Die Ottawa Senators haben im einzigen NHL-Spiel am Montagabend mit 4:2 in der Bridgestone Arena bei den Nashville Predators gewonnen. Während die Senators fünf Spiele in Serie gewinnen konnten, kassierten die Predators die fünfte Niederlage in Folge. Doppelten Grund zur Freude hatte Ottawas deutscher Stürmer Tim Stützle, der mit einem Assist den Meilenstein von 300 Scorerpunkten erreichte.
Stützle schreibt Franchise-Geschichte
Stützle (0-1-1, 21:30 Minuten Eiszeit, drei Torschüsse, zwei Checks, ein Block) empfing einen Pass auf dem linken Flügel, drang mit einem schnellen Antritt in die Offensivzone ein, zog unaufhaltsam zum Tor und zwang Nashvilles Torwart Juuse Saros zu einer Parade. Adam Gaudette fand den freien Puck als erster und staubte zum 1:1 für Ottawa ab (31.).
Mit diesem Assist wurde Stützle im Alter von 23 Jahren und 19 Tagen zum jüngsten Spieler der Senators-Geschichte, der die Marke von 300 NHL-Scorerpunkten erreichen konnte. Dieses Kunststück gelang ihm in seinem 338. Spiel (108-192-300).
Der in Viersen geborene Center bleibt damit formstark und befeuerte die Siegesserie der Senators mit mindestens einem Punkt pro Spiel (2-6-8 in den letzten fünf Partien). Stützle ist nach wie vor der beste Vorbereiter (36 Assists) und Top-Scorer (17-36-53) in Ottawa.
Perron: „Es ist schlimm, wenn dich deine Kinder aufziehen“
Dank eines starken zweiten Drittels mit 22:12 Torschüssen nahmen die Senators dank Jake Sanderson (34.) eine 2:1-Führung mit in die zweite Pause. Diese wusste Predators-Angreifer Jonathan Marchessault nur 47 Sekunden nach Wiederbeginn zu egalisierten (41.). Kurz darauf stand Shane Pinto goldrichtig, staubte zum 3:2 für Ottawa ab und baute seine persönliche Punkteserie auf fünf Spiele (3-3-6) aus (34.).
„Ich hatte das Gefühl, dass wir Momentum bekommen haben, doch dann haben uns kleine Fehler getötet“, so Predators-Mittelstürmer Ryan O’Reilly, der Selbstkritik übte: „Zwei ihrer Tore waren Fehler von mir. Bei beiden habe ich die Zuordnung verloren. Als Spieler, der ein Zwei-Wege-Center sein sollte, ist das Mist.“
Und es kam noch schlimmer für Nashville, denn David Perron profitierte von einem krummen Treffer im Powerplay: Eigentlich wollte dieser Stützle mit einem Querpass in Szene setzen, doch wurde der Puck über den Helm von Nashvilles Verteidiger Adam Wilsby zum 3:2 ins Tor abgefälscht (47.).
„Ich glaube daran, dass du das bekommst, was du verdienst. Aber wie erklärst du so ein Tor, das zweimal abgefälscht wird?“, haderte Predators-Angreifer Filip Forsberg.
Für Perron war es das erste Tor im 15. Spiel im Senators-Trikot. „Manchmal gehen die Dinger nicht für dich rein. Ich hatte viele Chancen in den Spielen, die ich bekommen habe. Du weißt, dass es schlimm ist, wenn dich deine Kinder schon aufziehen, weil du nicht triffst“, so Perron. „Das ist okay. Darauf kann man aufbauen.“
Viel Tiefe und Geduld
Ridly Greig machte Ottawas Auswärtssieg mit einem Empty-Net-Tor perfekt und schraubte den Endstand auf 5:2 (58.).
„Das ist großartig“, sagte Sanderson. „Der letzte Schub kam spät, aber unsere Geduld hat sich ausgezahlt.“
„Es war ein schweres Spiel heute. Ich bin froh, dass wir drangeblieben sind“, stimmte Senators-Trainer Travis Green mit ein.
Insbesondere die Tiefe im Kader zahlte sich für Ottawa aus: Elf von 18 eingesetzten Spielern sammelten einen Scorerpunkt. Für die Tore sorgten die Stürmer aus den Reihen zwei, drei und vier.
„Immer wenn du Spiele in Folge gewinnst, brauchst du jeden in der Aufstellung. Das ist wichtig“, betonte Green.
Die Senators (29-20-4) sind Dritter in der Atlantic Division und haben vier Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz. Wohlgemerkt ohne Josh Norris in der Aufstellung, der aufgrund einer unbekannten Verletzung fehlte. Stammtorwart Linus Ullmark saß derweil wieder auf der Bank, nachdem er zuvor 18 Spiele in Folge aufgrund einer Rückenverletzung verpasst hatte. Ottawa hat also durchaus Potenzial, noch besser zu werden.
„Für uns läuft es derzeit“, sagte Gaudette. „Wir wissen wirklich, wie wir spielen müssen, um ein gutes Team zu sein. Natürlich macht gewinnen Spaß und sorgt für eine großartige Stimmung in der Kabine.“
Josi zieht mit 957. Spiel an Legwand vorbei
Ganz anders ist die Stimmungslage in Music City, denn die Predators (18-27-7) verloren zum fünften Mal in Folge, sind Siebter in der Central Division und haben 16 Zähler Rückstand auf einen Wildcard-Rang.
Da konnte es auch nicht trösten, dass sich der Schweizer Kapitän Roman Josi in die Geschichtsbücher eintrug: Der Verteidiger absolvierte sein 957. Spiel und überholte damit David Legwand für die meisten Einsätze in Nashvilles Historie.