ʦ
Wir verwenden Cookies, um Ihnen Inhalte bereitzustellen und ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen. Mehr erfahren Sie hier
ı
Anzeige
Zurück zu der Nachricht
Θ-Ε
(2:0) - (0:0) - (2:1)
12.01.2021, 20:00 Uhr

Saftlos, Kraftlos und Torlos

Füchse kassieren dritte Pleite in Folge

Þ13 Januar 2021, 01:39
Ғ1351
ȭ
LFX_Logo-2020
Lausitzer Füchse

Um 22.36 Uhr hatte der Spuk am Europlatz in Heilbronn endlich sein Ende. Die Lausitzer Füchse mussten sich den heimischen Falken mit 1:4 geschlagen geben. Mag es auch erneut kein Spiel gewesen sein, bei dem das Resultat die Spielanteile realistisch wiedergegeben hätte, so muss man aus blau-gelber Sicht resümieren: Sie waren bemüht. Aber mehr eben auch nicht. Was nutzt viel Scheibenbesitz, wenn daraus kaum Zwingendes resultiert? Was nutzen zum Tor gebrachte Scheiben, wenn keiner dort hingeht, wo es wehtut? Irgendwie hatte es lange Zeit etwas von „Eiskunstlauf mit Scheibe“. Ja: Heilbronn hatte auch mal eine Druckphase; zwischen der 31. und 35. Spielminute. Ansonsten reichte es, auf die Fehler der Angereisten oder auf Strafen zu warten. Nimmt man das 0:2, das zwei Sekunden nach dem Ende einer Herausstellung von Ondrej Pozivil fiel, dazu, dann schossen die Unterländer drei Powerplaytore und eines ins empty net. Die EHC-Bilanz der letzten beiden Matches lautet dagegen 2:10 Tore. Man sieht also, wo es momentan klemmt. Dabei hatte es Trainer Corey Neilson heute wieder mit Fabian Dietz im ersten Sturm probiert. Aber auch das brachte nicht die erhoffte Durchschlagskraft. Nach einst drei Siegen in Folge stehen nun drei Pleiten am Stück zu Buche. Aufwand und Nutzen jedenfalls passen gegenwärtig in keinerlei Verhältnis.

Die ersten fast vier Minuten spielte sich die Begegnung nur bis vor die beiden Torhüter ab. Die hatten einen geruhsamen Start, weil Chancen waren Fehlanzeige. Der erste Schuss überhaupt kam von Lars Reus, den Arno Tiefensee mit dem Schoner wegblockte (4.). Dann war es Jon Martin, der gleich nach einem Bully völlig frei vor dem Tor der Falken auftauchte, aber nicht am Heilbronner Hüter vorbei kam (6.). Auf der Gegenseite brachte sich Tobi Ancicka selbst in Bedrängnis, als der Puck wegen eines Bandenfehlers vor das Tor der Unsrigen sprang und unser Hüter klären wollte, die Scheibe aber genau auf dem Schläger von Della Rovere landetet. Aber Ancicka bügelte seinen Fehler wieder aus und blockte den Schuss des Top-Scorers bravourös. Dann musste Kerbashian wegen Stockschlags zwei Minuten lang die Strafbank drücken (10.). Doch er brauchte die Zeit nicht absitzen, denn Justin Kirsch traf von halbrechts aus sechs Metern hoch ins lange Eck zur Heilbronner Führung. Da Ancicka die Sicht ordentlich verstellt war, hatte er auch keine Abwehrchance. Doch die Füchse waren zunächst unbeeindruckt und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten. Schwartz von halblinks scheitertete an Tiefensee und Andres verzog aus halbrechts (13.). Dann setzte sich Reus auf der linken Seite durch, doch er rutschte weg, so blieb der Pass vor das Tor, wo zwei Füchse standen, nur ein Wunsch (14.). Nur eine Minute später war es wieder unsere #13, der im Angriffsdrittel kurz auf Dietz ablegte, der trotz guter Position aber an Tiefensee scheiterte. Auch Sebastian Streu versuchte sich, fand jedoch auch seinen Meister in Tiefensee (15.). Dann musste Ancicka wieder hellwach sein bei einem Flachschuss von Thiel, nachdem Walters die Scheibe im eigenen Drittel vertändelte. In Minute 17 hielt Ondrej Pozivil seinen Gegenspieler zu lange fest und musste deshalb für zwei Minuten auf die Strafbank. Während der Unterzahl ließen die Füchse ausser zwei Schüssen von Valenti und Maginot (19.) nicht viel zu. Doch kurz nach Ablauf der Strafe traf letzterer zum 2:0. In der letzten Minute hatte Dietz nach Zuspiel von Kerbashian noch eine gute Gelegenheit, verzog aber.

