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Trainer Nemirovsky hat Wünsche

Þ22 Februar 2019, 16:32
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EC Bad Kissingen
EC Bad Kissingen

Am Wochenende reisen die Kissinger Wölfe nach Peißenberg und empfangen den EHC Klostersee. Aber Mikhail Nemirovsky nimmt sich die Zeit, über Grundsätzliches zu reden.

Es ist dieser Rhythmus, bei dem ein Eishockeyspieler immer mit muss. Freitag Spiel. Sonntag Spiel. Vom Herbst bis ins Frühjahr. Heißt speziell für die Kissinger Wölfe (5./19), dass es am Freitag (19.30 Uhr) zum TSV Peißenberg (10./6) geht, der aktuell am Ende der sogenannten Verzahnungsrunde steht. Und am Sonntag (18 Uhr) gastiert mit dem EHC Klostersee (3./22) ein heißer Kandidat auf den Aufstieg in die Oberliga im Wolfsbau. Sechs Spieltage insgesamt sind es noch, mit der Chance auf eine Saisonverlängerung, wenn die Saalestädter die Playoffs um die Bayernliga-Meisterschaft klarmachen.

Zusätzliche Belastung? Nicht für Mikhail Nemirovsky! "Dafür lieben wir doch diesen Sport. Jeder von uns will das Maximale, also auch die Playoffs erreichen", sagt der Spielertrainer der Kissinger Wölfe. Mit dem bisherigen Abschneiden als Aufsteiger könnte der 44-Jährige mehr als zufrieden sein. Aber ein Nemirovsky hat immer das große Ganze im Blick. Und daher auch kein Problem, über Grundsätzliches im Bad Kissinger Eishockey zu reden.

"Wir können uns in allen Bereichen verbessern", sagt Nemirovsky, meint damit eben nicht nur die Mannschaft. "Du bist keine Schönheit. Vor Arbeit ganz grau", besingt Herbert Grönemeyer sein Bochum. Ein Bild, das vortrefflich auch den Wolfsbau umschreibt. Ein unbeleuchteter Parkplatz, eine Halle, die eher eine Kühlkammer ist. Ein Eis von überschaubarer Qualität. Eine Bande, die den Puck in kuriosen Winkeln zurück aufs Eis schickt. "Wir Spieler haben nicht einmal eine Spielerbank zum Hinsetzen. Da schämt man sich fast unseren Gästen gegenüber. Oder schau dir die Strafbank an.

Normalerweise gibt es von dort einen direkten Zugang zum Eis. Auf dieser Seite der Halle bräuchte es eine große Lösung, um auch dem Schiedsgericht eine vernünftige Box zur Verfügung zu stellen", zählt Mikhail Nemirovsky bauliche Defizite auf. "Ich habe großen Respekt davor, was sich im Verein in den vergangenen Jahren getan hat. Michael Rosin und seine Vorstandskollegen haben den Club mit Schulden übernommen und in sicheres Fahrwasser geführt. Das nötigt mir unglaubliche Wertschätzung ab. Was uns aber fehlt, ist eine größere Mannschaft auch neben dem Eis."

Von nötigen Experten und Spezialisten spricht der Trainer, der seit 2014 an der SaaleGenießen Sie Lesefreude das sportliche Sagen hat. Von Spielern, die sich im Verein wohlfühlen sollen. "Ich investiere nicht nur Zeit, sondern auch Leidenschaft und Energie. Ich will mithelfen, hier etwas aufzubauen, das einen gewissen Standard hat. Auf das man mit Stolz blicken kann."

In Sachen Vermarktung sieht der weitergereiste Stürmer ebenfalls Luft nach oben. "Die Arizona Coyotes, ein NHL-Verein, bieten eine Saisonkarte für 600 Dollar an, für 41 Heimspiele. Das ist in dieser Liga ein Schnäppchen, das die Halle vollmacht. Auch wir müssen kreativ sein. Ein Sponsor könnte unserer Halle zum Beispiel seinen Namen geben", sagt Nemirovsky. "Wir müssen den Mut haben, größer zu denken. Aber dazu brauchen wir mehr Unterstützung. Auch die Stadt Bad Kissingen und der Landkreis dürfen sich nicht aus der Verantwortung nehmen."

Dass Investitionen sich rechnen, davon ist der 44-Jährige überzeugt. "Wir machen das doch nicht nur für uns Spieler. Wir machen das für den Nachwuchs, für die Schulen und die Bevölkerung. Ein gewisser Standard ist ein Pfund, mit dem man wuchern kann. Perfekt wäre zudem eine Art Sportsbar und nicht nur unser kleines Bistro als Treffpunkt von Spielern und Fans."

Eishockeysport ist immer auch Entertainment, findet Nemirovsky. Einen gewissen Komfort dürfen Zuschauer und Spieler gleichermaßen erwarten. "Was dieser Verein mit seinen Fans und den Eltern der Kinder leistet, ist etwas Besonderes. Mein Traum wäre es, wenn auch das Drumherum zur Attraktion wird." Dieser Rhythmus, bei dem ein Eishockeyspieler immer mit muss, der wird bleiben. Aber wer Visionen umzusetzen vermag, bei dem spielt die Musik besonders prächtig.

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