als schwer. Zuletzt wurde der Pick von den Ottawa Senators, Marc Methot, für einen Torhüter und einen Zweirundenpick in 2020 nach Dallas geschickt.

 

Top Draft-Noten für die Golden Knights

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Quelle: Vegas Golden Knights via Twitter

Beim Entry Draft schließlich kamen dann einige der Picks ins Spiel, die beispielsweise für die Aufnahme von Thorburn, Fleury oder David Clarkson erhalten wurden. Am Ende konnten sie 12 Picks ihr Eigen nennen und durften unter anderem in der ersten Runde dreimal zuschlagen. An #6 wurde Cody Glass zum ersten Draft-Pick in der Geschichte von Vegas. Es handelt sich um einen 1,88m großen Center, der für die Portland Winterhawks die gesamte WHL kurz und klein schoss. Ohne Zweifel wird Glass am ehesten von allen diesjährigen Picks in der NHL zu finden sein. An #13 folgte Nick Suzuki, der in der OHL bei Owen Sound Attack aktiv war. Auch Suzuki überzeugte mit 96 Punkten in 65 Spielen und ist ein höchst kreativer Spieler, der auf absehbare Zeit die Golden Knights-Offensive verbessern sollte. Schließlich wurde man sich mit Pick #15 bewusst, dass man erfolgreiche Teams heutzutage vor allem aus einer starken Defensive heraus baut und holte mit dem Schweden Erik Brannström einen eher kleineren, aber sehr vielversprechenden Mann, der bereits in der vergangenen Saison in Schwedens SHL spielte.

Eine verrückte Statistik am Rande: Die Vegas Golden Knights wählten genau acht (!) Spieler aus, bevor die andauernd als Titelfavorit in Runde 2 ausscheidenden Washington Capitals zum ersten Mal die Bühne in Chicago betraten. Bei sämtlichen Wettanbietern lassen sich auch für die kommende Saison wieder die Caps mindestens in den Top-5 der besten Quoten finden, während die Knights zurecht noch ganz am Ende stehen. Doch wie lange wird es mit solidem Aufbau in einigen Jahren noch so sein? Bei Oddschecker werden solche und weitere Buchmacher-Angebote verglichen und dem Angebot entsprechende Boni ausgeschüttet. Damit lässt sich überall auch problemlos das eigene NHL-Wissen einsetzen und zum Beispiel auf den Gesamtsieger wetten.

 

Wohin geht die Reise in Jahr eins?

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Quelle: Avalanche Report via Twitter

Als Benchmark für die erste Saison der Golden Knights müssen wohl oder übel die unfassbar schlechten Colorado Avalanche der vergangenen Spielzeit herhalten. Gerade einmal 48 Punkte blieben in der Mile High City, eine Tordifferenz von -112 war fast das Schlechteste, was die NHL jemals gesehen hatte. Kann ein Team in der gleichwertigen NHL von heute überhaupt schlechter sein? Es ist bei weitem nicht auszuschließen, dass Vegas den Punktewert überbieten kann. Daran wird insbesondere das Torwart-Tandem aus Fleury und Calvin Pickard (unter anderem Kanada bei der WM), ironischerweise der Pick aus Colorado, großen Anteil haben. Während es offensiv erwartungsgemäß schwierig werden wird, ist die Defensive tauglich, um in der Liga zu bestehen. Das beinhaltet vor allem die jüngeren Spieler, die sich unter Coach Gerard Gallant weiterentwickeln sollen: Brayden McNabb, Colin Miller, Shea Theodore oder Nate Schmidt.

Zu viele Fragezeichen umranken das Team im Hinblick auf Free Agency und Trade Deadline. Man hat, insbesondere im Fall von mehr Trades vor Saisonstart, einen großen Spielraum für die Free Agency. Theoretisch kann man sich so erstens mit einigen Spielern verstärken und diese zweitens im kommenden Frühjahr an Mannschaften in einer Playoff-Position abgeben und somit weitere Draft-Picks für die Zukunft oder andere wertvolle Teile, etwa junge Talente, sammeln. Realistisch gesehen ist dies der einzige Weg, mit dem die Golden Knights irgendwann Erfolg haben können. Während der nächsten Jahre wird dieser ohne eine Riesenüberraschung nicht eintreten. Stattdessen wird sich zeigen, ob die nötige Geduld in einer gewöhnlich verrückten Metropole vorhanden ist und wie die Zuschauer das neue Team aufnehmen werden. Potential ist vorhanden - doch wird es genutzt? Ein spannender Weg.

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