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27.05.2025, 02:00 Uhr

Hurricanes geben sich nicht auf

3:0 Sieg im vierten Spiel gegen Florida

Þ27 Mai 2025, 09:09
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Carolina Hurricanes

Der 3:0-Sieg der Carolina Hurricanes in Spiel 4 des Eastern Conference Finals 2025 am Montagabend in der Amerant Bank Arena bei den Florida Panthers ist weitaus mehr als nur ein Achtungserfolg. Einerseits verkürzten die Gäste aus Raleigh in der Best-of-Seven-Serie auf 1:3, zeigten, wie man gegen den amtierenden Stanley Cup Champion erfolgreich Hockey spielt und brachen einen fast zwei Jahrzehnte alten Fluch.

Der Fluch ist gebrochen

Fast 19 Jahre hatten die Hurricanes kein Spiel im Eastern Conference Finale mehr gewinnen können. Am 1. Juli 2006 hatte ein gewisser Rod Brind’Amour das Game-Winning- und Series-Clinching-Goal beim 4:2 gegen die Buffalo Sabres erzielt. Die Hurricanes waren damals auch in der letzten Runde nicht zu stoppen und kürten sich gegen die Edmonton Oilers zum Stanley Cup Champion (4:3).

In den letzten knapp zwei Jahrzehnten aber ist Ernüchterung eingekehrt. Das Meisterschafts-Fenster scheint seit Langem erneut geöffnet, doch immer wieder geht Carolina kurz vor dem Erreichen des Stanley Cup Finals die Luft aus. Mehr noch: Sie wurden in den letzten drei Eastern Conference Finals geradezu gedemütigt und dreimal in Folge gesweept: 2009 von den Pittsburgh Penguins, 2019 von den Boston Bruins und 2023 von den Florida Panthers. So kam es zu einem unrühmlichen Negativlauf von 15 Conference-Final-Niederlagen in Folge. Dieser Fluch aber wurde am 26. Mai in Sunrise gebrochen.

„Diese Geschichte bedeutet diesen Jungs nichts. Ich bin froh, dass wir nicht mehr darüber reden müssen“, sagte Hurricanes-Trainer Rod Brind’Amour. „Wir genießen das kurz. Es wurde viel darüber gesprochen. Jetzt müssen wir uns wieder eine Chance geben.“

„Das kümmert mich gar nicht. Wir wollen einfach nur das nächste Spiel gewinnen“, wiegelte auch Torwart Frederik Andersen ab. „Wir bleiben am Leben. Jeder Sieg verlängert seine Saison. Wir stehen nach wie vor mit dem Rücken zu Wand, wollen es aber noch einmal schaffen.“

Ein Kraftakt war dieser 3:0-Erfolg in Spiel 4 dennoch. Und das lag nicht nur an 37 ausgeteilten und 52 eingesteckten Checks, 15 geblockten Schüssen und jeder Menge Laufeinsatz. Nach dieser Vorgeschichte bewies Carolina auch mentale Stärke.

„Es gibt viel Charakter in dieser Kabine. Die Jungs wollten noch keine Sommerpause haben“, betonte Carolinas Routinier Jordan Staal (36). „Wir haben eine tolle Mannschaft, die mit einer besseren Leistung zurückkommen möchte. Wir gehen es jetzt von Tag zu Tag, Wechsel zu Wechsel und Faceoff zu Faceoff an.“

„Wir sind natürlich eine stolze Mannschaft“, unterstrich auch Andersen. „Wir wussten, dass wir in den ersten drei Spielen nicht unser bestes Spiel gezeigt hatten. Unser Fokus lag darauf, das beste Spiel zu bringen und zu sehen, wie es ausgeht. Das war unser Ziel.“

„Wir haben Herz gezeigt und hart gekämpft“, sagte Center Sebastian Aho. „Jeder auf der Bank war ein bisschen lauter. Die Jungs haben gespürt, dass wir voll da waren. Das hat sich auch auf dem Eis gezeigt.“

Andersen ist nicht zu überwinden

Einer der großen Helden an diesem Montagabend war Andersen, der einen 20-Save-Shutout feierte. Für den 35-jährigen Dänen war es die fünfte Weiße Weste in den Stanley Cup Playoffs. Keine Selbstverständlichkeit, wurde Andersen in Spiel 2 noch nach zwei Dritteln ausgewechselt und Brind’Amour hatte daraufhin in Spiel 3 auf Backup Pyotr Kochetkov als Starter gesetzt.

