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Löwen kehren per Sweep ins Endspiel zurück

Brett Breitkreuz schießt die Löwen mit seinem Treffer in der Verlängerung zum 4:3-Sieg

Þ10 April 2019, 09:56
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Löwen Frankfurt
Löwen Frankfurt

Am Ende begruben sie ihn verdientermaßen. Bisher war es (noch) nicht die Endrunde des Brett Breitkreuz, einem der Playoff-Monster der Meistermannschaft 2017. Doch am Dienstagabend avancierte der unermüdliche Fighter zum Helden des Spiels, der seine Löwen mit zwei Toren ins Playoff-Finale der DEL2 schoss. Breitkreuz‘ Treffer in der 6. Minute der Verlängerung bedeutete den 4:3 (1:2, 2:1, 0:0, 1:0)-Sieg der Löwen und damit den vierten Sieg im vierten Spiel gegen die Dresdner Eislöwen.

Zuvor gingen die Hausherren vor 2.312 Zuschauern in der Energieverbund Arena Dresden dreimal in Führung, doch Tim Schüle, Carter Proft und eben Breitkreuz mit seinem ersten Treffer des Spiels glichen dreimal für die Löwen aus. Nach einem enorm starken 3. Drittel der Löwen machte Breitkreuz‘ „Sudden Death Game Winner“ den Frankfurter 4:0-Halbfinal-„Sweep“ über die Eisöwen perfekt. Damit stehen die Löwen zum zweiten Mal nach 2016/2017 im Finale der DEL2.
Auf vier Reihen ins Finale

Dass Dresden eigentlich mit dem Rücken zur Wand stand und das Spiel dringend gewinnen musste, um die zwangläufige Sommerpause zu verhindern, war schon im 3. Drittel kaum noch ersichtlich. Zwar schien beim Stand von 3:3 zu Beginn des Schlussabschnitts ein Sieg für die Eislöwen durchaus im Bereich des Möglichen zu sein, doch das wohl beste Drittel der Löwen in den diesjährigen Playoffs gab den Hausherren praktisch zu keinem Zeitpunkt eine echte Gelegenheit das Spiel zu Ihren Gunsten zu entscheiden.

Einzige Ausnahme hiervon war eine unglückliche Strafe gegen Matt Pistilli 53 Sekunden vor dem Ende und das daraus resultierende Powerplay für Dresden. Doch auch fünf Eislöwen-Stürmer vermochten gegen vier Löwen keine zwingende Torchance zu generieren.

Wieder einmal hatten die Löwen mit ihrem konsequenten Spiel aller vier Reihen ihren Gegner aus dem Spiel genommen. Möglichst kurze Wechsel sorgten für stets frische Sturmformationen auf dem Eis, die mit ihrem Forechecking Dresden den Spielaufbau erschwerten. Gelang den Eislöwen einmal mit einem langen Pass der Weg aus der eigenen Hälfte, hatten die Verteidiger der Löwen, an der blauen Linie wartend, meist wenige Probleme vor ihrem Gegner an der Scheibe zu sein und das Spiel wieder in die andere Richtung zu verlagern.

Einziger Makel am Spiel der Löwen im Schlussdrittel war die eigene Chancenverwertung. So blieben unter anderem zwei eigene Powerplays ungenutzt . Nach Breitkreuz' Siegtreffer in der Verlängerung war dieser Aspekt jedoch verkraftbar.
Ruhe vor dem Knall

Im 1. Drittel wurden die Zuschauer in der Energieverbund Arena zunächst Zeuge eines Schlagabtauschs auf Augenhöhe- wobei dies nicht zu wörtlich genommen werden sollte, denn besonders hart war das Spiel keinesfalls. Vielmehr waren beide Teams um Spielkontrolle und Fehlervermeidung bemüht. Dies fiel den Löwen leichter, als den mit dem Rücken zur Wand stehenden Dresdnern, die stellenweise etwas gehemmt schienen.

Doch zwei Tore binnen 33 Sekunden lösten die Zurückhaltung auf beiden Seiten schlagartig. In der 13. Minute gelang zunächst Jordan Knackstedt die Führung für seine Eislöwen. Nachdem Ilya Andryukhov einen Schuss von Stefan Della Rovere noch an den Pfosten lenken konnte, fälschte Knackstedt den nachfolgenden Distanzschuss von Nick Huard unhaltbar zur Dresdner 1:0-Führung ab.

Die Antwort der Löwen folgte jedoch promt. Schon im nächsten Wechsel überliefen Mathieu Tousignant und Schüle (zu) weit aufgerückte Eislöwen bei einem Gegenangriff und Schüle besorgte den Ausgleich mit einem wuchtigen Schuss (14.).

