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Kai Schmitz hängt doch noch ein Jahr dran

Þ23 Juli 2020, 12:10
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Saale Bulls Halle
Saale Bulls Halle

Bereits vor zwei Jahren war sein Karriereende vorgesehen, dann folgte seine schwere Verletzung und nach seiner Genesung wuchs der spieler- als auch vereinsseitige Wunsch, doch noch ein weiteres Jahr als Eishockeyprofi dran zu hängen. Der neue Plan des Vereins: Kapitän und Vereinsikone Kai Schmitz beendet zum Saisonende 2019/20 seine aktive Profikarriere, bleibt dem Verein aber treu und übernimmt die vakante Stelle des Sportlichen Leiters. Einige Aufgabenbereiche dieser neuen Funktion übernahm er bereits (hinter den Kulissen) in den letzten beiden Spielzeiten, als er in enger Zusammenarbeit mit den Trainern maßgeblich an der Kaderbildung beteiligt oder auch in Sachen Ausrüstung Ansprechpartner für seine Mannschaftskollegen war.

Als der Mitteldeutsche Rundfunk Schmitz in einem Interview Mitte März fragte: „Aber was ist, wenn die Saale Bulls in der kommenden Saison eine ähnliche Verletztenmisere erleben wie in der abgelaufenen Spielzeit, wo phasenweise gerade noch zwei komplette Reihen zur Verfügung standen? In solchen Situationen ist es eine gewisse Tradition im Sport, dass dann Ex-Spieler, die noch immer im Verein sind, reaktiviert werden. Würde Schmitz die Schlittschuhe also vielleicht doch wieder anziehen, wenn Not am Mann wäre?“, ahnte wohl niemand, dass sich diese Frage schneller als gedacht stellen würde. Allerdings aus anderen Gründen. Damals antwortete Kai, er sei jetzt Sportlicher Leiter, „aber man weiß nie, was passiert.“

‚Passiert‘ ist Corona, mit dem abrupten Saisonabbruch sowie dem sich anschließenden – und bis heute andauernden – Kampf um das sportliche und wirtschaftliche Überleben des Clubs. Die aktuellen Rahmenbedingungen infolge der Corona-Pandemie bringen eine Vielzahl an Unwägbarkeiten mit sich, was sich letztlich auch in dem geplanten (geringeren) Mannschaftsbudget niederschlägt. So wurde bereits die ursprünglich angedachte Co-Trainerstelle wieder aus dem Budget gestrichen. Außerdem hat man sich – wie auch in der DEL und DEL2 – mit allen Mitarbeitern des Vereins, egal ob Trainer, Spieler, Geschäftsführung usw., auf eine sog. variable Gehaltskürzung geeinigt, die z.B. im Falle fehlender Zuschauereinnahmen zum Tragen kommen würde. Auf den Prüfstand kamen in diesem Zusammenhang nun zwangsläufig auch die zusätzlichen Personalkosten für einen sportlichen Leiter – wohlwissend um die besondere Bedeutung dieser Position. Aus Sicht des Vereins heißt dies aber, man muss sowohl diese neue Stelle finanzieren als auch den Spieler ersetzen.

Und so kamen vereinsseitig auch wieder Überlegungen auf, ob man Kai nicht überzeugen könnte, erneut eine Saison als Verteidiger dran zu hängen. Keine leichte Aufgabe, denn im Klartext heißt das, dass Kai zwei Funktionen für nur ein Gehalt ausüben müsste. Und eins ist klar: Von dieser Konstellation hätte man sicher nicht Jeden überzeugen können. Doch einmal mehr zeigt sich die tiefe Loyalität von Kai gegenüber den Saale Bulls, denn nach kurzer Bedenkzeit gab er sein OK zu den Plänen des Vereins – wohl wissend um die Doppelbelastung und die Risiken dieser Entscheidung. Und er geht sogar noch einen Schritt weiter, indem er – unabhängig von der tatsächlichen Finanzlage in der bevorstehenden Saison – bereits jetzt auf einen Teil seines Gehalts verzichtet.

Eine Entscheidung, die aus Sicht der Saale Bulls nicht mit Geld zu bezahlen ist. Denn einerseits wissen die Verantwortlichen (und auch alle, die Kai kennen), dass es bei ihm keine halben Sachen gibt, dass er alle übernommenen Aufgaben immer mit hundertprozentigem Einsatz erledigt. Andererseits zeigen sowohl seine Fitnesstests als auch der Blick auf die Statistiken der letzten Saison, dass er – trotz seiner inzwischen 35 Jahre – noch nicht zum alten Eisen gehört. Hinter Moritz Schug und Eric Wunderlich (beide sammelten jeweils 33 Scorerpunkte) belegte Kai teamintern mit 25 Punkten den dritten Platz unter allen Verteidigern.

So können wir uns also darauf freuen, dass er seinen bislang 444 Pflichtspielen für die Saale Bulls weitere folgen lassen kann und wünschen ihm in diesem Sinne eine erfolgreiche und verletzungsfreie (13.) Saison bei den Saale Bulls!

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