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Grabner und Arizona sind in Unterzahl gut

Michael Grabner traf am Donnerstag zum sechsten Mal in dieser Saison in Unterzahl und sticht damit aus Arizonas Top-Penaltykillern heraus

Þ23 März 2019, 16:05
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Arizona Coyets
Arizona Coyets

Die Special Teams entscheiden häufig enge Spiele. Ein Powerplaytor zur richtigen Zeit oder eine überstandene Unterzahlsituation sind der Schlüssel zum Erfolg. Ein Treffer bei eigener numerischer Unterlegenheit kann ein Momentum wecken, das ein Team auf die Erfolgsspur bringt. Die Arizona Coyotes kämpfen um den Playoff-Einzug und können sich hierbei besonders auf die Penalty-Killer verlassen.

Ein gutes Unterzahlspiel wird häufig an der Unterzahlquote festgemacht. Wenn ein Team 85 Prozent oder mehr seiner Strafen ohne Gegentreffer übersteht, ist das eine herausragende Leistung. Weniger betrachtet ist die offensive Komponente bei einem Mann weniger auf dem Eis. In einer Situation, in der es hauptsächlich um das Verhindern von Gegentreffern geht denken nur wenige daran, eigene Angriffe zu starten. Der psychologische Effekt auf einen Kontrahenten, wenn ihn der Schlag eines Gegentores unvorbereitet trifft, kann jedoch massiv sein. Das Überzahlteam rechnet nicht damit, dass die Mannschaft in Unterzahl plötzlich zum Angriff bläst, und ist entsprechend überrascht. Gute Unterzahlformationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie konsequent ihre Aufgaben in der Defensive erledigen und das gegnerische Tor attackieren, wann immer sich die Gelegenheit bietet.

Nur selten gelingt es Mannschaften beide Faktoren im eigenen Penalty Killing zu beachten. Eine defensiv denkende Formation wird selten in Unterzahl treffen und eine offensive Reihe dürfte sich mehr Gegentore einfangen, als gewünscht. Die ausgewogene Mischung ist ein Balanceakt, dessen Perfektion in entscheidenden Momenten ungeahnte Vorteile bringen kann. Das Musterbeispiel hierfür sind die Arizona Coyotes. 85,1Prozent überstandene Unterzahlsituationen und 16 eigene Treffer mit weniger Spielern auf dem Eis sind jeweils die zweitbesten Werte in der NHL.

Im Verhindern von Gegentreffern sind lediglich die Tampa Bay Lightning besser. 85,8 Prozent der Überzahlsituationen konnte der Tabellenführer unbeschadet überstehen und beweist, dass seine Special Teams die unangefochtene Nummer 1 der Liga sind. Auch in Überzahl glänzen die Bolts mit dem Ligabestwert von 29,5 Prozent. Der offensive Beitrag der Tampa Bay Unterzahlformationen ist überschaubar. Mit lediglich neun Shorthandern rangiert der Ligaprimus nur auf dem zehnten Rang, acht Tore hinter dem Spitzenreiter. Die Top-Franchise bei den Unterzahltoren sind die Calgary Flames. 18 Mal konnten sie den gegnerischen Torhüter überwinden und damit wichtige Tore und Punkte einsammeln. Dicht auf den Fersen der Flames folgen die Coyotes mit ihren 16 Unterzahltoren.

Für die Coyotes kann das eigene Unterzahlspiel der entscheidende Faktor in Hinblick auf eine Playoff-Teilnahme werden. Acht Partien vor dem Ende der regulären Saison liegen die Coyotes knapp hinter den Colorado Avalanche. Beide Teams sind punktgleich, doch der direkte Vergleich entscheidet zu Gunsten der Avalanche. Mit einer Niederlage gegen die Florida Panthers am Donnerstag verpasste Arizona den Sprung in die Wildcard-Ränge und muss schnell wieder zur Form vor den drei Niederlagen finden. Das eigene Unterzahlspiel könnte hier helfen und das vorübergehend verlorene Selbstvertrauen wiederherstellen.

Einen ersten Anlauf dazu startete am Donnerstag Michael Grabner. Der Österreicher traf nach 7:45 Minuten bei Unterzahl für Arizona. Seit seiner Rückkehr nach einer Verletzungspause war es Grabners vierter Punkt (3 Tore, 1 Assist). Zwei der in dieser Zeit erzielten Tore konnte der Angreifer aus Villach mit einem Mann weniger auf dem Eis verbuchen. Grabner entwickelt sich zu einem der wichtigsten Unterzahlspezialisten der Coyotes. Sollte Grabner noch ein weiteres Unterzahltor in dieser Spielzeit erzielen, würde er den Franchise-Rekord einstellen. Dave McLlwain traf 1989/90 sieben Mal bei numerischer Unterlegenheit. Grabner steht bei sechs Treffern.

Die Führung in Unterzahl konnten die Coyotes nicht in Punkte ummünzen. Brad Richardson trauerte der Chance auf den Wildcard-Platz noch nach: "Wir hatten die Führung, aber dann haben wir es versaut." Coyotes Trainer Rick Tocchet machte ebenfalls klar, dass der schwere Teil nicht die Aufholjagd war, sondern der Sprung in die Schlussrunde: "Wir haben bis hierhin viele Dinge gut gemacht. Jetzt klopfen wir an die Tür, aber jetzt beginnt auch der harte Teil. Es ist einfach Zweiter zu werden, aber schwer zu gewinnen. Wir müssen sicherstellen, dass wir bereit sind den Sieg einzufahren."

 

Die Unterzahl-Formation der Coyotes ist definitiv bereit. 16 Treffer stellen den bisherigen Franchise-Rekord für Unterzahltore in einer Saison ein. Im Gegensatz zum herausragenden Auftreten bei numerischer Unterlegenheit, wissen die Coyotes bei Überzahl jedoch nicht zu überzeugen. 17,0 Prozent Erfolgsquote sind nur Rang 21 in der Liga und damit die Achillesferse Arizonas. Ob das starke Unterzahlspiel oder das schwache Powerplay, am Ende wird Arizonas Playoff-Teilnahme durch das eine ermöglicht oder am anderen scheitern.

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