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Ζ-Η
(0:1) - (0:2) - (2:0)
21.11.2025, 20:00 Uhr

Heimvorteil nicht genutzt

Hammer Eisbären gewinnen gegen glücklose Saale Bulls

Þ22 November 2025, 13:29
Ғ231
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halle
Saale Bulls Halle
Was vor einer Woche gegen Rostock noch geklappt hatte, sollte heute nicht funktionieren. Unsere Bulls konnten das Spiel nicht mehr drehen. Waren die Eisbären besser? Ja und nein, zumindest aber waren  sie im Gegensatz zu unseren Bulls wesentlich effektiver. Und das war der Schlüssel zum Sieg.

Die Partie im Detail:

Die Saale Bulls starteten im ersten Drittel vor eigenem Publikum mutig, energisch und mit klarer Absicht: von Beginn an Druck aufbauen, das Spiel schnell machen, Chancen erzwingen. Und genau das passiert – nur ein Tor sollte nicht fallen. Schon in den ersten Sekunden setzten sich die Bulls im Angriffsdrittel fest, trugen die Partie mit viel Tempo nach vorn und kamen zu mehreren sauberen Abschlüssen. Patrick Schmid sorgte früh für ein Ausrufezeichen, als er allein auf Hamm-Goalie K. Hagen zulief, den Puck aber knapp am Tor vorbeisetzte. Es war ein Vorgeschmack auf den Charakter dieses Drittels: Halle mit deutlich mehr Zug zum Tor, Hamm mit schnellen Nadelstichen. Beide Teams spielten weit auseinandergezogen, offenes Visier, kaum Unterbrechungen, Chancen hüben wie drüben, wobei die der Gastgeber deutlich klarer ausfielen. Die Bulls wirkten gegenüber der Vorwoche verbessert: die Pässe saßen präziser, die Laufwege stimmten, der Puck lief flüssig.

In der 13. Minute das erste Power Break – danach blieb Halle dran. Sergej Stas tankte sich stark durch die Hammer Defensive, Brett Schaefer und Elvijs Biezais tauchen gefährlich vor dem Tor auf, allein, das zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente Tor fiel nicht. Dann bekam Halle die dicke Gelegenheit zur Führung: erst 2 Minuten gegen Reuss (Beinstellen), kurz darauf noch 2 Minuten gegen Flade (Spielverzögerung) – doppelte Überzahl. Die Bulls setzten Hamm fest, kombinierten stark, Patrick Schmid und Tomi Wilenius scheitern jedoch mehrfach an Kyle Hagen und am Metall, es blieb beim 0:0.

Doch dann wurde Halle eiskalt erwischt: Kaum war die erste Strafzeit gegen Hamm abgelaufen, verloren die Bulls den Puck an der Mittellinie. P. Wernerson Libäck fing den Querpass ab, hatte freie Bahn, lief allein auf Nils Kapteinat zu und verwandelte eiskalt zum 0:1 (18.). Ein bitterer Nackenschlag für die Saale Bulls mitten in der eigenen Drangphase. Kurz vor der Pause hatte Robin Palka noch eine aussichtsreiche Chance direkt vor dem Tor, doch erneut war K. Hagen zur Stelle. Nach 20 Minuten stand es 0:1, ein Spielstand, der den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt nicht widerspiegelte – aber genau das macht unseren Sport aus: Effektivität schlägt Aufwand. Die Bulls waren spielbestimmend, kamen zu vielen Abschlüssen, wirkten ganz klar gefährlicher, aber Hamm nutzte eine einzige Situation kompromisslos.

Das zweite Drittel brachte für die Saale Bulls vor allem eines: Rückschläge. Trotz eines guten Starts verloren die Hallenser Schritt für Schritt die Kontrolle, während die Hammer Eisbären ihr strukturiertes Spiel konsequent durchzogen und eiskalt zuschlugen, wenn sich die Gelegenheit bot. Halle begann das Drittel noch mit Schwung und kam direkt zum Abschluss. Sie setzten sich kurzzeitig im Angriff fest – doch ein Fehler im Gegenzug brachte sie sofort in Bedrängnis. Dann folgte die erste bittere Szene: eine Strafe gegen Sergej Stas – Hamm nutzte das Momentum, kam in eine saubere Überzahlstruktur und zwang Halle tief ins eigene Drittel.

Kaum war Halle wieder komplett, folgte die nächste Strafe gegen Stas – diesmal wegen Haltens. Die Eisbären ließen erneut die Scheibe laufen, stellten Halle zu und trafen schließlich: Ein verdeckter Schuss von Fabio Frick von der blauen Linie schlug hinter Kapteinat ein – 0:2. Nach dem Power Break wurde der Unterschied noch deutlicher. Hamm spielte abgeklärt, klar im System, nahezu fehlerfrei im Aufbau. Halle wirkte nervöser, teils überhastet. Zwar kamen die Bulls über Berger, Neher und Reinig zu Entlastungsaktionen, doch richtige Durchschlagskraft blieb aus.

