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(3:0) - (0:2) - (2:0)
26.03.2023, 18:30 Uhr

Lands­hut er­zwingt das sieb­te Spiel

Er­satz­ge­schwäch­ter EVL wächst einmal mehr über sich hin­aus

Þ27 März 2023, 18:09
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landshut
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Das war eine unglaubliche Energieleistung! Der EV Landshut hat im Playoff-Viertelfinale der DEL2 ein entscheidendes siebtes Spiel erzwungen. In einer echten Gänsehaut-Atmosphäre setzten sich die Niederbayern vor 4263 Fans in der heimischen Fanatec Arena verdient mit 5:2 gegen die Ravensburg Towerstars durch. Die Entscheidung über den Einzug ins Halbfinale fällt nun in einem entscheidenden siebten Spiel am Dienstag (20 Uhr/CHG-Arena Ravensburg). Es ist das 4000. Spiel in der Vereinsgeschichte des EVL.

Die Landshuter brachten nach den am Freitag erlittenen Oberkörperverletzungen von Jack Doremus und Tyson McLellan noch neun Stürmer und fünf Verteidiger aufs Eis – unter ihnen auch Youngster Michael Reich und Jan Pavlu, die als gelernte Verteidiger beide im Sturm aufliefen. Es war eine Rumpftruppe, die gleich im ersten Drittel über sich hinauswuchs.

Mit ihren begeisterten Fans im Rücken gingen die Rot-Weißen mit einer gehörigen Portion Wut und einer echten „Jetzt erst Recht“-Mentalität auf dem Eis. Die Dreihelmenstädter schnürten die Towerstars phasenweise sogar ins eigene Drittel ein und brachten die Fanatec Arena gleich dreimal zum Beben. Den Anfang machte Jakob Mayenschein, der an allen drei Treffern im ersten Abschnitt beteiligt war und nach knapp sechs Minuten zum 1:0 einnetzte. Zwei Minuten darauf war es Marco Pfleger, der im Powerplay glänzend freigespielt wurde und sich nicht zweimal bitten ließ. Und dann war da auch Simon Stowasser, der nach einer Viertelstunde Jonas Stettmer zum 3:0 überwand! Der Jubel in der Arena kannte keine Grenzen und auf Seiten der Ravensburger musste wie schon am Freitag ein Torhüter frühzeitig sein Gehäuse räumen. Stettmer machte entnervt für Jonas Langmann Platz. Die Towerstars hatten lediglich zur Mitte des Drittels fünf starke Minuten, konnten aber nicht verhindern, dass die Landshuter nach 20 Minuten von ihren Fans mit „Standing Ovations“ gefeiert wurden.

Im Mittelabschnitt holten die Niederbayern die Oberschwaben aber wieder zurück ins Spiel. Nach Strafzeiten gegen Max Forster und Lukas Mühlbauer nutzten die Gäste eine doppelte Überzahl mit einem mächtigen Schlagschuss von Josh MacDonald, der seine Farben auf den Videowürfel brachte (26.). Ravensburg hatte jetzt mehr Spielkontrolle und profitierte erneut von einer Strafzeit gegen den EVL. Als Julian Kornelli das Sünderbankerl drückte, zeigte die Mannschaft von Peter Russell erneut, dass sie das beste Powerplay in den Playoffs stellt und verkürzten durch Oliver Granz (33.). Kurz vor dem Ende des Mittelabschnitts wurde der Sport dann kurzfristig zur Nebensache. Aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Gegengerade, der aber zum Glück ein gutes Ende nahm, musste die Drittelpause um 99 Sekunden vorgezogen werden.

In den letzten 21 Minuten und 39 Sekunden zog der EVL noch einmal alle Register! Während die Fans wie der siebte Mann hinter ihrer Mannschaft standen, wuchsen die rot-weißen Puckjäger über sich hinaus. Sie boten Ravensburg nicht nur die Stirn, sondern waren jetzt sogar wieder die bessere Mannschaft – auch in den „Special Teams“! So ließ Samir Kharboutli im Powerplay mit einem platzierten Schuss über die Schulter von Langmann die Hallendecke erzittern – 4:2 (43.)! Landshut agierte jetzt kompromisslos und ließ sich die Butter nicht mehr von der Brezn nehmen. Mit dem 5:2 durch Alex Dersch, erneut in Überzahl, gab es in der Fanatec Arena nur noch Stehplätze! Über 4000 Fans feierten noch bis weit nach Schlusspfiff den erneuten Ausgleich in der „Best of Seven“-Serie und skandierten „Und am Dienstag schmeißen wir Euch raus!“

„Für uns gab es heute nur siegen oder fliegen. Wir haben heute sehr viele Kleinigkeiten richtig gemacht. Am Ende ist nicht ausschlaggebend, wie viele Spieler Du hast, sondern wie viele Spieler ihren Job richtig machen. Das war heute mit das beste Eishockeyspiel, das wir in dieser Saison gezeigt haben. Wir haben sehr viel richtig gemacht und Ravensburg nur über das Powerplay zurück ins Spiel kommen lassen. Riesenkompliment an die Zuschauer. Ich hatte heute zwischendurch am ganzen Körper Gänsehaut und auch Tränen in den Augen. Die Mannschaft hat sich diese Stimmung einfach verdient“, resümierte EVL-Cheftrainer Heiko Vogler – und auch Verteidiger Benedikt Brückner schloss sich seinem Coach an: „Auch wenn bei unserem Auto alle Räder abfallen, wir rollen einfach weiter“, sagte der Verteidiger im Sprade TV-Interview.

Das alles entscheidende siebte Spiel in dieser Serie wird nun am kommenden Dienstag um 20 Uhr in der Ravensburger CHG-Arena angepfiffen. 

Tore: 1:0 (05:59) Mayenschein (Bruch/Dersch), 2:0 (07:58) Pfleger (Forster/Mayenschein), 3:0 (14:56) Stowasser (Mayenschein/Bruch), 3:1 (25:47) MacDonald (Czarnik/Herr) (PP2), 3:2 (32:19) Granz (Sarault/Czarnik) (PP1), 4:2 (42:11) Kharboutli (Pfeger/Pageau) (PP1), 5:2 (51:09) Dersch (Pageau/Forster).

Strafminuten: Landshut: 6, Ravensburg: 10.

Schiedsrichter: Stephan Bauer / Nikolas Neutzer

Zuschauer: 4263

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