ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Zurück zu der Nachricht

Selb mit nächster Neuverpflichtung

Þ22 Juli 2020, 13:46
Ғ1373
ȭ
VER Selb
VER Selb

Mit 1,94 Meter Körpergröße ist er der Längste im neuen Wölfe-Team 2020/2021 – verteilt auf 93 Kilogramm bringt er damit die Gardemaße für einen Verteidiger, der die körperbetonte Spielweise pflegt, mit.
Die Rede ist von Henry Hoffmann. Das aus dem Kölner Eishockeynachwuchs stammende Verteidigertalent, welches die letzten Jahre in der amerikanischen Collegeliga ACHA Division 2 und ACHA Division 1 Spielerfahrung sammeln durfte, will mit den Wölfen in sein erstes Profijahr in Deutschland starten.
Der 22-Jährige unterschrieb einen Einjahresvertrag und wird die Rückennummer 3 tragen.
 
Früh den Eishockeysport lieben gelernt
Ich fühle mich als ´Kölscher Jung´, auch wenn ich in Bergisch Gladbach, welches im Osten an die Dommetropole grenzt, geboren und aufgewachsen bin,
so der sympathische Mann, der trotz seines jungen Alters schon einiges erlebte. Zum Eishockey kam er im Alter von acht Jahren, stand aber schon mit drei Jahren auf den Kufen. Nach seiner ersten Saison bei dem lokalen Verein fand er gleich Gefallen an der schnellsten Mannschaftssportart der Welt. Durch seinen Ehrgeiz und die Liebe zum Eishockey, ging er den Weg nach Köln zu den Junghaien. Er entwickelte großes Talent und durchlief dann alle Nachwuchsteams der Kölner Haie bis hinauf in die DNL.

 

Über Kanada auf das amerikanische College
Später einmal das Hobby zum Beruf machen – dieser Wunsch war auch bei Henry in früher Jugend allgegenwärtig. Dennoch stand für ihn kurz vor dem Abitur fest, dass der Sport etwas hinten anstehen und die Schule in den Fokus rücken muss. Als in der Saison 2015/2016 – er absolvierte gerade seine zweite Saison mit der Kölner 1b in der Regionalliga – die Hälfte der Spielzeit vorbei war, bot sich für Henry die einmalige Chance, nach Kanada zu gehen und in Vancouver eine Universität zu besuchen. Er musste nicht lange überlegen, was er jedoch nicht bedachte:

Nachdem ich in Deutschland vorher 13 Spiele absolviert hatte, durfte ich in Vancouver in dieser Saison nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen, trainierte aber bei einem Team in einer Top-Juniorenliga voll mit.
Für den ehrgeizige „Neuselber“ war dies noch mehr Motivation. Er empfahl sich über gute Leistungen für höhere Aufgaben. Der Lohn: Eine Offerte am Willston State College in den Vereinigten Staaten von Amerika. Williston, eine kleines Öldorf in North Dakota, irgendwo im Niemandsland, war für den Großstadtmenschen Henry ein Art Kulturschock:

Ja, das war schon was ganz anderes wie in Köln an der Rheinpromenade. Weit und breit keine Zivilisation, nur Ölfelder…..aber sportlich hat es mich unheimlich weitergebracht.
 

Bachelor-Abschluss erfolgreich im Mai abgelegt
Die Kombination aus Schule und Eishockey – Henry füllte beides sehr gut aus, sportlich machte er einen weiteren großen Schritt, legte parallel erfolgreich drei Abschlüsse an seinen zwei Universitäten ab. Auch sportlich legte Henry nach:

Nach zwei Jahren ACHA Division 2 wechselte ich nach Oklahoma in die deutlich stärkere ACHA Division 1, erhielt dort noch mehr Verantwortung und Eiszeit.
Hoffmann ist ehrlich: Amerika hätte ihn auch dieses Jahr schon wieder gereizt. Sein Plan war, im kommenden Herbst wieder rüberzugehen und dort seinen Master „nachzulegen“. Der Plan wurde aber durch Corona zunichte gemacht:

Die Situatuion in Amerika, was die Covid-19-Pandemie angeht, dürfte vielen bekannt sein. Mir war alles zu unsicher, deshalb suchte ich nach einer Möglichkeit, auf hohem Niveau in Deutschland meine Profikarriere zu starten. Zeitgleich werde ich aber den Master in Business Administration online über die Universität in Oklahoma beginnen.
 

Die Entscheidung für die Wölfe fiel nicht schwer
Die ersten Gespräche mit Herrn Golly und Herrn Hohenberger waren sehr gut, ich fühlte mich sofort in meiner Entscheidung, mit Selb die richtige Wahl getroffen zu haben, bestärkt,
so der Wölfe-Neuzugang. Selb kannte der 22-Jährige natürlich vom Namen, aber dass es ihn nach Oberfranken verschlagen würde, hätte auch Henry am Anfang des Sommers noch nicht gedacht:

Guido Lamberti-Charles, einst mein Trainer in Vancouver, hatte gute Connections zu Fredy Püls. Der hat sich für mich dann nach Möglichkeiten umgeschaut, um im Profieishockey zu starten.
Herbert Hohenberger ist natürlich jedem Kölner Eishockeyfan ein Begriff, auch Henry:

Ich kenne Herrn Hohenberger nicht mehr als aktiven Haie-Spieler, nur vom Namen. Aber mein damaliger DNL-Coach Thomas Brandl, einst mit Herrn Hohenberger spielend, erzählte mir sehr viel von ihm. Wahnsinn, dass ich nun unter ihm spielen darf.
 

Von den Routiniers lernen und viel abschauen
Henry freut sich auf seine neue Herausforderung bei den Selber Wölfen. Bescheiden umschreibt er seine sportlichen Ziele:

Es ist mein erstes Profijahr – ich freue mich, neben erfahrenen Cracks auf dem Eis stehen zu dürfen, von ihnen zu lernen und immer mehr Verantwortung übertragen zu bekommen – so kann ich mich weiterentwickeln und den nächsten Schritt gehen,
so der großgewachsene Verteidiger, der natürlich den Teamerfolg an vorderste Stelle stellt. Eishockey bedeutet dem Wölfe-Neuzugang mit der Rückennummer 3 sehr viel. Wenn es seine freie Zeit erlaubt, ist Henry sehr gerne sportlich aktiv, geht golfen, Tennis spielen oder trifft sich mit Freunden. Seit dem letzten Jahr hat Henry als begeisterter Golfer seine Platzreife. Zur Freude seiner Eltern und seiner vier Jahre jüngeren Schwester, die gerade ihr zweites Semester in Köln beendet hat, bleibt der Sohn beziehungsweise Bruder in Deutschland, was das gegenseitige Besuchen wesentlich einfacher gestaltet:

Die letzten vier Jahre ohne Familie war es ab und zu schon etwas schwer, aber man gewöhnt sich ja an alles.
Anfang September steht für Henry der Umzug nach Selb an. Gerne will Henry etwas früher in der Porzellanstadt eintreffen, um sich etwas einleben zu können. Ob alleine oder mit seiner kanadischen Freundin, ist noch unklar:

Sie spielt Volleyball und studiert ebenfalls an der Universität in Oklahoma. Mal schauen, wie sich alles mit Corona entwickelt – aber nicht auszuschließen, dass sie mit nach Selb kommt.

â
Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