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04.05.2025, 00:00 Uhr

Stars gehen den Schritt in die nächste Runde

Rantanen schickt Colorado in den Urlaub

Þ04 Mai 2025, 13:10
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Dallas Stars

Die Dallas Stars dürfen weiter vom zweiten Stanley Cup Titel in der Historie der Franchise träumen. Die Mannschaft von Trainer Peter DeBoer setzte sich im entscheidenden Spiel sieben in der ersten Playoffrunde der Western Conference im heimischen American Airlines Center 4:2 gegen die Colorado Avalanche durch. Dabei liefen die Gastgeber lange einem Rückstand hinterher. Garant für den Erfolg war dann ein Spieler, der bis vor gar nicht allzu langer Zeit noch das Trikot der Gäste getragen hatte.

Ausgerechnet Mikko Rantanen, werden sie sich bei den Colorado Avalanche denken. Lange Jahre hatte der Finne das Trikot der Avalanche getragen. Am 24. Januar hatte ihn die Franchise in einem Trade, bei dem drei Teams beteiligt waren, an die Carolina Hurricanes abgegeben. In Denver hatte man offenbar keine Möglichkeit gesehen, Rantanen weiter vertraglich zu binden. Zu dem Zeitpunkt wäre er nach der Spielzeit Unrestricted Free Agent geworden. Anfang März wurde der Stürmer dann erneut getradet. Die Hurricanes schickten ihn zu den Dallas Stars, wo Rantanen auch gleich einen neuen Vertrag über acht Jahre und 96 Millionen US-Dollar unterschrieb. Und jetzt schickte er seine alten Teamkollegen in die Sommerpause, während er mit den Stars weiter auf der Jagd nach dem Titel ist. Aufgrund der Vorgeschichte war auch die Gefühlslage des Stürmers nach der Schlusssirene beim obligatorischen Handschlag zwischen den beiden Teams: „Das war sehr emotional. Das sind meine Brüder. In der Serie waren wir Feinde auf dem Eis, aber wir waren Freunde abseits des Eises“, sagte er im Interview mit dem Fernsehsender ESPN.

Rantanen historisch

Rantanen sorgte quasi im Alleingang dafür, dass das Team aus Texas weiter im Rennen ist. Dem Finnen gelang der erste Hattrick im dritten Drittel in einem siebten Spiel einer Playoffserie in der Geschichte der NHL. Dazu bereitete er noch den vierten Treffer der Gastgeber durch Wyatt Johnston vor. Dabei sah es lange Zeit gar nicht gut aus für das Team aus Texas, das in der zweiten Playoffrunde auf den Sieger der Serie Winnipeg Jets gegen St. Louis Blues trifft. Nach einem torlosen ersten Drittel brachte Verteidiger Josh Manson Colorado im Mittelabschnitt in Unterzahl in Führung (30.). Manson ist erst der fünfte Verteidiger in der Geschichte der NHL, der in einem Spiel sieben in Unterzahl trifft. Vor ihm gelang das nur Brian Leetch, Brad Marsh, Gordie Roberts und Leo Reise Jr. Und als Nathan MacKinnon zu Beginn des Schlussdrittels bei angezeigter Strafe gegen Dallas auch noch auf 0:2 erhöhte (41.), sah es noch nicht nach einem Sieg der Gastgeber aus.
 

Doch dann kam der große Auftritt des Mannes aus Nousiainen. Beim 1:2 (48.) zog Rantanen mit viel Ruhe die Verteidigung auseinander, ehe er Mackenzie Blackwood (15 Saves) im Tor der Gäste überwand. Von da an gab es kein Halten mehr bei den Stars. Das auch, weil sich die Avalanche in der entscheidenden Phase zwei Strafzeiten erlaubte, die die Texaner eiskalt ausnutzten. Rantanen glich zunächst aus, hatte dabei allerdings auch großes Glück, als sein Bauerntrickversuch vom Schlittschuh von Avalanche-Verteidiger Samuel Girard ins Tor sprang (54.). Da saß Cale Makar auf der Strafbank. Beim 3:2 drückte Jack Drury das Sünderbänkchen. Hier bediente Rantanen mustergültig Johnston, der aus spitzem Winkel einnetzte (57.). Rantanen komplettierte seinen Hattrick drei Sekunden vor Schluss mit einem Treffer ins leere Tor. „Das war eine der besten Leistungen in den Playoffs, die ich bislang in meiner Karriere gesehen habe“, beschrieb Stars-Keeper Jake Oettinger (25 Saves), was Rantanen zeigte. „Er ist ein fantastischer Spieler. Das weiß jeder. Er hatte diesen Ausdruck im Gesicht, an dem man ablesen konnte, dass er ein paar entscheidende Spielzüge machen wird“, sagte Johnston.

