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(0:2) - (2:3) - (0:3)
07.05.2022, 04:00 Uhr

Oilers erneut Erfolgreich

Edmonton gewinnt mit 8:2 bei den Los Angeles Kings

Þ07 Mai 2022, 16:18
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Edmonton Oilers

Es ist nur eine Statistik und die Spieler hören solche Zahlen weniger gerne bzw. bemessen ihnen keine allzu große Bedeutung zu, während Journalisten und die Presse diese lieben und häufig in den Vordergrund rücken. Doch die Zahlen lügen auch nicht und so kommt dem ersten Tor eines Spiels in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs erneut eine große Bedeutung zu. Von den bisher absolvierten 20 Partien verließ 18-mal das Team als Sieger das Eis, welches das erste Tor erzielt hatte.

Man kann diese Statistiken mögen oder nicht und natürlich besteht schon eine höhere statistische Wahrscheinlichkeit, das Spiel zu gewinnen, wenn man als Erstes trifft, doch Leon Draisaitl ging für seine Edmonton Oilers erneut mit gutem Beispiel voran und markierte in Spiel 3 der ersten Runde in der Western Conference, wie schon zuvor in Spiel 2 am Mittwoch, das wichtige 1:0. Draisaitl ist nach McDavid (2020) und Bill Guerin (1998) der dritte Oilers-Spieler in den letzten 30 Jahren, der zu Beginn einer Postseason in drei Spielen in Folge traf. 

Seinem 1:0 kommt in der fremden Arena eventuell sogar eine noch größere Bedeutung zu, um die hitzige Atmosphäre unter den Zuschauern abzukühlen. So war es auch am Freitag in der Crypto.com Arena von Los Angeles. Mit einer ausgeglichenen Serie im Rücken kamen die Hausherren mit viel Schwung aus der Kabine und Draisaitl sorgte mit seinem Treffer nach 3:50 Minuten für eine erste Abkühlung.

Es war ein klassischer Oilers-Treffer dieser Tage. Die Kings entfachten Druck auf das Tor der Gäste, doch der Puck sprang in der eigenen Zone zum Deutschen, der den schnell gestarteten Connor McDavid auf Außen bediente und selbst in der Mitte auf die Reise ging. Von den Kings konnte nur Verteidiger Matt Roy als einziger Spieler folgen und so ging die Post ab. McDavid spielte vor dem Tor wieder quer zu Draisaitl, der trotz voller Geschwindigkeit und Bearbeitung von hinten durch Kings-Stürmer Adrian Kempe wenig Mühe hatte, Kings-Torhüter Jonathan Quick erstmals an diesem Abend zu überwinden und den Puck einzunetzen.

Wie selbst McDavid später ehrlich einräumte, würde es den Kings kaum gerecht werden, den Rest der Partie, die mit 8:2 für Edmonton endete und den Oilers die erste Führung in der Best-of-7-Serie einbringt, als eindeutig zu bezeichnen und alles auf dieses 1:0 herunterzubrechen. Zach Hyman baute die Führung bereits etwas mehr als zwei Minuten später im Powerplay auf 2:0 aus und die Begegnung schien für die Kanadier perfekt zu laufen. Erneut hatte McDavid einen genialen Pass gespielt und die Vollendung dem Torschützen einfach gemacht.

Oilers-Torhüter Mike Smith fiel ebenfalls eine enorm wichtige Rolle in diesem Stück zu. Mit 19 Saves alleine im ersten Drittel und 44 im gesamten Spiel brachte er Los Angeles in der Offensive mehrfach zur Verzweiflung.

"Jedes Mal, wenn man in ein fremdes Gebäude kommt und einen Vorsprung herausspielen kann, finde ich das großartig", merkte McDavid an. "Ich denke, sie hatten ein tolles erstes Drittel. Wir hatten es eigentlich nicht verdient, mit zwei Toren in Führung zu liegen, aber wir haben durchgehalten und es genommen."

Was die Kings versäumten, nämlich sich auf die Anzeigetafel zu bringen, das machten die Oilers im zweiten Drittel umso besser und noch effektiver. Nach nur sieben Torschüssen im ersten Abschnitt, wurde Edmonton aktiver und baute die Führung ab der 27. Minute innerhalb von 3:24 Minuten gnadenlos auf 5:0 aus. Zweimal Evander Kane und erneut Hyman, nach Vorarbeit von Draisaitl, erhöhten den Spielstand bis zur Mitte des Spiels scheinbar uneinholbar.

Bereits nach dem 4:0 war der Arbeitstag von Quick beendet, der nach den vier Gegentoren bei 17 Schüssen durch Backup Cal Petersen ersetzt wurde. Doch dessen Arbeitsbeginn war wiederum nach etwas mehr als zwei Minuten genauso verhagelt und endete mit 16 Saves bei ebenfalls vier Gegentoren.

Älteren Kings-Fans kam womöglich zwischenzeitlich eines der besten Spiele der Franchise-Geschichte von Los Angeles in den Sinn. Am 10. April 1982 holten die Kings zu Hause einen 0:5-Rückstand gegen die Oilers mit Superstar Wayne Gretzky in deren Reihen im dritten Drittel noch auf und gewannen mit 6:5 nach Verlängerung.

Die Erinnerung verfestigte sich, als Anze Kopitar mit seinem ersten Playoff-Treffer nur 16 Sekunden nach dem fünften Stich der Gäste die Fans in Los Angeles erstmals jubeln ließ. Es war spielübergreifend das erste Tor der Kings nach über 75 Minuten Spielzeit, nachdem sie in Edmonton Spiel 1 am Montag durch einen späten Treffer mit 4:3 gewonnen und Spiel 2 am Mittwoch mit 0:6 verloren hatten.

Phillip Danault gab der Hoffnung im Lager der KIngs weitere Nahrung, als er im Powerplay in der 38. Minute auf 2:5 verkürzen konnte. Doch eine weitere Überzahl noch vor der Drittelpause ließen die Kings ungenutzt und kamen auch im Schlussabschnitt nicht mehr weiter heran.

"Wir müssen mehr Selbstvertrauen haben", sagte Kings-Stürmer Danault. "Wir sind ein gutes Team. Wir sind nicht ohne Grund in den Playoffs. Wir müssen auch lernen. Wir müssen besser unter Druck spielen. Die Ausführung von Bande zu Bande muss besser werden, aber jeder Bereich muss besser werden. Auch in der Defensive. Neutrale Zone, O-Zone, überall. Das ist ein großer Schlag ins Gesicht heute Abend, und wir müssen uns neu formieren. Zum Glück steht es nur 2:1 in der Serie, also müssen wir uns neu formieren und uns im nächsten Spiel deutlich steigern."

Ryan Nugent-Hopkins baute zum Abschluss die Führung mit einem Doppelpack bei 54:19 und 55:40 Minuten auf 7:2 aus und bereitete schließlich die Vollendung des ersten Playoff-Hattricks in der Karriere von Kane 20 Sekunden vor der Sirene vor. Doch ob das Spiel vom Ergebnis anders ausgegangen wäre, hätten nicht die Oilers in Person von Draisaitl, sondern die Kings zuerst getroffen, kann wie immer nur reine Spekulation bleiben.

"Wir finden einfach Wege, um Spiele zu gewinnen", sagte Oilers-Kapitän McDavid, der mit zwei Assists sein drittes Spiel in Folge mit Punkten absolvierte. "Das ist alles, was in dieser Zeit des Jahres zählt. Es spielt keine Rolle, wie es aussieht oder wie es passiert." So einfach kann Eishockey abseits jeglicher Statistiken dann auch sein.

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