Ein Puckverlust im eigenen Drittel schenkte Dresden jedoch keine zwei Minuten später die erneute Führung durch Christian Billich, der nach einer spektakulären Parade von Andryukhov gegen Harrison Reeds initialen Abschluss den Nachschuss versenkte (15.).
Andryukhov vereitelt Dresdner Hoffnungen

Ihrem Schlussmann, der nach der Partie zum besten Spieler der Serie gewählt wurde, verdankten es die Löwen zu Beginn des 2. Drittels auch, im ersten Unterzahlspiel der Partie nicht weiter in Rückstand geraten zu sein. Nach einem Querpass durch die Zone hatte Thomas Pielmeier auf halbrechts lauernd bei seiner Direktabnahme viel offenes Tor vor sich, doch ein spektakulärer Fanghandsave Andryukhvos raubte Dresdens Kapitän das 3:1 (22.).

In der Rückschau schien der Save soetwas wie der „Turning Point“ der Partie gewesen zu sein, denn die Löwen überstanden nicht nur die Strafe, sondern übernahmen in der Folge auch das Spielgesehen. Nach der Partie urteilte Head Coach Matti Tiilikainen: „Wir wurden immer besser. Zu Beginn unterliefen uns noch einige Fehler, die Dresden nutzte. Doch ab dem 2. Drittel waren wir wacher, haben weniger Fehler gemacht und deshalb gewonnen“.  

Den 2:2-Ausgleich erzielten die Löwen in der 27. Minute als sie die Unordnung in Dresdens Hintermannschaft nutzten. Tousignant bediente den unbehelligt vor das Tor ziehenden Proft mit einem Rückhandpass für das Highlight-Video, und Proft ließ Marco Eisenhut im Tor der Eislöwen keine Chance.

Doch Dresden war noch nicht geschlagen und ging im Powerplay ein drittes Mal in Führung. Pielmeier fälschte einen Schuss von Knackstedt im Getümmel vor dem Tor noch entscheidend ab, so dass Andryukhov erneut keine Abwehrchance blieb (30.).
Beginn der Löwen-Dominanz

Der erneute Rückstand beeindruckte die Löwen jedoch wenig, die das Spiel direkt wieder ins Drittel vor Eisenhut verlagerten. Und Dresdens Goalie stand sogleich mehrfach im Mittelpunkt. Zunächst verhinderte er mit einem starken Save den postwendenden Ausgleich durch einen Rückhandschuss von David Skokan (31.), dann schickte er die Löwen durch ein Beinstellen gegen Tousignant erstmals ins Powerplay (32.).

In Spiel 3 noch mit (quasi) vier Gegentoren in Unterzahl, nahmen die Dresdner den Löwen heute durch geschicktes Verschieben der Box in eine Raute häufig die Abnehmmöglichkeit für deren Querpässe aus der Halbdistanz und beraubten Frankfurt so eines gefährlichen Elements in ihrem Powerplay. Doch die Löwen fanden dennoch einen Weg zum Ausgleich in Überzahl - wenngleich „erst“ in ihrem zweiten Powerplay zum Ende des Drittels. Als Eisenhut einen Schuss von Skokan nicht festhalten konnte, war Breitkreuz zur Stelle, um den Rebound durch die Beine des Goalies zum dritten Ausgleich über die Linie zu drücken (39.).
Kurze, wilde Overtime

Nach dem torlosen Schlussdrittel begannen die Eislöwen die Verlängerung nach Pistillis Strafe mit 1:08 Minuten in Überzahl; noch immer mit der Chance die Partie trotz eines Schussverhältnisses von 10:37 in den beiden letzten Dritteln gegen sich noch als Gewinner zu beenden. Die Löwen jedoch vereitelten auch den Rest dieser Strafe mit starkem Unterzahlspiel.

Angetrieben von der Aussicht auf den einen Lucky Punch zum Sieg entwickelte sich nun ein offensiver Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Nacheinander scheiterten jedoch Mitchell (62.), Timo Walther (63.), Max Eisenmenger (64.), Tousignant (65.) und Stefan Della Rovere (65.) an den Schlussmännern beider Mannschaften, ehe Breitkreuz die Löwen in der 66. Minute ins Finale schoss.
Ausblick

Wer der Gegner um den Meistertitel der DEL2 sein wird, steht aktuell noch nicht fest. Ravensburg und Kaufbeuren duellieren sich noch im zweiten Halbfinale. Sicher ist nur, dass die Löwen das Finale mit einem Heimspiel am Gründonnerstag, den 18. April eröffnen werden.

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