„Man kann den Glauben an unser Team schwierig in Worte fassen“, meinte Rantanen. Diese Mannschaft gebe nicht auf. „Wir haben einfach weitergespielt. Das ist ein großartiger Sieg.“ Dallas schaffte es damit als viertes Team in der Geschichte der NHL, in einem Spiel sieben einer Playoffserie ein Comeback im dritten Drittel nach einem Rückstand von zwei oder mehr Toren zu komplettieren. Zuvor gelang das lediglich den San Jose Sharks 2019 in der ersten Runde gegen die Vegas Golden Knights, den Boston Bruins im Conference Viertelfinale 2013 gegen die Toronto Maple Leafs und den Montreal Canadiens im Halbfinale 1979 gegen Boston.
 

Lob von allen Seiten

Nach dieser Leistung gab es für den Finnen verständlicherweise Lob von allen Seiten. Sein ehemaliger Coach, Jared Bednar, bezeichnete ihn als echten Torjäger. „Er war für die großen Momente zuständig. Sein erstes Tor war eine schöne Einzelleistung“, sagte der Trainer der Gäste. Und auch wenn beim zweiten Treffer viel Glück dabei gewesen sei, so habe es doch auch die Qualität des Spielers gezeigt.

„Er hat in den vergangenen drei, vier Spielen das Kommando in der Serie übernommen“, meinte DeBoer. Rantanen habe entschieden, dass die Stars noch nicht in Urlaub fahren. „Er ist schon sehr speziell. In der besten Liga der Welt, gegen eins der besten Teams, hat er so eine Leistung gezeigt. Was er geleistet hat, war ganz besonders.“ Generell habe er nie das Gefühl gehabt, dass seine Mannschaft als Verlierer vom Eis gehen könnte. „Der Glaube, dass etwas passieren kann, war immer da. Und dann hat Mikko die Mannschaft getragen.“

Lieblingsgegner und Serien

Das Team aus Denver entwickelt sich immer mehr zum Lieblingsgegner der Stars. Die jüngsten drei Aufeinandertreffen in den Playoffs entschieden die Texaner für sich. 5-2 lautet die Gesamtbilanz seit dem Conference Finale 1999. Das war das Jahr, in dem Dallas zum einzigen Mal bislang den Stanley Cup in die Höhe stemmen durfte. Die fünf Siege in Playoffserien gegen die Avalanche sind mit die meisten gegen einen Konkurrenten, seit zur Saison 1993/94 aus den Minnesota North Stars die Dallas Stars wurden. Auch gegen die Edmonton Oilers waren die Stars fünfmal erfolgreich. Die Stars haben damit in den vergangenen drei Spielzeiten jeweils mindestens eine Playoffserie gewonnen. Damit haben sie die zweitbeste Leistung in dieser Statistik eingestellt. Vier Jahre in Folge schafften sie es von 1998 bis 2001.

Drei Serien haben mit dem Ausgang dieses Spiels gehalten. Die Horror-Bilanz von MacKinnon, was siebte Spiele betrifft, ist damit bei 0-5. Auf der anderen Seite schaffte DeBoer als Coach den neunten Sieg in einem siebten Spiel im neunten Anlauf. Und Dallas ist in siebten Spielen gegen Colorado weiter ungeschlagen, baute die Bilanz auf 4-0 aus.

Diese mentale Stärke, die man braucht, um ein Spiel sieben zu meistern, kann den Stars auf dem weiteren Weg in den Playoffs helfen. „Wir sind gut vorbereitet. Es wird nur schwieriger. Wir hatten jetzt schon eine Sieben-Spiele-Serie. Wir wissen, was wir machen müssen“, befand Rantanen. Das Team sei in den vergangenen Jahren immer dicht dran gewesen am Erfolg. „Hoffentlich kann ich helfen, es noch dichter heranzuführen.“

Quelle:
NHL.com

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