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Löwen unterliegen in torreichem Derby

Fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen beeinflussen Spiel nachhaltig

Þ22 Januar 2020, 12:12
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

Wenn ein Derby mehrere Führungswechsel und zwölf Tore parat hält, mag man meinen, es sei eine Offensivszene, die maßgeblich den Ausgang der Partie beeinflusst hat. Doch weit gefehlt.

Beim Aufeinandertreffen der Löwen Frankfurt und der Kassel Huskies in der Kasseler Eissporthalle am 40. Spieltag der DEL2-Saison 2019/2020 blieb nicht etwa die 2:0-Führung der Huskies nach dem 1. Drittel hängen, auch nicht das überragende 2. Drittel der Löwen, nach welchem sie mit 3:2 führten, oder aber der irre Schlussabschnitt, in dem erst Kassel drei Tore machte, die Löwen anschließend zurückstürmten und drückten, nur um sich am Ende unglücklich mit 5:7 (0:2, 3:0, 2:5) geschlagen geben zu müssen.

Die Szene, über die man noch lange sprechen wird, ereignete sich genau fünf Sekunden nach Anpfiff zum 3. Drittel. Manuel Strodel schnappte sich nach dem von Stephen MacAulay gewonnenen Eröffnungsbully die Scheibe und wurde nach wenigen Schritten völlig übermotiviert mit dem Ellbogen von Kassels Denis Shevyrin zu Boden gestreckt. Strodel sackte auf dem Eis zusammen. Ein Pfiff blieb jedoch aus. Während Strodel schließlich untersucht wurde, knöpfte sich Mike Mieszkowski den Übeltäter vor. Am Ende der Aktion wurde Mieszkowski unter die Dusche geschickt, während Shevyrin weiterspielen durfte. Dass es am Ende ausgerechnet Shevyrin war, der den Gamewinner in der 58. Minute erzielen sollte, streute zusätzliches Salz in die Wunde.

Für die Löwen hatten in diesem hoch emotionalen Derby Eddie Lewandowski (2), Martin Buchwieser, Max Eisenmenger und David Suvanto getroffen gehabt. Buchwieser hatte zudem drei Assists. Max Faber bereite zwei Treffer vor.

Mutiger Beginn, aber die Tore macht Kassel

Die Löwen begannen konzentriert und engagiert. Bereits mit dem ersten Shift konnte sich Stephen MacAulay auf der linken Seite gegen Denis Shevyrin durchsetzen und einen Bauerntrick versuchen. Doch Jerry Kuhn war zur Stelle (1.). Wenig später hatten die Löwen zwei weitere gute Gelegenheiten bei 4-gegen-4. Kassel kam in der 6. Minute erstmals gefährlich vors Tor. Lois Spitzner traf aber zum Glück nur den Pfosten.

Besser machte es da in der 8. Minute Ryon Moser. Nachdem er bei einem Konter mit unsauberen Mitteln gestoppt worden war, verwandelte er den anschließenden Penalty selbst zum 1:0 für die Gastgeber.

Die Löwen zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt und kamen direkt im Anschluss zu einer Doppelchance durch Marius Erk und Buchwieser (8.). Auf der anderen Seite parierte Patrick Klein bärenstark gegen Alexander Heinrich (15.). Kurz vor Ende des 1. Drittels dann der zweite Huskies-Treffer: Corey Trivino schlich sich in den Rücken der Löwen-Abwehr und lauerte am langen Pfosten auf die Scheibe. Per Direktabnahme netzte er zum 2:0 ein (18.).

Löwen drehen die Partie

Der zweite Abschnitt gehörte einzig und allein den Löwen. 18:4 Torschüsse und 3:0 Treffer sollten am Ende dieser 20 Minuten zu Buche stehen. Nach einigen ordentlichen Chancen hätte in der 26. Minute Dominik Meisinger bereits den Anschlusstreffer machen können. Nach Zuspiel von Mike Mieszkowski gelang es ihm nicht, Kuhn zu überlisten.