„Es geht nicht um meine Gefühle, sondern darum, dass die beste Mannschaft auf dem Eis steht und den Job erledigt“, so Andersen, der sich mit einer Gala-Vorstellung eindrucksvoll zurückmeldete.

Andersen ist erst der dritte Torwart in der Franchise-Geschichte der Carolina Hurricanes und Hartford Whalers, der in einem Elimination Game einen Shutout verzeichnen konnte. Vor ihm schafften das auch Cam Ward und Mike Liut.

„Freddy war unglaublich“, lobte Aho. „Auch die Jungs vor ihm haben alles gegeben. Es waren die kleinen Details, die gut geklappt haben. Wenn wir so weiterspielen, dann geben wir uns auch eine Chance, zu gewinnen.“

„Er hat geglänzt“, freute sich auch Kapitän Staal für seinen Schlussmann. „Ein paar Schüsse sind an mir vorbeigezischt, bei denen ich mir gedacht habe ‚Oh nein‘, aber er hat ein paar tolle Paraden gezeigt. Das haben wir gebraucht: Einen Torwart, der sich zeigt und einen Shutout festhält. Er, aber die Jungs vor ihm, müssen auch weiterhin so gut spielen.“

„Er sah selbstbewusst aus, aber das ist er immer“, hatte Brind'Amour vollstes Vertrauen in seinen Starter. „Er wirft sich nicht herum. Er hat sich immer unter Kontrolle, und es gab heute Abend einige wirklich schwierige Schüsse dabei. Er hat es einfach aussehen lassen, was zeigt, dass er voll da war.“

„Er hat jeden Puck gesehen und jede Parade einfach aussehen lassen. Er war der Grund, warum wir gewonnen haben“, stimmte auch Stürmer Logan Stankoven mit ein.

Hurricanes schöpfen neue Hoffnung

Es ist aber nicht nur ein guter Torwart, der den Hurricanes Hoffnung macht. Es war vor allem der Spielstil, der Carolina überhaupt erst so weit gebracht hat. Die Gäste aus Raleigh beherrschten wieder das Schuss-Management (28:20-Torschüsse) und waren stabil im Penalty Killing (4/4). Vorne erzielte Stankoven das alles-entscheidende Tor (31.). Aho (58.) und Staal (59.) machten mit „Empty-Nettern“ kurz vor Schluss den Deckel drauf.
 

„Er ist ein Kämpfer. Er gibt keinen Puck auf. Er ist hartnäckig und ein Hurricane durch und durch“, sagte Staal über Matchwinner Stankoven. „Er hat den Stein heute ins Rollen gebracht, ist aber schon die gesamte Serie unser bester Spieler. Wir wollen uns natürlich nicht nur auf ihn verlassen, trotzdem hoffen wir, dass er genauso weiterspielen wird. Es war wichtig, in Führung zu gehen. In dieser Liga, aber insbesondere gegen diese Mannschaft ist es schwer, hinterherzulaufen. Das erste Tor war wichtig, danach sind wir drangeblieben und haben kaum etwas zugelassen. Das war eher unser Spiel. Die Jungs haben das umgesetzt, was wir wollten. Wir sind drangeblieben, waren geduldig und haben direkt gespielt.“

„Wir haben defensiv richtig gut gespielt, haben ihnen die Torchancen geraubt und selbst gute Möglichkeiten herausgespielt“, fasste es Aho zusammen.

Spiel 5 ist am Mittwochabend (8 p.m. ET; Donnerstag, 2 Uhr MESZ; Sky Sport, MySports, NHL.tv) im Lenovo Center in Raleigh, wo Carolina seine Aufholjagd fortsetzen möchte.

„Es beginnt mit einem Sieg“, weiß Stankoven, „daran wollen wir anknüpfen.“

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