Mit Beginn des zweiten Abschnitts machten die Füchse ordentlich Druck. Einen Schlenzer von Schwartz ließ Tiefensee prallen, aber kein Fuchs war mitgelaufen. In der 22. Minute gab es die erste Strafe für Heilbronn. Tim Miller musste wegen Beinstellens auf die Strafbank. Doch auch heute konnten die Unsrigen ihre Statistik nicht aufbessern. Die Füchse schafften es während der zwei Minuten kaum ins Angriffsdrittel und schossen kein einziges Mal auf das Heilbronner Tor. Und kaum war Heilbronn komplett war es Dylan Wruck, der unseren Hüter aus Nahdistanz prüfte (24.). Auch bei einem Versuch von Kirsch reagierte unser Goalie blitzschnell mit dem linken Schoner (25.). Die Füchse brachten die Hartgummischeibe in dieser Phase nur noch sporadisch vor das Heilbronner Tor. Geibel mit einem Schuss von rechts, aber flach am Tor vorbei (49.). Im Gegenzug fand der Pass von Matt Neal im Slot keinen Abnehmer (28.). In der gleichen Spielminute setzte sich Roßmy schön auf der linken Seite durch. Irgendwie kam die Scheibe dann zu Brad Ross im Slot, doch der brachte die kleine Schwarze nicht am Falken-Hüter vorbei. In der Folge ging es vier gegen vier weiter, da Philip Kuschel und Pierre Preto wegen übertriebener Härte auf die Strafbank mussten (28.). Chancen für die Füchse jetzt Fehlanzeige. Reisz, Maginot und Neal prüften jeweils unseren Hüter (31.), der aber stark hielt. Einen gefährlichen Schuss von Valenti blockte er souverän mit der Stockhand (32.). Und auch in der 33. Minute hielt er mit einer Glanzparade die Füchse im Spiel. Bei einem zwei auf eins Konter bediente Della Rovere mit schönem Pass den mitgelaufenen Wruck und bei dessen Abschluss zeigte Ancicka sein ganzes Können (33.). Aber auch die Unsrigen mit Möglichkeiten. Sebastian Streu kam aus guter Position nach Zuspiel von Nick Ross nicht an Arno Tiefensee vorbei und einen Querpass von Fabian Dietz konnte Kale Kerbashian am rechten Torpfosten nicht verwerten (beide 35.). Noch einmal Sebastian Streu (38.) und Rylan Schwartz (40.) zielten nicht genau genug bei ihren Abschlüssen.

In das letzte Drittel starteten die Füchse mit dem unverkennbaren Willen, das Spiel drehen zu wollen. Zweimal versuchte es Nick Ross (41./43.) von halblinks, aber seine Schüsse flogen am Tor vorbei. Die erste Chance für die Unterländer gab es durch Jan Pavlu in der 44. Minute. Seinen Schuss fing unser Hüter sicher. In der 45.Minute musste Bennet Roßmy wegen eines Hohen Stockes für 2 + 2 Minuten auf die Strafbank. Er hatte Kevin Maginot unglücklich im Gesicht getroffen. Der musste zwar zunächst in die Kabine, konnte aber in der Folge weiterspielen. Auch diese Überzahl konnten die Die Gastgeber zum Torerfolg nutzen. Bryce Gervais traf nach 32 Sekunden zum 3:0 (46.). Mehr passierte in Unterzahl (glücklicherweise) nicht. Die Füchse wollten, aber konnten nicht. Korbinian Geibel zog nach Zuspiel von Kale Kerbashian aus acht Metern ab, traf aber genau auf die Brust von Arno Tiefensee. Auch ein Schuss von Roßmy nach Pass von Kania landete beim Keeper der Falken (50.). Danach wurde es „körperlich“. Matthew Neal und Brad Ross gerieten aneinander und da sie sich ihrer Handschuhe für einen Fight entledigten, gab es neben 2+2+10 auch noch die Spieldauerdisziplinarstrafe für beide (50.). Kaum das die Partie erneut unterbrochen war, gab es Strafen für Bruder Nick und Pierre Preto, die wegen Unsportlichen Verhaltens auf die Strafbank mussten. Die Strafen waren gerade abgelaufen, da gab es erneut Grund für die Referees einzugreifen. Jon Martin musste jetzt wegen Beinstellen zwei Minuten zuschauen (53.). Auch diesmal lief die Überzahl der Falken gut. Dreimal in Folge versuchten sich die Heilbronner Stürmer, doch Ancicka und der Pfosten hielten. Die nächste Füchse-Chance war gut herausgespielt. Kerbashian ging über rechts ins Angriffsdrittel, doch sein Zuspiel auf Schwartz konnte von Maschmeyer gerade so mit dem Schläger vereitelt werden. Doch der Anschlusstreffer sollte fallen. Ondrej Pozivil sorgte mit straffem Schuss unter die Querlatte für das 1:3 (58.). Da standen die Füchse bereits seit fast zwei Minuten mit sechs Spielern auf dem Eis, weil Corey Neilson seinen Keeper vom Eis holte. Wurde es jetzt doch noch einmal spannend? Mitnichten. Ein Schuss von Roßmy und ein von Schwartz abgefälschter Kerbashian-Schuss verfehlten das Tor der Falken. Besser machte es 27 Sekunden vor Schluss Justin Kirsch für seine Farben mit dem Empty-Net zum 4:1.

