Mit sage und schreibe 7:0 (2:0/2:0/3:0) besiegte das Team von Mike Pellegrims die Eisbären Regensburg und tauschte mit dem dritten Heimsieg in Folge die Tabellenplätze mit dem Meister der Vorsaison. Für den bislang höchsten Saisonsieg darf sich die Mannschaft von Headcoach Mike Pellegrims auch bei Goalie Jerry Kuhn bedanken, der seinen ersten Shutout im Teufel-Dress feierte.
Orendorz und Tropmann legen vor:
Die Partie begann optimal für die Hausherren, denn Kevin Orendorz gelang schon nach 83 Sekunden mit einem trockenen Schuss die frühe Führung. Während einer Überzahl bemühten sich die Gäste um den Ausgleichstreffer. Corey Trivino bediente Pierre Preto, der sich ebenso wie Distanzschütze Jakob Weber dem aufmerksamen Goalie Jerry Kuhn geschlagen geben musste (4.). Von der Strafbank kommend, eroberte Jordan Hickmott etwas später die Scheibe und gab ab zu Orendorz, dessen Doppelpack einzig vom gut reagierenden Schlussmann Roy verhindert wurde (5.). Bedient von Julian Lautenschlager, scheiterte Brent Aubin dann doppelt am Goalie (8.), ehe Fabio Kose das ECN-Gehäuse freistehend verfehlte (10.).
Nachdem Kuhn einen Bauerntrick von Marvin Schmied vereitelt hatte (12.), setzte sich Edwin Tropmann auf der rechten Seite durch, brachte die Scheibe aus unmöglichem Winkel in die Mitte und drehte jubelnd vor der Südkurve ab – das Hartgummi hatte, abgefälscht von Roy, den Weg in die Maschen gefunden (14.)! Ein Hickmott-Zuspiel sprang Coffman kurz darauf über die Kelle (16.), und auch auf der Gegenseite verpasste Aleandro Artagnan eine Hereingabe von Ryon Moser nur knapp (18.). Mit einem Pfostenschuss von Coffman endete das erste Drittel (20.).
Hickmott und Vause bauen Führung aus:
Auch im zweiten Spielabschnitt starteten die Roten Teufel nach Maß: Hickmott war auf der rechten Seite frei durch, einzig begleitet von einem Verteidiger und zwei Teamkollegen. Der Kanadier schloss selbstbewusst ab und erhöhte eiskalt auf 3:0 (21.). Nur kurze Zeit später musste Yuma Grimm in die Kühlbox und die Kurstädter erhöhten den Druck (24.). Brent Aubin traf zwar nur den Pfosten (24.), doch gegen Ende der Strafzeit landete ein weiterer Schussversuch vor dem Tor, wo Taylor Vause goldrichtig stand und zum 4:0 abstaubte (25.)!
Doch eine Regensburger Überzahl brachte die Gäste wieder zurück: Nachdem Kuhn einen Schuss pariert hatte, tauchte Constantin Ontl vor dem aus seiner Sicht freien Tor auf, setzte die Scheibe jedoch daneben (26.). Der letzte Powerplay-Angriff der Eisbären führte zu Corey Trivino, dessen Abschluss nach Kuhns Rettungsaktion auf der Latte tänzelte und schließlich hinter dem Tor landete (28.). Nach dem Powerbreak spielten fast nur noch die Gäste, die ein ums andere Mal an Kuhn verzweifelten. Erst fing dieser einen wuchtigen Weber-Schuss (32.), dann rettete er mit der Stockhand gegen Olle Liss (35.) und gab auch Verteidiger Patrick Demetz, der sich ein Herz fasste, das Nachsehen (38.). Der Bad Nauheimer Goalie sorgte so für eine weiße Weste zum letzten Pausentee.
Hänelt, Hickmott und Vause machen es deutlich:
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels arbeiteten die Eisbären am Comeback, kamen jedoch nicht an der Teufel-Defensive um Goalie Kuhn vorbei. So fälschte Tropmann einen Preto-Abschluss über das Tor ab (41.), und mit vereinten Kräften vereitelte unsere Abwehr eine Regensburger Dreifachchance (43.). Nach abgesessener Strafe stürmte dann Trivino von der Strafbank aus alleine auf Kuhn zu, musste sich diesem aber ebenfalls geschlagen geben (46.). Auch gegen Demetz rettete er mit der Stockhand (47.) und Marius Erk, der auf den Tag genau vor neun Jahren sein DEL2-Debüt für die Roten Teufel gab, warf sich in einen Schuss von Fabio Kose (48.).