Ein weiterer Schreckmoment folgte, als Adam Domogalla nach einem harten Zweikampf auf dem Eis liegen blieb. Zum Glück konnte er aus eigener Kraft das Eis verlassen und wenige Minuten später weiterspielen. Dann die nächste Chance für Halle: Überzahl nach einer Strafe gegen die Gäste. Doch bevor die Bulls etwas Zählbares kreieren konnten, lief Hamm einen brandgefährlichen Konter – und Halle kassierte selbst eine Strafe nach einer Notbremse. Die 4-gegen-4-Phase überstanden die Bulls zwar, aber sie kamen nicht wirklich zurück in die Struktur. Nachdem zunächst Hamm wieder vollzähig war und kurz darauf auch Halle wieder fünf Mann auf dem Eis hatte, fiel das nächste Gegentor. T. Zuravlev stand völlig ungedeckt vor Kapteinat, bekam einen präzisen Pass von T. Raab, drehte sich einmal und schob trocken ein. Wieder ein Treffer, der aus einer kleinen Unordnung im Spielaufbau entstand und den Hamm sofort nutzte. Kurz vor der zweiten Pause dann die nächste Strafe gegen Halle – Patrick Schmid musste wegen Haken raus. Genau in dieser Phase war die Verunsicherung der Bulls sichtbar: zu viele kleine Fehler, zu wenig Klarheit im eigenen Drittel.

Späte Aufholjagd, aber kein Happy End: Die Saale Bulls zeigten im Schlussdrittel endlich wieder das Feuer, das nach den Gegentoren über weite Strecken des Spiels gefehlt hatte – doch die Aufholjagd kam zu spät. Hamm rettete den Vorsprung über die Zeit, Halle ranntet dem Rückstand lange hinterher und belohnte sich erst in den letzten Minuten mit zwei Toren.

Direkt zu Beginn musste Halle erst einmal eine Reststrafe aus dem zweiten Drittel überstehen. Hamm stellte sich sofort im Powerplay auf, aber die Bulls verteidigten konzentriert und überstanden diese Unterzahl sauber. Danach entwickelte sich zunächst ein zähes Ringen. Die Bulls wollten, doch sie fanden den Zugriff nicht. Immer wieder liefen sie an, blieben aber an der stabilen Hammer Defensive hängen. K. Hagen im Tor der Gäste wurde mehr und mehr zum Turm in der Brandung. Nach dem Power Break blieb der Eindruck unverändert: Hamm verwaltete, Halle mühte sich. Die Fans peitschten ihr Team nach vorn – „Los jetzt hier“ hallte durch die Halle, aber der Funke sprang erst spät – zu spät –  über. In der 56. Minute dann endlich ein Lebenseichen: Im nächsten Powerplay brachte ein Pass aus der Rundung Patrick Schmid in Position, sein Schuss prallte ab und Adam Domogalla staubte zum 1:3 ab. Endlich die 1 auf dem Scoreboard. Doch die Euphorie hielt nur Sekunden – eine Strafe gegen Erik Hoffmann unterbrach den Schwung sofort wieder.

Hamm spielt das folgende Powerplay ruhig, fast schon demonstrativ langsam. Halle überstand es zwar ohne weiteren Gegentreffer, aber die Uhr tickte gnadenlos herunter. Drei Minuten vor Schluss nahm Headcoach Marko Raita die Auszeit, Kapteinat blieb vom Eis – Volldruck, alles oder nichts. Biezais kam durch, scheiterte aber an Hagen. Dann eine Strafe gegen Hamm, 6-gegen-4, Vollgas! Halle setzte sich fest. Die Scheibe lief schnell. Åkerman von der blauen Linie – Abpraller. Ein Schuß von Brett Schaefer – wieder ein Rebound. Und dann fasste er sich ein Herz, nahm den dritten Versuch und versenkte den Puck 12 Sekunden vor Schluss ins Tor – 2:3. Doch dieser Anschlusstreffer fiel einfach zu spät. Noch 12 Sekunden, Kapteinat blieb draußen, ein letzter Angriff – aber Hamm warf alles rein, blockte, räumte ab und rettete sich über die Zeit.

Die Saale Bulls gaben nicht auf, kämpften sich spät zurück und bewiesen Charakter. Aber die Hypothek aus dem zweiten Drittel und die fehlende Durchschlagskraft über weite Strecken kosteten am Ende die Punkte. Hamm gewann verdient, weil sie früher die klareren Lösungen hatten, offensiv unglaublich effizient waren und defensiv kompromisslos blieben. 

Torschützen:

0:1 Pontus Wernerson Libäck – 19. (SH1)
0:2 Fabio Frick – 27. (PP1)
0:3 Thomas Zuravlev – 39.
1:2 Adam Domogalla – 56. (PP1)
2:3 Elvijs Biezais – 60. (PP1)
Tore: 2:3 (0:1/0:2/2:0)

 

Quelle:
Saale Bulls Halle

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Sedcardsystem | MK1 v8.9.4 | RegNr. 18401 | use-media Œ
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