Schlüsselszene

Das 2:0 der Falken kurz vor der ersten Pause zog den Füchsen zwar noch nicht den Zahn. Aber irgendwie machte es den Weg zu einem Erfolgserlebnis scheinbar unendlich weit.

Ex-Fuchs

Mit Arno Tiefensee vernagelte ein Ex-Fuchs das Gehäuse der Gastgeber. Der heute 18-Jährige war 2017 vom ESW nach Bad Tölz und zwei Jahre später nach Mannheim gewechselt. Zurück von der U20-WM machte der Youngster ein richtig gutes Spiel, ohne dass er vor sehr viel ganz schwierige Aufgaben gestellt worden wäre.

Vorteil Heilbronn

Ein großes Banner hing in der Kolbenschmidt-Arena: „Heilbronn und der ESW – die Freundschaft!“ Ob das der Grund war, recht nett die Punkte zu servieren, darf eher bezweifelt werden. Denn ab und an ging es gar nicht freundschaftlich zu. Aber alleine die Geste war eine sehr schöne!

Disziplinanordnung

„Bitte tragen sie ihre Maske auch, wenn sie ihren Sitzplatz eingenommen haben“, wurde via Videowand gefordert. Nicht überliefert ist, wie viele Besucher überhaupt die Gelegenheit hatten, diesen Hinweis zu ignorieren…

Ablenkung

Wegen eines Problems mit dem kühlen Grund wurde in der 44. Minute ein Eismeister gefordert. Es erschien: eine Eismeisterin! Und die auch noch direkt vor unserer Spielerbank. Ob das unserer Mannschaft die letzte Konzentration rauben sollte?

Der Top-Spieler: Kevin Maginot

Der Verteidiger ließ sich durch nichts von seiner Arbeit abbringen – egal ob Sturz auf sein Helmvisier, egal ob hoher Stock mit Verletzungsfolge durch Bennet Roßmy. Der Abwehrrecke hielt den Heilbronner Laden hinten dicht und besorgte auch noch das 2:0.

Die Trainerstimmen:

Michel Zeiter: „Wir haben heute über 60 Minuten sehr stabil gespielt, vor allem defensiv gut gestanden. Unser Powerplay war richtig erfolgreich. Das hatten wir etwas umgestellt und es hat gleich funktioniert. Da haben wir die entscheidenden Tore gemacht. Auch unser Torwart hat überzeugt. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie holt sich jetzt den Lohn ab für die harte Arbeit in zuvor schweren Zeiten. Die Füchse zeichnet ihre harte Arbeit und ihr physisch geprägtes Spiel aus. Aber es gab ein paar Szenen, die waren gefährlich und am Limit. Man sollte immer hart spielen, aber auch Respekt vor dem Gegner haben und nicht gegen den Kopf gehen.“

Corey Neilson: „Den Unterschied haben heute die special teams ausgemacht. Heilbronn hat ein exzellentes Powerplay gespielt, allerdings war unsere Unterzahl auch nicht gut. Unser Überzahlspiel war dagegen schrecklich. Wir haben viel versucht und hart gearbeitet, aber es fehlte die Kreativität. Und wenn wir mal Torchancen hatten, dann war der Torwart der Falken gut. Wir spielen immer sehr körperbetont und fahren de Checks zu Ende. Heute hat man aber auch gesehen, dass es unsere erfahrenen Spieler hassen, zu verlieren. Ich hasse es auch. Deshalb ging es auch mal zur Sache.“

Die Statistik

Tore:
1:0 (11:23) Justin Kirsch ( Brock Maschmeyer , Matthew Neal ) PP-1
2:0 (18:52) Kevin Maginot ( Dylan Wruck , Yannik Valenti )
3:0 (45:33) Bryce Gervais ( Dylan Wruck , Yannik Valenti ) PP-1
3:1 (57:46) Ondrej Pozivil ( Kale Kerbashian , Tomas Andres ) EA-EQ
4:1 (59:33) Justin Kirsch ( Tim Miller ) EN-EQ

Strafen

Heilbronn: 9-44 (0-6-38) Weißwasser: 13-52 (4-2-46)

Anzeige
â
Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