Nachdem der ECN zweimal hintereinander in Unterzahl geraten war (49./51.) und beide Regensburger Powerplays entschärft hatte, brachen bei den Eisbären alle Dämme: Per Empty-Netter markierte Haakon Hänelt von der blauen Linie das 5:0 (54.), ehe Hickmott dem inzwischen zurückgekehrten Goalie Roy völlig freistehend das Nachsehen gab und den Doppelpack schnürte (56.). Doch damit nicht genug: Topscorer Bowles steuerte seinen dritten Assist des Abends bei, als er den allein gelassenen Vause bediente, der sein Torkonto auf zwei und den Spielstand auf 7:0 hochschraubte (56.).
Die Stimmen zum Spiel:
Peter Flache, Headcoach Eisbären Regensburg: „Wir haben nicht gut angefangen und lagen nach ersten Drittel mit 0:2 und nach dem zweiten mit 0:4 zurück. Offensiv haben wir gut gespielt und unsere Möglichkeiten gehabt, aber Jerry Kuhn war einfach sehr gut. Auch im letzten Durchgang hatten wir unsere Chancen, aber wieder war er stark. Als wir unseren Torhüter runter genommen hatten, haben wir das 5:0 bekommen und als er wieder auf dem Eis war, wurde er im Stich gelassen. Das war kein 7:0-Spiel, aber defensiv war das von unserer Seite einfach nicht gut.“
Mike Pellegrims, Headcoach EC Bad Nauheim: „Ich glaube auch, dass das kein 7:0-Spiel war. Regensburg ist zu Chancen gekommen, gerade, als wir in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels von unserem Eishockey weggegangen sind. Das haben wir auch in der Pause angesprochen, konnten es aber im letzten Durchgang – auch wegen der Strafen – nicht umsetzen. Ab und zu ist das so, aber wir sind natürlich trotzdem sehr zufrieden mit dem Sieg. Wir wussten, dass wir klettern, wenn wir gewinnen, und das haben wir getan. Wir haken das Spiel ab und konzentrieren uns auf das Spiel am Dienstag in Landshut.“
Tore:
1:0 (01:23) Kevin Orendorz (Parker Bowles, Patrick Seifert)
2:0 (13:51) Edwin Tropmann (Rik Gaidel, Garret Pruden)
3:0 (20:33) Jordan Hickmott (Haakon Hänelt, Edwin Tropmann)
4:0 (24:35) Taylor Vause (Parker Bowles, Bode Wilde) (PP1)
5:0 (53:21) Haakon Hänelt (EN)
6:0 (55:25) Jordan Hickmott (Haakon Hänelt, Tim Coffman)
7:0 (55:59) Taylor Vause (Parker Bowles, Edwin Tropmann)
Strafen: ECN 12 / EBR 6.
Zuschauer: 2.411.
EC Bad Nauheim: Jerry Kuhn (Niklas Lunemann) / Edwin Tropmann, Marius Erk, Hagen Kaisler, Lua Niehus, Bode Wilde, Patrick Seifert, Garret Pruden / Jordan Hickmott, Tim Coffman, Haakon Hänelt, Brent Aubin, Lukas Koziol, Julian Lautenschlager, Kevin Orendorz, Taylor Vause, Parker Bowles, Rik Gaidel, Marc El-Sayed, Pascal Steck.
Eisbären Regensburg: Olivier Roy (Kimi Saffran) / Fabio Kose, Jakob Weber, Xaver Tippmann, Sean Giles, Sandro Mayr, Patrick Demetz / Pierre Preto, Corey Trivino, David Morley, Timo Kose, Ryon Moser, Olle Liss, Aleandro Angaran, Marvin Schmid, Constantin Ontl, Matej Giesl, Yuma Grimm, Christoph Schmidt.
Schiedsrichter: HSR: Daniel Todam, Daniel Ratz / LSR: Dominic Borger, Claus Clemens Behrendt.