In der 29. Minute machte es Lewandowski dann besser. Max Faber behauptete die Scheibe im gegnerischen Drittel und leitete sie weiter zum 39-jährigen Angreifer, der mit all seiner Routine Kuhn ohne Chance ließ und auf 1:2 verkürzte.

Wenig später konnte Kuhn in höchster Not gegen den enteilten MacAulay retten (31.). Auf der Gegenseite musste Klein noch in derselben Minute erstmals ernsthaft eingreifen. Dann waren wieder die Löwen an der Reihe: Nach einer Strafe gegen Trivino zeichnete sich die Powerplay-Formation der Löwen aus. Faber hämmerte den Puck Richtung Tor und Buchwieser fälschte die Scheibe zum Ausgleich ins Netz.

Ein nächstes Überzahlspiel der Frankfurter verstrich ohne nennenswerte Chance, doch in der 39. Minute jubelten die Löwen erneut. Max Eisenmenger, Buchwieser und Lewandowski schnürten die Huskies lange im eigenen Drittel ein und belohnen sich am Ende mit dem Führungstreffer durch Eisenmenger.
Unschöne Aktion überschattet irres Schlussdrittel

Das 3. Drittel begann dann mit der bereits beschriebenen unschönen – und ungeahndeten – Aktion von Kassels Shevyrin. Die Löwen wirkten in den folgenden Minuten irgendetwas zwischen geschockt und gefrustet. Kassel nutzte diese emotionale Phase eiskalt aus und traf dreimal innerhalb von 4:22 Minuten.

Nur zehn Sekunden nach der Szene machte Alexander Karachun bei 4-gegen-4 den 3:3-Ausgleich. Keine zwei Minuten später brachte Justin Kirsch die Nordhessen in Führung (43.). Nach einer Strafe gegen Adam Mitchell spielte Kassel wenig später 5-gegen-3 und baute durch ein Tor von Duffy die Führung auf 5:3 aus (45.).

Doch an Aufgeben dachte niemand auf der Löwen-Bank. Stattdessen bäumten sich die Frankfurter noch einmal auf. Die Löwen fuhren nun wütende Angriffe und brachten sich in der 49. Minute wieder zurück ins Spiel. Nach einem Bullygewinn legte Faber quer zu seinem Verteidigungspartner Suvanto. Der Schwede erzielte seinen zweiten Saisontreffer mit einem satten Schlagschuss.

Die Löwen witterten nun ihre Chance: Mit zwei langen Pässen machten die Löwen das Spiel breit und Lewandowski vollendete den mustergültigen Angriff mit seinem zweiten Tor an diesem Abend und dem Ausgleich zum 5:5 (50.).

In der Folge erhielten die Löwen zwei Powerplays. Das erste verstrich ungenutzt. Das zweite wurde durch eine Strafe gegen Frankfurt unterbrochen. Nach kurzer 4-gegen-4-Situation hatten anschließend die Huskies noch einmal Überzahl – und sie nutzten sie. Ausgerechnet Shevyrin erzielte den 6:5-Führungstreffer, als sein Schuss von der blauen Linie den Weg durchs Getümmel fand.

Frankfurt setzte in der Folge alles auf eine Karte und nahm Klein für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Doch statt des erneuten Ausgleichs fiel das 7:5. Karachun traf ins leere Tor.

Ausblick:

Am Freitag, den 24. Januar bestreiten die Löwen ihr drittes Auswärtsspiel in Folge. Sie sind zu Gast bei den Lausitzer Füchsen (19:30 Uhr). Es ist zugleich der Beginn der zweiten „Home-and-Home“-Serie der Saison. Denn am Sonntag, den 26. Januar ist Weißwasser zu Gast in Frankfurt. Spielbeginn in der Eissporthalle ist um 18:30 Uhr.

PM Löwen Frankfurt

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