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Die Saale Bulls haben einem eigentlich ganz normalen Freitagabend im Sparkassen-Eisdom ihren eigenen Stempel verpasst – und zwar jenen, der für Herzklopfen, heisere Stimmen und pure Emotion steht. Was als zähe, nervöse Partie begann, entwickelte sich zu einem dieser Halle-Spiele, über die man noch Tage spricht. Denn der MEC Halle 04 stemmte sich gegen zwei Rückstände, drehte ein fast verlorenes Match gegen starke Rostock Piranhas und feierte am Ende einen viel umjubelten 6:4-Heimsieg.
Im ersten Drittel taten sich die Bulls schwer, Tempo und Struktur zusammenzubringen. Rostock wirkte wacher, lauerte geduldig und schlug nach elf Minuten zu, als Steinmann eine Unordnung in der Bulls-Abwehr eiskalt ausnutzte. Doch Halle antwortete prompt: Keine Minute später vollendete Zernikel eine der wenigen klaren Offensivaktionen der Hausherren zum 1:1 – ein wichtiges Signal in einem bis dahin verkrampften Auftaktabschnitt.
Im zweiten Drittel nahm die Partie deutlich an Fahrt auf, allerdings zunächst zum Leidwesen der Bulls. Öhrvall brachte die Piranhas erneut in Führung, später legte Burns in Unterzahl sogar noch nach. Und als Stromberg kurz vor der Sirene das 2:4 erzielte, schien den Bulls das Spiel zu entgleiten. Rostock agierte eiskalt und effizient, Halle dagegen mit zu vielen Fehlern im eigenen Drittel. Der Zweitore-Rückstand zur zweiten Pause fühlte sich schwer an.
Doch dann kam dieses dritte Drittel, das sich tief in das Gedächtnis der Fans brannte. Plötzlich war da Feuer, Angriffslust, ein unbedingter Wille. Drothen eröffnete nach sechs Minuten den Sturmlauf mit dem 3:4, und schon kurz darauf glich Akerman aus – der Eisdom verwandelte sich in ein Tollhaus. Halle war wieder voll da, und Rostock wirkte auf einmal überrumpelt.
In der 52. Minute erreichte das Comeback seinen emotionalen Höhepunkt: Domogalla veredelte einen schnellen Angriff zum 5:4 und ließ die Halle-Fans jubelnd von den Sitzen aufspringen. Die Bulls hatten das Spiel gedreht, und man sah ihnen an, dass sie jetzt nicht mehr loslassen würden. Palka sorgte in Überzahl wenige Minuten vor Schluss für das entscheidende 6:4 und den endgültigen K.o. eines Gegners, der über weite Strecken stark agierte – aber dem wütenden Halle-Tempo im Schlussabschnitt nicht mehr standhalten konnte.
